Navigation überspringen

Verwaltungsvorlage (03_Bewertung)

                                    
                                        03

Bewertung

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

215

3.0 InhALtsAngABe

3.1 eInLeItung, methodIk

S.217

3.2 Bewertung mAssstABseBene xL
stAdtstruktur ALs gAnZes

S.215

3.3 Bewertung mAssstABseBene L+m
stAdtgrundrIss und rÄumLICher
AuFBAu

S.225

3.4 Bewertung mAssstABseBene s
eInZeLoBJekte

S.251

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

216

3.1 eInLeItung

3.1 - eInLeItung

kernFrAge
Welchen kulturhistorisch - städtebaulichen Wert haben die zuvor
identifizierten räumlich - historischen Strukturen und Objekte
(heutige Situation)?
grundLAgen und ZIeLe
In Schritt 1 - Analyse wurden
konstituierende Zeitschichten und
Transformationsschichten in der
Stadtstruktur unterschieden. Damit
erfolgte eine erste Annäherung an die
Kernidentität des Gebietes der Vier
Wälle. Die Zeitschichten wurden im
historischen Kontext verankert und auf
den Maßstabsebenen XL, L+M und S
beschrieben.
In Schritt 2 – Abgleich wurden die
Ergebnisse aus Schritt 1 - Analyse
verwendet, um zu untersuchen, was
von den zuvor identifizierten räumlich
- historischen Strukturen erhalten blieb
und wie sich die Transformationen
auf die konstituierenden Zeitschichten
beziehen. Die Kernidentität des
Gebietes der Vier Wälle wurde auf
dieser Basis kurz und bündig benannt.
In Schritt 3 - Bewertung werden die
Ergebnisse aus Schritt 1 - Analyse und
Schritt 2 - Abgleich verwendet, um zu
einer kulturhistorisch - städtebaulichen
Bewertung zu gelangen.

Mit der kulturhistorisch städtebaulichen Bewertung
werden kulturhistorisch wertvolle,
schützenswerte Stadtstrukturen,
Ensembles und Einzelobjekte
identifiziert. Mindestens ebenso
wichtig ist, daß die Bewertung
die Grundlage bildet für die
räumliche Kursbestimmung und
konkrete Richtlinien für zukünftige
Veränderungen und Entwicklungen
in der Innenstadt. Dies gilt für die
Innenstadt als räumliches Ganzes,
bis hin zu den Sachwerten von
Einzelgebäuden und Objekten.
Im Gegensatz zu historischen
Innenstädten, die nach dem 2.
Weltkrieg und dem Wiederaufbau
weitgehend erhalten geblieben bzw.
sofort rekonstruiert worden sind,
besitzt Krefeld zwar einen wertvollen
historischen Stadtgrundriss, aber kein
unversehrtes, zusammenhängendes
Stadtbild. Die für eine nachvollziehbare
Bewertung notwendige Methodik sowie
die Kriterien wurden darum eigens für
die besondere Situation der Krefelder
Innenstadt entwickelt.

teILFrAgen
• Welchen kulturhistorisch - städtebaulichen Wert haben die
zuvor identifizierten konstituerende Zeitschichten (XL) an sich
(heutige Situation)?
• Welchen kulturhistorisch - städtebaulichen Wert haben die
zuvor identifizierten räumlich historischen Strukturen (L+M 2D:
Stadtgrundriss, Fluchtlinien, Parzellenstruktur) der konstituierenden
Zeitschichten (heutige Situation)?
• Wie kohärent sind die zuvor identifizierten räumlich - historischen
Strukturen (L+M 2D und 3D: räumlicher Aufbau, Bauvolumen,
Traufhöhen, Dachformen) der konstituierenden Zeitschichten
(heutige Situation)?
• Wie können Standorte kulturhistorisch - städtebaulich bewertet
werden, die durch Transformationen stark beeinträchtigt wurden
(Dissonanten)?
• Wie können kulturhistorisch - städtebaulich wertvolle
Einzelgebäude und Objekte identifiziert werden (S)?

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

217

3.1

3.1 - eInLeItung

Bewertung
methodIk
Die kulturhistorisch - städtebauliche Bewertung findet wie folgt statt:
• Aufstellung begründeter und überprüfbarer Bewertungskriterien
• Bewertung der räumlich - historischen strukturen und objekte (heutige
Situation) anhand der Bewertungskriterien in Textform
• Aufzeichnung der Bewertung mithilfe von Bewertungskarten

BewertungskrIterIen
Die Bewertung kann nur anhand
begründeter und überprüfbarer
Kriterien erfolgen. Sie wurden für die
Maßstabsebenen XL, L+M und S unter
verschiedenen Aspekten aufgestellt,
die auf der folgenden Seite näher
erläutert werden.
Im Allgemeinen geht es bei den
Maßstabsebenen in unterschiedlicher
Gewichtung um den allgemein
historischen, stadtbauhistorischen und
architekturhistorischen Zeugniswert,
die Unversehrtheit und Seltenheit. Die
Kohärenz des Ganzen spielt dabei
eine übergeordnete Rolle. Aus der
Synthese dieser Aspekte folgt eine
zusammenfassende zielsetzende
Bewertung von Stadtstrukturen,
Ensembles und exemplarischen

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Gebäuden und Objekten nach sehr
hohem, hohem, positivem, neutralem
oder negativem kulturhistorischen
Wert.
Die einzelnen Bewertungskriterien
bilden die Grundlage der Bewertung
und werden ihr für die jeweilige
Maßstabsebene vorangestellt.
Sie wurden in einem akribischen
Prozeß aufgestellt, abgestimmt,
getestet und verfeinert. Sie sollen
nachvollziehbar sein und mehrheitlich
als gemeinsame Werte anerkannt
werden, damit die Bewertungen
bei Entscheidungsprozessen zu
räumlichen Veränderungen (z.B. Erhalt
oder Abriss) und Entwicklungen in der
Innenstadt optimal eingesetzt werden
können.

Die Bewertungen wurden in räumlich
- strategische Zielsetzungen
übersetzt und bilden die Grundlage
für Schritt 4 - Leitbild und Schritt 5 Handlungsempfehlungen.
Die Kriterien für die städtebaulich
- räumliche Bewertung (XL, L+M)
sind relevant für die räumliche
Kursbestimmung – auch für die
Standorte, die Dissonanten darstellen
- im Verhältnis zu den konstituierenden
Zeitschichten. Die Kriterien für die
Bewertung von Gebäuden und
Objekten (S) sind direkt relevant für
Immobilien und ihre Eigentümer.

BewertungskArten
Die textuelle Bewertung wird illustriert
in Bewertungskarten. Die Karten
ergeben einen Einblick, welche
städtebaulich - räumlichen Strukturen
besonders gut erhalten und darum
schützenswert sind (XL, L+M), und
welche Einzelobjekte und Gebäude
identitätsstiftend bzw. denkmalwürdig
sind (S1, S2).

218

3.1

Bewertung
mAssstABseBenen
Die zuvor identifizierten räumlich - historischen Strukturen und Objekte werden auf
den Maßstabsebenen XL, L+M und S bewertet. Auf allen Bewertungsebenen spielt der
Unterschied zwischen konstituierenden Zeitschichten und Transformationsschichten
eine Hauptrolle, da die konstituierenden Zeitschichten die Grundlage der
Kernidentität der Innenstadt sind und somit auch Prüfstein für die Bewertung der
verschiedenen Transformationen (Dissonanten).

xL
ZeItsChICht
Die in Schritt 1 - Analyse identifizierten
konstituierenden Zeitschichten
werden als Ganzes bewertet. Dabei
wird auf die Besonderheiten dieser
Zeitschichten in einem breiteren
kulturhistorischen Kontext und in
Relation zueinander eingegangen.
Es werden allgemeine Aussagen
zur räumlich - historischen Struktur
(Stadtgrundriss, räumlicher Aufbau
und Bebauung, öffentlicher Raum)
getroffen.

L+m
rÄumLIChe systeme
2d
In Schritt 2 - Abgleich ergab eine
vergleichende Überlagerung der
konstituierenden Zeitschichten mit der
heutigen Situation ein Bild, welche
räumlich - historische Strukturen
(Stadtgrundriss, Fluchtlinien,
Parzellenstruktur) sich als nachhaltig
erwiesen haben. Diese werden
bewertet auf Maßstabsebene L + M
(2D), siehe Abschnitt 3.3.2.
3d - stAdtBILd/kohÄrenZ
Der kulturhistorisch - städtebauliche
Wert der Krefelder Innenstadt wird
nicht nur durch den Stadtgrundriss
und wertvolle Einzelbauten und
Objekte bestimmt. Die Kohärenz
des Stadtbildes und das Verhältnis
zwischen den konstituierenden
Zeitschichten und späteren
Transformationen drückt sich vor allem
in der dreidimensionalen Situation
aus. Aufgrund einer Betrachtung
der Bauvolumen und Fassaden der
Einzelobjekte können Gradienten
von Kohärenz im Stadtbild auf
städtebaulicher Ebene sichtbar
gemacht werden. Die Kohärenz wird in
Abschnitt 3.3.3 mithilfe der Karte L+M2
(3D) verdeutlicht.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

s
DISSOnAnTen: BewerTUnG +
swot-AnALyse
Die Standorte, an denen die
Struktur und das Erscheinungsbild
der konstituierenden Zeitschichten
aufgrund späterer Transformationen
stark verändert wurde, wurden in
Schritt 2 - Abgleich als ‘Dissonanten’
gekennzeichnet.
Vier der 27 markierten Standorte
werden in Abschnitt 3.3.4 exemplarisch
beschrieben und bewertet. Damit
wird eine Methodik aufgezeigt,
wie auch für die Dissonanten der
kulturhistorisch - städtebauliche Wert
ermittelt werden kann. Die Bewertung
der Dissonanten bildet die Grundlage
für Entscheidungen zur künftigen
städtebaulichen Herangehensweise an
die jeweiligen Standorte.

eInZeLoBJekt
Auf Maßstabsebene S werden die
einzelnen Gebäude und Objekte
innerhalb des Gebietes exemplarisch
bewertet, und zwar in architektonisch
- historischer Hinsicht (Ist die Fassade
erhaltenswert?), und in städtebaulich
- historischer Hinsicht (Gehört das
Gebäude der entsprechenden
konstituierenden Zeitschicht an?).
Die Bewertung betrifft Gebäude
und Ensembles aus den
konstituierenden Zeitschichten und
aus den Transformationsschichten. Die
Bewertung erfolgt auf der Grundlage
der Kriterienlisten S1 und S2. Die
Bewertung S befindet sich in Abschnitt
3.4.

Anschließend wird untersucht,
inwiefern eine Reparatur der
historischen Stadtstruktur möglich
und sinnvoll wäre. Dabei werden
zunächst die Stärken (strengths) und
Schwächen (weaknesses) der heutigen
Situation inventarisiert. Anschließend
werden die Möglichkeiten
(opportunities) und Bedrohungen
(threats) einer Rückbesinnung auf
historische Strukturen inventarisiert,
um mehr Klarheit bezüglich der
Entwicklungsstrategie für einen
bestimmten Ort zu gewinnen.

214

ee

3.2 Bewertung xL

3.2 - Bewertung xL

Die in Schritt 1 - Analyse identifizierten konstituierenden Zeitschichten werden als
Ganzes bewertet. Dabei wird auf die Besonderheiten dieser Zeitschichten in einem
breiteren kulturhistorischen Kontext und in relation zueinander eingegangen. es
werden allgemeine Aussagen zur räumlich - historischen Struktur (Stadtgrundriss,
räumlicher Aufbau und Bebauung, öffentlicher raum) getroffen.
konstItuIerende
ZeItsChIChten
Auf Maßstabsebene XL findet die
Bewertung der verschiedenen
konstituierenden Zeitschichten als
Ganzes statt, zum Beispiel des
mittelalterlichen Stadtkerns oder der
klassizistischen Stadterweiterungen
von Vagedes und Umpfenbach.
Eine Bewertung auf dieser
Maßstabsebene ist notwendig,
um eine wissenschaftliche Basis
für die Bewertung der Strukturen,
städtebaulichen Elemente und
Gebäude auf den niedrigeren
Maßstabsebenen L+M und S zu
erhalten. Wenn zum Beispiel nicht
deutlich ist, ob die konstituierende

Zeitschicht des Barock als Ganzes
(XL) kulturhistorisch - städtebaulich
wertvoll ist, kann eine erhaltene
Fluchtlinie oder Parzellierung aus
dieser Periode auf Maßstabsebene
L+M nicht klar eingeordnet werden.
trAnsFormAtIonssChIChten
und dIssonAnten
Auf Ebene XL werden die
Transformationsschichten
nicht als solche bewertet. Die
Transformationsschichten sind im
Allgemeinen weniger direkt mit
einem räumlich abgegrenzten Gebiet
verbunden als die konstituierenden
Zeitschichten, da die zu einer
Transformationsschicht gehörenden
Transformationen über die Innenstadt

verstreut liegen. Darüber hinaus
unterscheiden sich die verschiedenen
Eingriffe, Beeinträchtigungen
und Überformungen einer
Transformationsschicht derart in ihrer
Qualität, dass eine Gesamtbewertung
bei der Addition all dieser Projekte
keine gute Zusammenfassung der
Qualitäten für die meisten einzelnen
Transformationen liefern würde.
Ein besonderer Fall sind die
Dissonanten. Hier haben
großmaßstäbliche städtebauliche
Transformationen stattgefunden,
die einer eigenen räumlichen Logik
gefolgt sind, die sich deutlich von der
Stadtstruktur und dem räumlichen
Aufbau der konstituierenden

3.2.1 BewertungskrIterIen xL

S.7

3.2.2 mItteLALter und renAIssAnCe

S.8

3.2.3 orAnIsChe ZeIt

S.9

3.2.4 BAroCk
(BrAndenBurg - preussen)

S.10

3.2.5 kLAssIZIsmus
(vAgedes - umpFenBACh)

S.12

3.2.6 BewertungskArte xL

S.15

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Zeitschichten unterscheidet. Da es
hier vor allem um räumliche Aspekte
geht wie Stadtgrundriss, Fluchtlinien
und Parzellierung, geschieht dies auf
der Maßstabsebene L+M, werden die
räumlich klar definierten Dissonanten
einzeln auf der Maßstabsebene L+M
bewertet.
Die Endbewertung eines Dissonanten
ist nicht unbedingt immer negativ.
Zum Beispiel kann der allgemeine
historische Wert einer Transformation
dort, wo ein Komplex oder Gebäude
einen wichtigen Platz im kollektiven
Gedächtnis der Stadt einnimmt,
derart hoch sein, daß dies in einer
positiven Bewertung resultiert.
Die exemplarische Bewertung der

Dissonanten befindet sich in Abschnitt
3.3.4.
Die Bewertung auf Maßstabsebene
XL besteht aus einer textuellen
Bewertung der einzelnen
konstituierenden Zeitschichten unter
Verwendung der Bewertungskriterien
für Maßstabsebene XL. Die
abschließenden Bewertungen sind
auf einer entsprechenden Karte
eingetragen mit einer Farbe.

215
215

3.2.1
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
krIterIen
die kulturhistorische Bewertung der analysierten konstituierenden Zeitschichten mit
den Gesamtbewertungen (sehr hoch, hoch, positiv) geschieht auf der Grundlage der
folgenden Kriterien:

geseLLsChAFtLICh hIstorIsChe werte

g1
ALtertum
Die konstituierende Zeitschicht hat
einen kulturhistorischen Wert, wenn
sie ein hohes Alter hat, d.h. wenn
sie aufgrund ihres Zeitabstandes zur
Gegenwart eine im gesellschaftlichen
und räumlichen Sinne abgeschlossene
Ära repräsentiert, und wenn es
einen überdurchschnittlichen
gesellschaftlichen und räumlichen
Mehrwert hat, diese Zeitschicht im
Stadtraum sichtbar zu halten.

g2
hIstorIsChe entwICkLung
Die konstituierende Zeitschicht hat
einen kulturhistorischen Wert, wenn
sie auf lokaler, regionaler oder (inter)
nationaler Ebene eine wichtige sozialökonomische, gesellschaftliche,
politische, religiöse, amtliche oder
technische Entwicklung repräsentiert,
oder wenn sie für eine Tradition
steht, die identitätsstiftend war für
die Nachbarschaft, Stadtviertel, Stadt
oder Region. Der kulturhistorische
Wert ist höher, je höher das
historische Gewicht und die räumliche
Ausdehnung ist.*

g3
stÄdteBAuLIChe
entwICkLung
Die konstituierende Zeitschicht
hat einen kulturhistorischen Wert,
wenn sie auf lokaler, regionaler
oder (inter)nationaler Ebene eine
wichtige Entwicklung repräsentiert
in der Stadtbaugeschichte. Der
kulturhistorische Wert ist höher, je
höher das historische Gewicht und die
räumliche Ausdehnung ist.*
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

* Das Kriterium an sich reicht aus
für eine hohe kulturhistorische
Bewertung, unabhängig von der
Überprüfung der anderen Kriterien.
hIstorIsCh - stÄdteBAuLIChe
und LAndsChAFtLIChe werte

s1
kontInuItÄt und roBustheIt
Die konstituierende Zeitschicht hat
einen kulturhistorischen Wert, wenn sie
über die Jahre hinweg in der Lage war,
neue städtebauliche Transformationen
aufzunehmen, ohne ihre eigenen
räumlichen Kerneigenschaften
(Straßenmuster, Fluchtlinien,
Organisation von Gebäude auf
Parzellen und zueinander, Trauf- und
Firsthöhen) zu verlieren. Letzteres
wird als ‘städtebauliche Trägheit’
bezeichnet. Der kulturhistorische Wert
ist höher, je besser die konstituierende
Schicht spätere Entwicklungen
integriert hat, während ihre eigenen
Kernmerkmale beibehalten wurden,
oder entsprechend der Anzahl der
Kernmerkmale, die während der
späteren Entwicklungen erhalten
blieben.

s2
rÄumLIChe konsIstenZ
Die konstituierende Zeitschicht
hat einen kulturhistorischen Wert,
wenn sie auf unterschiedlichen
Maßstabsebenen konsequent und
konsistent durchgeführt wurde, d.h.
wenn Stadtstruktur, öffentlicher Raum
und Architektur in einem logischen
Zusammenhang zueinander stehen
und ein in sich selbst schlüssiges
System bilden.

s3
rÄumLIChe QuALItÄt
Die konstituierende Zeitschicht
hat einen kulturhistorischen Wert,
wenn den gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Bedingungen und
Bedürfnissen, die dem Stadtraum
(entworfen oder nicht) zugrunde
liegen, eine logische räumliche
Übersetzung gegeben wurde und sie
eine hohe räumliche Entwurfsqualität
haben.
Der kulturhistorische Wert ist
höher, je überzeugender diese
logische räumliche Übersetzung
der Bedingungen und Bedürfnisse
und räumlichen Entwurfsqualitäten
– städtebaulich, architektonisch und
in Bezug auf den öffentlichen Raum erarbeitet wurden.
Die im folgenden beschriebenen
Kriterien U1 und E1 spielen
eine andere Rolle in der
Bewertungsmethodik. Der nach
den vorgenannten Kriterien
ermittelte kulturhistorische Wert
einer konstituierenden Zeitschicht
wird erhöht, wenn ein oder
mehrere Kriterien der Kategorie
Unversehrtheit und Lesbarkeit (U1)
bzw. Seltenheit und Einzigartigkeit
(E1) erfüllt werden. Er wird
herabgestuft, wenn kein Kriterium
gilt.
Für U1 gilt außerdem: wenn
eine konstituierende Zeitschicht
aufgrund starker Beeinträchtigung,
zum Beispiel dort, wo nur der
historische Stadtgrundriß und die
Baublock- und Parzellenstruktur
erhalten geblieben sind, nicht
die Kriterien der Kategorie
Unversehrtheit erfüllt, reduziert das
ihren kulturhistorischen Wert. Wenn
die Reparatur der Beeinträchtigung

denkbar und langfristig realisierbar
ist, wird die Herabstufung in der
Gesamtbewertung weniger schwer
gewogen.

u1
unversehrtheIt und
LesBArkeIt
Der kulturhistorische Wert einer
konstituierenden Zeitschicht wird
gesteigert, wenn diese unversehrt ist
und in ihrem ursprünglichen Zustand
gut lesbar ist.

e1
seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt
Der kulturhistorische Wert einer
konstituierenden Zeitschicht wird
erhöht, je seltener die Zeitschicht
auf lokaler, regionaler oder (inter)
nationaler Ebene ist. Der Wert der
konstituierenden Zeitschicht steigt im
Maß ihrer Seltenheit.

Der kulturhistorische Wert einer
konstituierenden Zeitschicht
und der darin befindlichen
Transformationsschichten wird
erhöht, wenn die Transformationen
den städtebaulichen Grundprinzipien
der konstituierenden Zeitschicht
entsprechen bzw. sie auf durchdachte
Weise ergänzen.
Wenn eine Transformation den
städtebaulichen Grundprinzipien
der konstituierenden Zeitschicht
nicht entspricht, bedeutet dies in
der Regel eine Beeinträchtigung der
Unversehrtheit der konstituierenden
Zeitschicht und wird diese
entsprechend niedriger bewertet.
Wenn die Transformation einen
hohen gesellschaftlich-historischen
Wert hat und hohe städtebauliche
und architektonische Qualitäten
besitzt, wiegt die vorgenannte
Beeinträchtigung weniger schwer für
die Bewertung der Unversehrtheit der
konstituierenden Zeitschicht.

216

3.2.2
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
mItteLALter/renAIssAnCe
GeSAMTBewerTUnG: HOCH
g1 ALtertum/ÄrA – sehr hoCh
g2 hIstorIsChe entwICkLung und g3 stÄdteBAuLIChe entwICkLung – sehr hoCh
s1 kontInuItÄt und roBustheIt – hoCh
s2 rÄumLIChe konsIstenZ und s3 rÄumLIChe QuALItÄt – hoCh
e1 seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt - posItIv

geseLLsChAFtLICh hIstorIsChe werte
g1 ALtertum/ÄrA – sehr
hoCh
Die mittelalterliche Keimzelle ist der
älteste Teil der Stadt. Sie entstand
als Bauernsiedlung auf einem
Landrücken und entwickelte sich im
Hochmittelalter zu einer kleinen Stadt.
Sie stammt genau aus der Zeit, in
der die meisten deutschlen und im
übrigen westeuropäischen Städte ihren
Ursprung haben. Gerade im Mittelalter
entstand die europäische Bürgerstadt,
deren Stadtbewohner sich schrittweise
von der Macht des Adels und der
Kirche befreiten und sich - im Prinzip
- selbst regierten. Daher stammt der
Ausdruck ‘Stadtluft macht frei’. Dieser
einzigartige Prozess fand nur in
Westeuropa statt.
Der mittelalterliche Kern von Krefeld
repräsentiert diese wesentliche
Epoche in der Geschichte der Stadt,
der Region und Deutschlands.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde
diese Ära von vielen neuen
gesellschaftlichen und städtebaulichen
Entwicklungen überformt.
g2 hIstorIsChe entwICkLung
und g3 stÄdteBAuLIChe
entwICkLung – sehr hoCh
Das Mittelalter stellt eine wichtige
Phase in der Stadtentwicklung
Krefelds dar, in der die zugrunde
liegende landwirtschaftliche und
natürliche Landschaft die Form des
städtischen Gefüges (Stadtgrundriss,
Fluchtlinien, Form und Tiefe der
Grundstücke, Lage und Form der
Gassen usw.) stark bestimmt hat. In
keiner späteren Periode spielte der
landschaftliche Untergrund eine so
große Rolle. Der Grundriss, der daraus
entstand, ist innerhalb des gesamten

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

städtischen Gefüges einzigartig.
Dies drückt sich in einem
unregelmäßigen Straßenmuster
aus, das dem alten landschaftlichen
Untergrund folgt, einer Parzellierung,
die den alten Grundstücksgrenzen
folgt, ein- und ausschwenkende
Fluchtlinien und eine gewisse
Unregelmäßigkeit der Gebäude in
Bezug auf dieselben.
hIstorIsCh - stÄdteBAuLIChe
und LAndsChAFtLIChe werte
s1 kontInuItÄt und
roBustheIt – hoCh
Der mittelalterliche Stadtgrundriss
ist über die Jahrhunderte sehr stabil
geblieben und konnte die vielen
Veränderungen aus den folgenden
Jahrhunderten mühelos aufnehmen.
Anfangs gab es viel größere Parzellen,
aber im Transformationsprozess von
der Siedlung zur kleinen Stadt wurden
die Parzellen in kleinere Einheiten
aufgeteilt. Nach Abschluss dieses
Prozesses hat sich das Wachstum der
Gebäude hauptsächlich in der Tiefe
des Grundstücks manifestiert und in
geringerem Maß auch in der Höhe und
in der Breite. Dies ist typisch für den
vorindustriellen Verdichtungsprozess.
Bis 1939 fand eine Zusammenlegung
benachbarter Grundstücke
eher selten statt. Lediglich in
der Hochstraße, die sich in der
Kaiser- und Zwischenkriegszeit zur
Haupteinkaufsstraße entwickelte,
entstanden mit der Errichtung
einzelner Kaufhäuser größere
Parzellen. Selbst die Standorte An
der Alten Kirche und EvangelischerKirch-Platz, an denen der
Stadtgrundriss geändert wurde,
behielten deutlich ihren Bezug zu den
mit dem mittelalterlichen Stadtkern

verbundenen gestalterischen
Prinzipien.
Nach dem Bombardement 1943
wurden mehrere Parzellen
zusammengelegt und historische
Fluchtlinien an manchen Stellen
beeinträchtigt. Aufgrund der neuen
Flachdächer, insbesondere ab den
späten 1950er Jahren, sind auch
Lücken in der räumlichen Ebene der
Dachlandschaft entstanden. Ehemals
geschlossene Baublöcke wurden beim
Wiederaufbau zum Teil an mindestens
einer Seite nicht mehr vollständig
aufgebaut.
Das räumliche System der
mittelalterlichen Stadt hat dennoch
im Laufe der Jahrhunderte ein hohes
Maß an Kontinuität erfahren, obwohl
nach dem Zweiten Weltkrieg eine
Maßstabsvergrößerung stattgefunden
hat und die Fluchtlinien an einigen
Stellen geändert wurden.
s2 rÄumLIChe konsIstenZ
und s3 rÄumLIChe QuALItÄt –
hoCh
Der Stadtraum des mittelalterlichen
Teils von Krefeld war besonders
reizvoll, weil hier ein unregelmäßiger
Stadtgrundriss, der durch den
landschaftlichen Untergrund
entstanden war und sich in
gekrümmten und unregelmäßigen
Fluchtlinien manifestierte, kombiniert
wurde mit einem individualisierten
Baubestand aus dicht nebeneinander
gebauten, aber deutlich voneinander
zu unterscheidenden Einzelhäusern.
Bei aller Unregelmäßigkeit waren
die räumliche Kontinuität und
der räumliche Zusammenhang
des städtischen Gefüges im
mittelalterlichen Stadtkern sehr groß.
Die Straßen wurden auf beiden

Seiten räumlich durch Gebäude
oder Mauern eingefaßt, wobei die
Gebäude eine ähnliche Form hatten
und auch entsprechend räumlich auf
dem Grundstück positioniert waren,
und zwar normalerweise direkt an der
Straße.
Obwohl ein großer Teil der
Bebauung der Vorkriegszeit durch
das Bombardement von 1943 und
Transformationen der Nachkriegszeit
ausgelöscht wurde, ist dieses Prinzip
immer noch erkennbar.
u1 unversehrtheIt und
LesBArkeIt
Die kulturhistorisch - städtebauliche
Bewertung U1 ist in die Gewichtung
der vorhergehenden Bewertungen
aufgenommen.
Der mittelalterliche Stadtkern von
Krefeld ist immer noch deutlich im
Grundriss, Fluchtlinien, einem Teil
der Parzellenstruktur und zum Teil in
der Individualität der Bebauung mit
unterschiedlichen Höhen und Breiten
zu erkennen. Wo die Fluchtlinien
geändert wurden bzw. wo große
Komplexe realisiert wurden, wird
die Lesbarkeit des mittelalterlichen
Stadtkerns schwer beeinträchtigt
(Schwanenmarkt, Evangelischer-KirchPlatz).
e1 seLtenheIt/
eInZIgArtIgkeIt - posItIv
Der mittelalterliche Stadtkern Krefelds
ist in regionaler oder nationaler Ebene
an sich nicht selten. Für Krefeld ist er
jedoch der Bereich mit der größten
Zeittiefe.

217

3.2.3
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
orAnIsChe ZeIt
GeSAMTBewerTUnG: POSITIV
g1 ALtertum/ÄrA – sehr hoCh
g2 hIstorIsChe entwICkLung und g3 stÄdteBAuLIChe entwICkLung – sehr hoCh
s1 kontInuItÄt und roBustheIt – posItIv
s2 rÄumLIChe konsIstenZ und s3 rÄumLIChe QuALItÄt – neutrAL
e1 seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt - posItIv

geseLLsChAFtLICh hIstorIsChe werte
g1 ALtertum/ÄrA – sehr
hoCh
Der oranische Teil der Krefelder
Innenstadt stammt aus dem späten
17. Jahrhundert, als Krefeld unter
die Herrschaft der Republik der
Vereinigten Niederlande fiel, und ist
damit Zeuge einer besonderen Ära in
der Geschichte von Stadt.
Die erste Stadterweiterung östlich des
mittelalterlichen Stadtkerns bestand
aus fünf länglichen Baublocks, drei
östlich und zwei westlich der breiten
und geraden Königstraße, der
Hauptstraße der Erweiterung.
Das Mittelalter war schon seit
ungefähr zwei Jahrhunderten vorbei,
als mit dieser Auslage erstmals eine
Stadtstruktur in Krefeld entstand, die
sich vom mittelalterlichen Stadtmodell
löste. Obwohl diese Stadtstruktur
im engeren Sinne noch nicht barock
oder klassizistisch war, kann sie als
Ursprung der Stadterweiterungen
des 18. und frühen 19. Jahrhunderts
gesehen werden. Diese Periode
steht für den Ursprung der streng
geometrischen Stadtstruktur, wie sie
das Stadtbild des vorindustriellen
Krefeld bis in die zweite Hälfte des 19.
Jahrhunderts prägte.
g2 hIstorIsChe entwICkLung
und g3 stÄdteBAuLIChe
entwICkLung – sehr hoCh
Die oranische Stadterweiterung steht
für eine wichtige städtebauliche
Entwicklung, die sich vom
mittelalterlichen Stadttypus loslöste.
In der neuen Stadtstruktur waren
Gebäude und Straßen nach
einer strengen rationalen Logik
geordnet, bei der der landschaftliche

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Untergrund keine Rolle mehr
spielte. Dies kam auch im Mittelalter
bei Stadtgründungen vor, jedoch
als Variante neben der eher
organisch gewachsenen und ad hoc
entstandenen Stadt.
Jetzt brach eine Zeit an, in der sich
das rationale Modell vollständig
durchsetzte und nach seiner eigenen
neuen Logik angelegt wurde.
Ausgangspunkt waren gerade
Fluchtlinien, relativ breite Straßen
und horizontale Linien, sowohl im
Städtebau als auch in der Architektur.
Dieser Übergang war nicht nur in
Krefeld, sondern in ganz Deutschland
ein entscheidender Moment in der
Stadtbaugeschichte.
Das Stadtentwicklungssystem war
insofern niederländisch, als es ein
vollständig rationalisiertes Muster ohne
spezifische städtebauliche Figuren
war, vergleichbar mit niederländischen
Stadterweiterungen aus dem
17. Jahrhundert. Die begrenzte
Ausdehnung der Stadterweiterung
ließ auch für wenig Anderes Raum.
Andererseits entsprach diese
Rationalisierung weitgehend der
strengen und linearen Stadtplanung,
die in Westeuropa bereits während der
Renaissance begonnen hatte.
hIstorIsCh - stÄdteBAuLIChe
und LAndsChAFtLIChewerte
s1 kontInuItÄt und
roBustheIt – posItIv
Der Stadtplan der oranischen
Stadterweiterung blieb bis zum
Zweiten Weltkrieg sehr stabil und
konnte die vielen Veränderungen aus
dem 18. und 19. Jahrhundert mühelos
aufnehmen. Es gab Hauptstraßen und
Nebenstraßen (primäre und sekundäre
Straßen), wobei die Nebenstraßen

jedoch vollständig bebaut waren.
Dieser grundlegende Unterschied
blieb bis zum Zweiten Weltkrieg
unverändert. Die Umgestaltungen
fanden fast ausschließlich auf der
Ebene der einzelnen Parzellen
statt, mit nur sehr begrenzter
Maßstabsvergrößerung, insbesondere
in der Höhe (in bescheidenem Umfang
mit wenigen Stockwerken).
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb
der Stadtgrundriss im Straßenverlauf
und der Form der Baublöcke ungefähr
gleich, Änderungen führten indes zu
einem modifizierten städtebaulichen
Modell. An der Stelle der ehemaligen
Baublöcke entstand eine teilweise
Zeilenbebauung, wobei die Bebauung
vornehmlich entlang der Königstraße
errichtet wurde, und deutlich höher
ist als die ursprüngliche Bebauung.
An der Loh- und Mennoniten-KirchStraße entstand eine – von der
ursprünglichen Situation deutlich
abweichende - räumliche Situation mit
einerseits fehlender- und andererseits
minderwertiger Bebauung. Deswegen
ist die Kontinuität der Stadtstruktur
in Bezug auf das Straßenmuster
nachweisbar, jedoch in Bezug auf die
Baublöcke, Fluchtlinien, den Maßstab
der Parzellen und die Höhe der
Gebäude deutlich geschwächt.
s2 rÄumLIChe konsIstenZ
und s3 rÄumLIChe QuALItÄt –
neutrAL
Die oranische Stadterweiterung hatte
ursprünglich ein rationales, gerades
Straßenmuster mit einer Reihe
zweigeschossiger, traufständiger
Einzelhäuser in der Fluchtlinie, die von
individuellen Bauherren, aber auch
von Bauunternehmern als Mietshäuser
gebaut wurden.
Aufgrund historischer Fotos kann mit

einiger Vorsicht festgestellt werden,
dass zu dieser neuen Stadtstruktur
auch ein neuer und eigenständiger
Bebauungstyp gehörte, der zwar an
sich nicht neu war, aber in seiner
Dominanz ein wesentlicher Bestandteil
des städtebaulichen Systems war.
Die ursprüngliche Bebauung der
oranischen Stadterweiterung kann zum
einen in eine internationale, klassische
Ausrichtung der Zeit eingeordnet
werden, zum anderen entsprach sie
der damaligen lokalen Bautradition
einfacher Fachwerkbauten mit Satteloder Walmdach. Wir können davon
ausgehen, dass die traufständigen
Häuser unter einem durchlaufenden
Sattel- oder Walmdach die oranische
Stadterweiterung dominiert haben.
Die Linearität des Stadtraums wurde
somit durch die Hauptmerkmale der
Gebäude unterstützt, aber aufgrund
der relativ feinkörnigen Parzellierung
hat dies vermutlich nicht zu einer
Monotonie der Straßenwände geführt.
Der räumliche Zusammenhang war
stark und blieb trotz vereinzelter
Aufstockungen in der Kaiser- und
Zwischenkriegszeit gewährleistet
durch die Anwendung passender
Gebäudetypologien und das Bauen in
der Fluchtlinie.
Das zusammenhängende räumliche
System überlebte die Bombardierung
und den Wiederaufbau jedoch nicht.
Die ehemals allseitig bebauten
Baublöcke wurden zum Teil durch
Zeilenbebauung ersetzt. Infolgedessen
sind heute viele Straßenwände
in den sekundären Straßen nicht
mehr bebaut. Zwar blieben einzelne
historische Parzellen an der
ursprünglichen Stelle erhalten, doch
wurde eine große Zahl von Parzellen
erheblich vergrößert. Mindestens

ein Drittel der Fluchtlinien wurde
zurückgelegt, und die Straßenwände
sind deutlich höher geworden (4 bis 5
Geschosse, mit oder ohne Satteldach).
An mehreren Stellen fehlt die
Dachlandschaft.
Der Übergang zwischen der
oranischen Stadterweiterung und dem
mittelalterlichen Stadtkern ist aufgrund
der undefinierten Straßenwände
unlesbar geworden.
Infolge all dieser Veränderungen ist die
räumliche Kohärenz und Qualität der
gesamten konstituierenden Zeitschicht
fragwürdig. Die Wegestrukturen
sind jedoch im Stadtgrundriss noch
annähernd sichtbar.
u1 unversehrtheIt und
LesBArkeIt
Die kulturhistorisch - städtebauliche
Bewertung U1 wurde in der
Gewichtung der vorhergehenden
Bewertungen aufgenommen.
Infolge der Bombenzerstörung ist die
oranische Stadterweiterung nicht mehr
intakt, da die Gebäude bis auf die
Lohstraße 106, die Mennonitenkirche
und einige Keller und Bauspuren fast
vollständig verschwunden sind und
durch Nachkriegsgebäude ersetzt
wurden. Auch die Stadtstruktur hat sich
deutlich verändert (siehe oben).
e1 seLtenheIt/
eInZIgArtIgkeIt - posItIv
Als städtebauliches Modell ist die
oranische Stadterweiterung auf
regionaler oder nationaler Ebene nicht
selten zu nennen, aber angesichts der
gesellschaftlich - sozialen Ursprünge
der Stadterweiterung sicherlich
einzigartig für Deutschland.

218

3.2.4
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
BAroCk
GeSAMTBewerTUnG: HOCH
g1 ALtertum/ÄrA – sehr hoCh
g2 hIstorIsChe entwICkLung und g3 stÄdteBAuLIChe entwICkLung – sehr hoCh
s1 kontInuItÄt und roBustheIt – posItIv
s2 rÄumLIChe konsIstenZ und s3 rÄumLIChe QuALItÄt – posItIv
e1 seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt - sehr hoCh

geseLLsChAFtLICh hIstorIsChe werte
g1 ALtertum/ÄrA – sehr
hoCh
Die barocken Stadterweiterungen von
Krefeld wurden unter brandenburgpreußischer Herrschaft in vier
Phasen erbaut. Sie wurden von der
stark merkantilistisch motivierten
brandenburg - preußischen Regierung
vorangetrieben, was für die Ära des
aufgeklärten Absolutismus so typisch
war. Alle vier Stadterweiterungen fallen
in die Zeit zwischen 1711 und 1766,
als die Stadt wirtschaftlich florierte und
in der Seidenproduktion international
führend wurde - eine Position, die sie
nur mit Lyon, Como und Zürich teilte.
Mitte des 18. Jahrhunderts war etwa
die Hälfte der Bevölkerung in der
Seidenindustrie beschäftigt. Gerade
in diesem Jahrhundert entwickelte
sich Krefeld schnell zu einer echten
Manufakturstadt, hauptsächlich um
eine einzige Branche herum, und
erhielt die rationale und gleichzeitig
anmutige Form, die in gewisser
Weise die industrielle und reibungslos
funktionierende Herstellung dieses
Luxusprodukts widerspiegelte.
Das Krefeld des 18. Jahrhunderts
sah nicht wie eine Industriestadt aus
dem 19. Jahrhundert aus, sondern
hatte ein ausgewogenes, regelmäßig
geordnetes und geschmackvoll
einheitlich bebautes Stadtgefüge, in
dem es keine großen Fabriken gab.
Stattdessen gab es lange Reihen aus
gleichförmig gebauten Häusern und
Werkstätten, in denen unter anderem
die Seidenproduktion stattfand, ohne
daß dies jedoch in der Architektur
ablesbar gewesen wäre. Zeitgenossen
lobten die unaufgeregte Anmut der
Stadt.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Das Stadtbild war stark reguliert
(‘versteinerte Kabinettsordre’) und
monumentalisierte sich nur allmählich.
Die bemerkenswerte Kombination der
Barockstadt als Abbild des modernen
preußischen Verwaltungssystems
und einer privat getragenen Industrie
repräsentiert eine besondere Periode
in der deutschen und europäischen
Stadtbaugeschichte. Alten Adel
gab es nicht, dafür Verleger und
Weber. Neuankömmlinge gehörten
verschiedenen Glaubensrichtungen
an und fügten sich bescheiden in die
Stadt ein. Die vergleichsweise mickrige
Stadtmauer war als Akzisegrenze
zur Erhebung von Steuern gedacht
und für Verteidigungszwecke völlig
ungeeignet. Insofern könnte man
von einer ‘offenen Stadt’ sprechen,
die mit ihrem erweiterbaren
Schachbrettmuster und der leicht zu
verlegenden Stadtgrenze Maßstäbe
setzte und die Voraussetzungen
für weitere Auslagen und das
beeindruckende wirschaftliche
Wachstum schuf, das Krefeld im 19.
Jahrhundert erleben sollte.
g2 hIstorIsChe entwICkLung
und g3 stÄdteBAuLIChe
entwICkLung – sehr hoCh
Im Süden, Norden und Westen des
mittelalterlichen Stadtkerns wurden
die barocken Stadterweiterungen
nacheinander realisiert. Die vier
Erweiterungsphasen können als ein
kohärenter Stadtentwicklungstyp
betrachtet werden, da die
Grundprinzipien sehr ähnlich sind, mit
kleinen Unterschieden pro Phase. Die
rationale Linearität der oranischen
Stadterweiterung wurde in den
Stadterweiterungen fortgesetzt und
nahtlos angeschlossen, als ob die
oranische Stadterweiterung immer Teil
des Ganzen gewesen wäre.

Gebäude und Straßen wurden nach
einer strengen, rationalen Logik
angeordnet. Der landschaftlichte
Untergrund wurde neu geordnet
und ausgelöscht. Die internationale
barock - klassizistische Ausrichtung
im Städtebau und in der Architektur
wurde auch in Krefeld zum Leitprinzip
der Stadtstruktur, blieb aber in der
Komposition des Stadtgrundrisses und
der Inszenierung von Monumentalität
bemerkenswert zurückhaltend.
Die staatliche Steuerung der
Stadtentwicklung zielte auf Einheit,
Ordnung, Proportion und Rhythmus
durch lange, durchgehende
Linien von Straßen, Traufen und
Dächern, Fassadenbändern und
Fensteröffnungen. Einzelhäuser
und Ensembles aus Reihenhäusern
waren zwar als Grundbaustein der
Stadt ablesbar, blieben aber dem
Gesamtbild untergeordnet.
Das gelungene Bild der Barockstadt
war vor allem auf die Zusammenarbeit
der über mehrere Generationen
dominierenden und politisch
einflußreichen Herstellerfamilie
Von der Leyen mit der nach Krefeld
geholten Architektenfamilie Leydel
zurückzuführen. Ein Großteil der
Stadtbewohner war für die von der
Leyen tätig, aber unter der sozialen
und patriarchalischen Führung der
Familie führte dies nicht zu einer
räumlichen Trennung zwischen
den wohlhabenden Verlegern und
den Webern oder der Entstehung
von ‘Arbeitervierteln’. Vielmehr
fanden die verschiedenen Gruppen
in derselben Stadtstruktur ihren
Platz. Die Verleger wohnten an den
breiteren Hauptstraßen, während
sich die Weber, Handwerker usw.
an den schmaleren Parallelstraßen
ansiedelten - in einer Art gebauten

Sozialstruktur, wobei mit sparsamen
architektonischen Mitteln und mit
der Größe der Häuser zwischen den
verschiedenen Positionen in der
Gesellschaft unterschieden wurde.
Die kompakte Anordnung innerhalb
der Stadtstruktur war eine Fortsetzung
der sozialen Organisation der
europäischen Städte des Mittelalters
und des 16. bis einschliesslich des 17.
Jahrhunderts, in der die verschiedenen
sozialen Klassen in einer sozial
artikulierten, aber kompakten Stadt
direkt hintereinander und manchmal
gar durcheinander gelebt hatten. Die
Stadt des Barock war insofern neu,
als diese Ordnung architektonisch
konsequent durchgeführt, formalisiert
und vereinheitlicht wurde, was
bedeutet, daß man sich ausdrücklich
von der großen architektonischen
Vielfalt und Individualität der
mittelalterlichen Stadt durch die
Verwendung einer einheitlichen
Architektursprache distanzierte. Die
auf diese Weise entstandene Stadt war
nicht nur eine soziale Realität, sondern
auch eine gebaute Sozialstruktur.
Ohne von einem sozialen Programm
untermauert zu werden - wie es im
19. Jahrhundert bei bestimmten
Unternehmern üblich war - kann
dies als äußerst herausragende und
unverwechselbare Tatsache für Krefeld
angesehen werden.
Die Krefelder Stadterweiterungen
und Architektur des 18. Jahrhunderts
können nicht mehr als niederländisch
bezeichnet werden. Sie weichen zu
sehr von den Stadterweiterungen ab,
die in der Niederländischen Republik
im 17. Jahrhundert realisiert wurden.
Der Einfluß der niederländischen
Stadtplaner kann jedoch nicht
ausgeschlossen werden, da auch
an der barocken Stadtgestaltung

von Mannheim, Berlin, Potsdam und
Friedrichstadt niederländische bzw.
in den Niederlanden ausgebildete
Baumeister beteiligt waren und
Krefeld selbst lange unter der
Regierung der Generalstaaten
gestanden hatte. Jedenfalls beginnt
sich hier mit der Zurückhaltung
und Sparsamkeit der Fassaden
eine klassizistische Architektur zu
entwickeln, die spezifisch deutsch bzw.
mitteleuropäisch zu nennen ist.
hIstorIsCh - stÄdteBAuLIChe
und LAndsChAFtLIChe werte
s1 kontInuItÄt und
roBustheIt – posItIv
Die barocken Stadterweiterungen
blieben im Stadtgrundriss bis
zum Zweiten Weltkrieg stabil und
konnten die vielen Transformationen
bis dahin flexibel aufnehmen.
Die Veränderungen im 19. und
den frühen Jahrzehnten des 20.
Jahrhunderts betrafen hauptsächlich
die Parzellenbreite und Traufhöhe der
Bebauung sowie die Umwandlung
von einer Zeilenbebauung mit
relativ offenen Baublöcken zur
geschlossenen Blockrandbebauung.
In den barocken Stadtgrundriss
wurde nur in sehr geringem
Maße eingegriffen. Die größeren
städtebaulichen Veränderungen
fanden hauptsächlich in den besten
Lagen entlang der Hauptachsen statt.
Von der Gründerzeit bis zum Zweiten
Weltkrieg fand genau hier die Bildung
eines kommerziellen Stadtzentrums
mit Einzelhandel statt und entstanden
neue Gebäudetypen wie Kaufhäuser
und Kinos. Es gab aber auch
Standorte, an denen breite, stattliche
Hausstellen nach und nach aufgeteilt
und in Geschäfte umgewandelt
wurden. Fluchtlinien wurden allesamt
219

3.2.4
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
BAroCk

eingehalten und Gebäude weiterhin
mit einem Satteldach abgeschlossen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurde der barocke Stadtgrundriss
weitgehend wieder übernommen. Dort,
wo mit der restaurativen Haltung des
frühen Wiederaufbaus geplant wurde,
blieb die Kontinuität mit dem Barock
erhalten.
Wo die Stadtstruktur nach dem
zweiten Wiederaufbauplan von
1959 entsprechend modernistischen
Prinzipien aufgelockert wurde, ist diese
Kontinuität weniger offensichtlich.
An mehreren Standorten wurden
historische Baublöcke nach dem Krieg
nicht wieder aufgebaut. Stellplätze für
den ruhenden Verkehr, Verschiebung
oder Auflockerung der Fluchtlinien,
die Aufhebung der geschlossenen
Baublöcke und Einführung einer
offenen Bauweise mit Zeilenbebauung
und Punkthäusern beeinträchtigten
das kohärente Stadtbild.
Die Maßstabsvergrößerung bei der
radikalen Neuordnung der 60er
Jahre übertraf die Entwicklungen
der Kaiser- und Zwischenkriegszeit
bei weitem. Dieser Trend setzt sich
bis heute fort. Satteldächer wurden selbst an den Hauptachsen - immer
weniger gebaut. Dies führte zu
einer Verflachung und Verarmung
der barocken Stadtstruktur, die wie
alle historischen Stadtstrukturen vor
der Zwischenkriegszeit immer aus
Einzelgebäuden als Grundbaustein
bestand, und die von einer separaten
städtebaulichen Schicht der
Dachlandschaft vollendet wurde.
Alles in allem ist die Kontinuität der
barocken Stadtstruktur in Bezug
auf den Stadtgrundriß noch immer
nachweisbar, sie ist jedoch in Bezug

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

auf die Fluchtlinien, Baublöcke,
Traufhöhen und Parzellengrößen
- insbesondere in der zweiten
Wiederaufbauphase und danach stark in Mitleidenschaft gezogen.
s2 rÄumLIChe konsIstenZ
und s3 rÄumLIChe QuALItÄt –
posItIv
Wie schon bei der oranischen
Stadterweiterung bestanden die in
kurzer Zeit aufeinander folgenden
barocken Stadterweiterungen aus
einem rationalen, orthogonalen
Stadtgrundriß, in Längsrichtung mit
zweigeschossigen Reihenhäusern
bebaut und mit einem gemeinsamen
Satteldach vollendet.
Das geschlossene Stadtmodell,
seit Jahrhunderten der Kern der
europäischen Stadtplanung,
wurde mit der brandenburgisch
- preußischen Stadtbaukunst um
eine neue stadtplanerische Variante
bereichert. Sie beruhte auf Klarheit,
Unaufgeregtheit und Regelmäßigkeit,
wobei auch sparsame, subtile
architektonisch - städtebauliche Mittel
zur Variation und Akzentuierung in das
Stadtbild eingeflochten wurden.
In diesem räumlichen System waren
die verschiedenen Maßstabsebenen
der Gestaltung gut durchdacht und
sorgfältig aufeinander abgestimmt.
Dazu gehörte die Architektur des
Einzelhauses, das die städtebauliche
Gesamtkomposition eines einheitlichen
Ganzen bekräftigte. Mit traufständigen
Satteldächern und durchlaufenden
Sockeln und Gesimsen wurden die
Einzelhäuser horizontal zu Baublöcken
verbunden.
Städtebauliche Akzente in Form
herausgestellter oder erhöhter
Eckgebäude wurden nur am Neumarkt

und an den Eingängen und Ecken der
Friedrichsstraße angebracht.
Die unaufgeregten Fassaden in dieser
Stadtstruktur waren keine funktionale
Übersetzung der technischen
Bedingungen oder zugrundeliegenden
Nutzungen, sondern wurden mit dem
Ziel eines einheitlichen Stadtbildes
konzipiert. Die interne räumliche
Kontinuität war groß, aber auch die
Kontinuität zur bestehenden Stadt war
konsistent.
Die räumliche Kontinuität und Qualität
der Barockstadt geriet im 19. und
frühen 20. Jahrhundert durch die
Liberalisierung der Stadtplanung
unter Druck, als die identischen
Trauf- und Firsthöhen, durchlaufenden
horizontalen Gesimse und die
einheitliche Architektur langsam
aufgelöst wurden. Einzelhandel und
Werkstätten wurden im Straßenbild
sichtbar, Fabriken, Kaufhäuser
und öffentliche Gebäude wurden
im Stadtzentrum errichtet, und das
so unaufgeregte Gesamtbild verlor
aufgrund des individuellen Hangs zur
Dekoration und Selbstrepräsentation
langsam seinen Zusammenhang.
Vor allem durch die Zerstörung von
1943, Wiederaufbau und Neuordnung
ist die räumliche Kontinuität und
Qualität der Barockstadt nur noch
in begrenztem Umfang erkennbar.
In den Bereichen, in denen der
frühe Wiederaufbauplan in Bezug
auf die Fluchtlinien, Baublöcke,
die Anwendung von Satteldächern
mit durchlaufenden Trauf- und
Firsthöhen im Einklang mit der
historischen Struktur umgesetzt
wurde, besteht eine Kontinuität der
Stadtstruktur. Wo die Prinzipien des
zweiten Wiederaufbauplans von
1959 umgesetzt wurden, der eine

Neuordnung nach modernistischen
Gesichtspunkten anstrebte, ist diese
Kontinuität weniger offensichtlich, und
das Stadtgefüge ist in mehrfacher
Hinsicht inkohärent geworden.
u1 unversehrtheIt &
LesBArkeIt
Die kulturhistorisch - städtebauliche
Bewertung U1 wurde in der
Gewichtung der vorhergehenden
Bewertungen aufgenommen.
Die barocken Stadterweiterungen von
Krefeld wurden bereits in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts durch
die Liberalisierung der Stadtplanung
beeinträchtigt, waren aber vor dem
Zweiten Weltkrieg noch relativ gut
erkennbar, vor allem außerhalb der
Haupteinkaufsstraßen.
Infolge der Bombenzerstörung ist
die Barockstadt im Stadtgrundriss
(Straßenverlauf und barocke
öffentliche Räume Neumarkt
und Friedrichsplatz, Fluchtlinien,
Parzellierung) noch weitgehend
vorhanden und erkennbar, aber in
der dritten Dimension (Bebauung,
Traufhöhe, Dachform) größtenteils
verloren gegangen. Der Stadtgrundriss
wurde vor allem dort stark in
Mitleidenschaft gezogen, wo der
Wiederaufbauplan von 1959 umgesetzt
wurde (siehe oben).

und Potsdam und wohl auch in Krefeld
die Grundlage für die rationale,
barocke Stadtplanung schufen.
Seltenheitswert hat auch die
Kombination der barocken Stadtanlage
mit der Seidenindustrie, deren
wichtigste Verleger beim Entwurf
und der Ausführung der barocken
Stadterweiterungen großen Einfluß
hatten.
Die besondere Geschichte der
barocken Stadterweiterungen Krefelds
in Bezug auf die Seidenindustrie
verleiht ihnen einen hohen
Seltenheitswert. Eine barocke
Manufakturstadt, die größtenteils für
einen einzigen Industriezweig gebaut
wurde, in der Verleger und Weber in
derselben Stadtstruktur und innerhalb
einer einheitlichen architektonischen
Signatur lebten und arbeiteten und
der Anblick industrieller Produktion
im sorgfältig gestalteten Stadtbild
nicht vorkam, kann als einzigartig
angesehen werden.

Obwohl er im Krieg stark beschädigt
wurde, ist der barocke Stadtgrundriss
immer noch (weitgehend) lesbar.
e1 seLtenheIt – sehr hoCh
Wegen der großen urspünglichen
Homogenität der barocken Stadtanlage
steht Krefeld im Rheinland einzig
dar. Auch wenn die Assoziation mit
den Niederlanden zunächst gesucht
scheint, es waren holländische
Baumeister, die in Mannheim, Berlin
220

3.2.5
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
kLAssIZIsmus
GeSAMTBewerTUnG: HOCH
g1 ALtertum/ÄrA – sehr hoCh
g2 hIstorIsChe entwICkLung und g3 stÄdteBAuLIChe entwICkLung – sehr hoCh
s1 kontInuItÄt und roBustheIt – posItIv
s2 rÄumLIChe konsIstenZ und s3 rÄumLIChe QuALItÄt – posItIv
e1 seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt - sehr hoCh

geseLLsChAFtLICh hIstorIsChe werte
g1 ALtertum/ÄrA – sehr
hoCh
Obwohl der Plan des Architekten und
Stadtplaners Adolph von Vagedes
weitgehend auf dem rationalen
Stadtmuster von Krefeld basiert,
das im 18. Jahrhundert unter den
preußischen Herrschern erbaut
wurde, kann festgestellt werden,
dass die Umstände, unter denen
der klassizistische Plan zustande
kam, völlig andere waren als die der
barocken Vorgänger.
Die französische Revolution und die
Besetzung des Rheinlandes durch
die Franzosen hatten auch in Krefeld
die Autorität der herrschenden Klasse
beendet. Die Vormachtstellung der
traditionsreichen Unternehmerfamilie
Von der Leyen, um deren
Seidenimperium die Stadt im 18.
Jahrhundert erbaut worden war, war
mit der französischen Besetzung zu
Ende gegangen, obwohl sie noch
mehrmals geadelt wurden. Neue oder
lange ignorierte Herstellerfamilien
ließen sich nicht mehr beiseite
schieben und forderten die Beteiligung
an öffentlichen Entscheidungen, sofern
die begrenzte Demokratie dies zuließ.
Das französische Regime hatte
radikale Umwälzungen eingeleitet.
Der Wirtschaftsliberalismus war
eingeführt worden. Das ursprünglich
mittelalterliche System von
Zünften und der Protektionismus
der Preußischen Könige mit ihren
Privilegien für einige Unternehmer
oder Städte, um bestimmte Produkte
unter Ausschluss anderer zu
produzieren, wurde aufgehoben und
durch einheitliche, liberale Gesetze
zur Ansiedlung und Ausübung von

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Gewerbe ersetzt. Das Kataster wurde
eingeführt, auf dessen Grundlage
Landgrundstücke gemessen,
übertragen und besteuert werden
konnten. In diesem Zusammenhang
wurde das Eigentum, unter anderem
von Grundstücken und Immobilien,
einheitlich verrechtlicht und vor
staatlichen Eingriffen geschützt.
Notwendige Enteignungen im
Interesse der Gemeinschaft waren
möglich, wurden aber klar gesetzlich
geregelt.
Schon vor der französischen
Besetzung war klar, dass die Stadt
eine neue Auslage brauchte, aber die
turbulenten Jahre nach 1790 hatten
eine planmäßige Erweiterung nicht
zugelassen, auch wenn Krefeld weiter
wuchs. Der Vagedesplan entstand in
dieser Zeit des Umbruchs. Er ist noch
mit der Vergangenheit verbunden und
steht gleichzeitig an der Schwelle
zur Moderne. Der Plan trägt deutlich
die Spuren dieser Dualität: zum
einen fügt er sich nahtlos an den
barocken Stadtplan und will ihn mit dem Barock nahen, klassizistischen
Mitteln - vervollständigen, so linear
und bescheiden elegant wie seine
Vorgänger. Zum anderen sind die
neuen Möglichkeiten und die Grenzen
der neuen Ära deutlich in seinem Plan
ablesbar. Vagedes plant jetzt eine
wirklich ‘offene’ Stadt, eingerahmt von
einer Promenade mit ‘französischen’
Bäumen, die Stadt und Landschaft
voneinander trennen.
Der Vagedesplan wurde auch durch
die neue rechtliche Situation geprägt,
denn das neu entworfene städtische
Gefüge konnte nicht mehr über
einem vollständig neu geordneten
Plangebiet platziert werden. Die Stadt
konnte nur das Land für die neuen
Straßen erwerben. Das Bauland

blieb in Privateigentum und wurde
im Gegensatz zur barocken Stadt
nicht neu geordnet. Fluchtlinien und
Gebäudehöhen wurden festgelegt, die
Parzellierung und Ausgestaltung oblag
den Eigentümern.
Die Pläne von Vagedes und
Umpfenbach vollendeten die barockklassizistische Stadt und übersetzten
das Idealbild der Manufakturstadt in
die neue Zeit.
g2 hIstorIsChe entwICkLung
und g3 stÄdteBAuLIChe
entwICkLung – sehr hoCh
Die Stadterweiterungen von
Vagedes und Umpfenbach rahmten
die barocken Stadterweiterungen
des 18. Jahrhunderts ein und
vollendeten die bis dahin
unregelmäßige Hauptform der
Stadt zu einem perfekten Rechteck,
das nach französischem Vorbild
mit Baumalleen scharf abgegrenzt
wurde. Die Erweiterung kann wie die
preußischen Stadterweiterungen als
eigenständiges, zusammenhängendes
räumliches System betrachtet werden,
auch wenn die endgültige Umsetzung
länger dauerte.
Die klassizistischen
Stadterweiterungen waren eine
neue Variation des bestehenden
Themas der barock-klassizistischen
Rasterstadt. Wie bei den vier früheren
Stadterweiterungen aus dem 18.
Jahrhundert bestand der Großteil des
Gebäudebestands aus Häusern, in
denen auch Waren produziert wurden,
hauptsächlich für die heimische
Seidenindustrie.
Die neue Stadtstruktur enthielt
drei formale Besonderheiten: die
Baumalleen als Promenade um
die Stadt, den Friedrichsplatz als

monumentale Vollendung der
Anlage am vormaligen barocken
Stadttor, und den Dionysiusplatz.
Die Vier Wälle vollendeten mit ihrer
repräsentativen, höheren Bebauung
die Stadt und bildeten einen
monumentalen Übergang zwischen
der vorindustriellen Stadt und ihren
späteren Erweiterungen.
Vagedes schuf ein
zusammenhängendes Stadtbild,
in dem die verschiedenen
Gestaltungsmaßstäbe eng miteinander
verbunden waren, jedoch weniger
starr als die Vorgänger des 18.
Jahrhunderts. Das Stadtbild von
Vagedes konzentrierte sich zwar so
weit wie möglich auf Einheit und auf
visuelle Ruhe, Ordnung und Rhythmus
durch lange, durchgehende Linien
von Straßen, Traufen und Dächern,
Gurtgesimsen und Fensterpositionen.
Im Gegensatz zu den barocken
Stadterweiterungen gibt es aber keine
direkten Anweisungen dafür, dass
die Gestaltung hier - abgesehen von
den Fluchtlinien und der Einrichtung
und Materialisierung der Straßen
selbst - reglementiert wurde. Für die
Traufhöhen wurden nur die minimalen
und die maximalen Höhen festgelegt.
Schon bei der Erstbebauung
wechselten sich traufständige
zweigeschossige mit dreigeschossigen
Häusern in geschlossenen Baublöcken
ab.
Mit der Erweiterung von Vagedes und
Umpfenbach ist Krefeld Vorbild für
eine deutsche barock-klassizistische
Stadt, aber nicht in der Schloss- oder
Festungsvariante, sondern als bewusst
vollendete, offene Manufakturstadt.

hIstorIsCh - stÄdteBAuLIChe
& LAndsChAFtLIChe werte
s1 kontInuItÄt und
roBustheIt – posItIv
Der Grundriss der Stadterweiterungen
von Vagedes und Umpfenbach blieb
bis zum Zweiten Weltkrieg stabil und
überstand die Transformationen des
19. und frühen 20. Jahrhunderts bis
auf wenige Ausnahmen unbeschädigt.
Die Veränderungen, die die
Stadtstruktur in dieser Zeit erlebte,
sind insofern eher unter dem Begriff
‘Vollendung’ zu fassen, als nun die
meisten Baublöcke und um 1850 noch
unbebauten Parzellen vollgebaut
wurden. Schon während ihrer Bauzeit
wurde die französisch anmutende
Anlage der Vier Wälle mit ihren dreiund am Ostwall selbst vierfachen
Baumreihen teilweise umgestaltet
in langgestreckte öffentliche
Grünanlagen.
In der Kaiser- und der
Zwischenkriegszeit vollzogen
die größeren städtebaulichen
Veränderungen sich vor allem in den
Haupteinkaufsstraßen der Stadt. Bis
zum 2. Weltkrieg blieben die Vier Wälle
von einer Maßstabsvergrößerung
weitgehend verschont. Die
ursprünglich französisch anmutende
Anlage von Vagedes und Umpfenbach
jedoch wandelte sich stark. Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts
wurden zum Beispiel am Ostwall
Straßenbahnschienen angelegt und
Haltestellen gebaut, die die Anlage
unterbrachen.
Bei der Bombardierung von 1943
war der südwestliche Teil der
Innenstadt am wenigsten betroffen.
Hier gibt es noch viele Gebäude
aus dem 19. Jahrhundert, weshalb
221

3.2.5

xL- Bewertung
kLAssIZIsmus

xL

die Stadterweiterung von Vagedes /
Umpfenbach sowohl in 2D als auch
in 3D erhalten blieb. Dort, wo die
Bebauung zerstört wurde, wurde
das klassizistische Straßenmuster
weitgehend wieder übernommen.
Wo im Geiste des frühen
Wiederaufbaus der historische
Stadtgrundriss, die Fluchtlinien, die
Parzellierung in einzelnen Häusern,
die Traufhöhen und die Satteldächer
als Grundsätze übernommen wurden,
wie z. B. an den Vier Wällen, in
Teilen der Breite Straße oder der
Schneiderstraße ist die Kontinuität
mit dem klassizistischen Städtebau
am größten, obwohl die ursprüngliche
Gebäudehöhe um ein Geschoss
erweitert und die Architektur häufig
abstrahiert wurde.
Diese Kontinuität ist auch bei einer
Vergrößerung des Maßstabs sichtbar,
wenn die vorgenannten Merkmale
berücksichtigt wurden. Dies ist
sehr auffällig am Friedrichsplatz,
der aufgrund der weitgehenden
Instandhaltung der historischen
Fluchtlinien, der geschlossenen
Baublöcke und der Verwendung
von Satteldächern immer noch als
monumentaler Raum erkennbar ist.
Wo der nach modernistischen
Maßstäben angepasste
Wiederaufbauplan von 1959 umgesetzt
wurde, ist diese Kontinuität weniger
offensichtlich und das Stadtgefüge ist
inkohärent geworden. An mehreren
Orten - genau wie im barocken Teil der
Stadt - wurden historische Baublöcke
nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut,
um im Stadtzentrum Raum für den
ruhenden Verkehr zu schaffen, wie
am Dr.-Isidor-Hirschfelder-Platz oder
auf dem Ostwall/ Ecke Nordstraße.
Dies geschah insbesondere bei den

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

schmaleren Baublöcken, die in Krefeld
eine spezifische morphologische
Geschichte haben. In einigen Straßen
wurden die Fluchtlinien konsequent
auf einer Seite zurückgelegt, um dem
modernen Verkehr gerecht zu werden,
beispielsweise in der zuvor engen
Sankt-Anton-Straße, der Marktstraße
und der Dreikönigenstraße. Der
Ostwall wurde als ÖV-Haltestelle lokal
aufgeweitet.
Durch die Verschmelzung von
Baublöcken, insbesondere zwischen
Nordstraße und Nordwall, rundum
das Polizeipräsidium, sind mehrere
Straßen vollständig verschwunden.
Neben den vielen Versuchen,
das geschlossene Stadtgefüge
aufzulockern und mit zurückgelegten
Fluchtlinien, neuen Freiflächen und
modernistischen Gebäudetypologien
aufzubrechen, übertraf die
Maßstabsvergrösserung nach dem
Krieg alle Entwicklungen der Kaiserund Zwischenkriegszeit, auch im
Plan von Vagedes-Umpfenbach.
Die Breite Straße ist aufgrund
der Massivität, Geschlossenheit
und deutlich abweichenden
städtebaulichen Prinzipien des
Schwanenmarktkomplexes
nicht mehr als kontinuierlicher
Stadtraum erkennbar. Eine solche
Maßstabsvergrößerung wird an
anderen Standorten der Innenstadt bis
heute praktiziert, u.a. mit dem Bau des
Behnischhauses um das Jahr 2000.
Dächer werden bei Neuentwicklungen
immer weniger verwendet. Dies stellt
eine Beeinträchtigung der barockklassizistischen Stadtstruktur dar, die
- wie alle historischen Stadtstrukturen
vor der Zwischenkriegszeit - immer aus
der charakteristischen Unterscheidung
zwischen der ‘Basis’ der Gebäude
und der separaten Schicht der

3.2 - Bewertung xL

Dachlandschaft bestand.

und Akzentuierung des Stadtbildes.

Der Ostwall hat sich aufgrund der
Einrichtungen für den Verkehr
zwischen Carl-Wilhelm- und Neue
Linnerstraße bereits erheblich
verändert. Hier wurde die
historische Stadtanlage der neuen
Verkehrsinfrastruktur untergeordnet.

Wie bei den barocken
Stadterweiterungen wurde das
rationale, gerade Straßenmuster mit
in der Fluchtlinie gebauten zwei- oder
dreigeschossigen Einfamilienhäusern
unter einem traufständigen Satteldach
begleitet. Die Höhe der Sockel,
Fensterbänke und Gurtgesimse boten
ein einheitliches Gesamtbild, scheinen
aber nicht mehr reglementiert gewesen
zu sein. Historische Abbildungen
lassen kleine Variationen erkennen.

Letztlich ist die Kontinuität des
klassizistischen Gefüges in Bezug auf
den Stadtgrundriß noch weitgehend
vorhanden, ist jedoch im östlichen und
nordöstlichen Teil der Stadt aufgrund
radikaler Veränderungen seit den 50er
Jahren geschwächt und manchmal
durch die Aufhebung von Straßen
und Fluchtlinien und aufgrund der
Maßstabsvergrösserung unlesbar
geworden. Der südliche und westliche
Teil der Innenstadt blieb sowohl
in 2D als auch in 3D erhalten. Die
monumentale Anlage der Wälle und
des Friedrichsplatzes ist mit Ausnahme
von Teilen des Ostwalls noch relativ
gut erkennbar. Die historische
Gestaltung und Attraktivität der Wälle
hat sich unter anderem durch die
Ausdünnung der Baumreihen und die
Dominanz des motorisierten Verkehrs
stark verschlechtert.
s2 rÄumLIChe konsIstenZ
und s3 rÄumLIChe QuALItÄt –
posItIv
Der Plan von Vagedes basiert
größtenteils auf dem barocken
Stadtmodell des 18. Jahrhunderts,
in dem die verschiedenen
Maßstabsebenen des Entwurfs
gut durchdacht und aufeinander
abgestimmt waren. Auch
der Vagedesplan beruht auf
städtebaulicher und architektonischer
Linearität, Klarheit, visueller Ruhe und
Regelmäßigkeit, mit einem bewussten
Einweben subtiler Mittel zur Variation

Ecken wurden im Städtebau
akzentuiert durch eine
grössere Parzellenbreite, aber
bemerkenswerterweise oft durch
ein Krüppelwalmdach, das eher
ein dörfliches als ein städtisches
Thema ist. Der im Barock inszenierte
Rhythmus von Tympana und Pilastern
bei gleichen Traufhöhen war in der
Stadterweiterung von Vagedes und
Umpfenbach viel weniger ausgeprägt.
Die Fassadendetails, Traufhöhen und
Fassadengliederungen zwischen den
angrenzenden Gebäuden wiesen
geringfügige Unterschiede auf. Als
intakte Referenz für das damalige
Erscheinungsbild kann hier die
ebenfalls von Vagedes geplante
Carlstadt in Düsseldorf dienen.
Die Fassaden waren wie im 18.
Jahrhundert nur zurückhaltend
dekoriert, wohlgeordnet und
proportioniert und mit einer subtilen
Oberflächenbehandlung. Dies stand
im Einklang mit der Einfachheit
und Eleganz des Städtebaus und
der zurückhaltenden Anwendung
städtebaulicher Akzente. Die Disziplin
der Fassaden in diesem System war
nicht nur funktional und wirtschaflich
bedingt, sondern diente auch als
Mittel zur Gestaltung des strengen,

eleganten öffentlichen Raums.
Die Fassaden vieler Geschäfte
und Werkstätten im Erdgeschoss
waren, wie auch in den barocken
Stadterweiterungen, nicht unbedingt
als solche gestaltet. Eine sichtbare
Differenzierung kam erst gegen Ende
des 19. Jahrhunderts auf.
Die interne räumliche Kontinuität
war groß, aber auch die Kontinuität
zwischen der neuen Stadterweiterung
und der bestehenden Stadt wird
überzeugend gewesen sein, da
trotz der Unterschiede zwischen der
barocken und der klassizistischen
Stadtanlage die städtebaulichen und
architektonischen Grundprinzipien
sehr ähnlich waren. Die Straßen und
Fluchtlinien der Stadterweiterung
von Vagedes und die der barocken
Stadterweiterungen waren nahtlos
miteinander verbunden, und der
Vagedes-Plan vollendete die
Barockstadt in ihrer Form, wie sie es
selbst nie getan hatte.
Die räumliche Kontinuität und
räumliche Qualität sowohl
der barocken Stadtstruktur
als auch der klassizistischen
Stadterweiterungen von Vagedes
und Umpfenbach gerieten ab der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
infolge der Liberalisierung der
Stadtplanungspolitik (insbesondere
nach 1875) unter Druck.
Die horizontal durchlaufenden
Gesimse, Trauf- und Firsthöhen
und das einheitliche, unaufgeregte
Architekturbild wurden beeinträchtigt.
Vor allem in den Haupteinkaufsstraßen
manifestierten sich die Laden- und
Werkstattfronten jetzt deutlich im
Straßenbild. Fabriken und Kaufhäuser
und neue öffentliche Gebäude wurden
errichtet. Ein ungebremster Drang
222

3.2.5
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- Bewertung
kLAssIZIsmus

nach Dekoration und neuem Ausdruck
kontrastierte mit der unaufgeregten
Eleganz der ursprünglichen Bebauung.
Entlang der Wälle entstanden in
der Kaiserzeit neue öffentliche
Bauten, die zwar immer noch in die
konstituierende städtebauliche Struktur
passten, aber in ihren Ausmaßen und
architektonischem Ausdruck eine neue
Monumentalität darstellten. Insofern
bereicherten sie die monumentale
Anlage der Vier Wälle.
Die räumliche Kontinuität,
insbesondere aber die Qualität der
Stadterweiterungen von Vagedes
und Umpfenbach wurde durch
Kriegszerstörung und Wiederaufbau
stark beeinträchtigt. In den Bereichen,
in denen der frühe Wiederaufbau
mit Fluchtlinien, Baublöcken,
Satteldächern mit durchgehenden
Trauf- und Firsthöhen auf die
historische Stadtstruktur Bezug nimmt,
ist die Kontinuität der Stadtstruktur
noch gut erkennbar. Wo der
Wiederaufbauplan von 1959 umgesetzt
wurde, der nach modernistischen
Prinzipien angepasst wurde, ist diese
Kontinuität viel weniger offensichtlich
und das Stadtgefüge ist in mehrfacher
Hinsicht inkohärent geworden.
Die monumentale Anlage
bestehend aus den Wällen und dem
Friedrichsplatz ist als städtebauliche
Figur erhalten geblieben, teilweise
sogar einschließlich der Gebäude. Die
Ausgestaltung ist in ihrer Qualität und
Kontinuität stark beeinträchtigt.
u1 unversehrtheIt &
LesBArkeIt
Die kulturhistorisch - städtebauliche
Bewertung U1 wurde in der
Gewichtung der vorhergehenden
Bewertungen aufgenommen.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Die Stadterweiterungen von Vagedes
und Umpfenbach wurden im 19.
Jahrhundert und in den frühen
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts
zum Teil vollendet, zum Teil verändert.
Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb
die Stadtstruktur vergleichsweise
intakt, da die Zentrumsbildung sich
hauptsächlich im mittelalterlichen
Stadtkern und den barocken
Stadterweiterungen vollzog.
Gleichzeitig wurden im Gebiet der
Wälle die letzten Bauparzellen
bebaut. Lediglich am Ostwall
fand in beschränktem Maße eine
Maßstabsvergrößerung statt.
Infolge der Zerstörung von 1943 ist die
Stadterweiterung von Vagedes und
Umpfenbach in ihrer dreidimensionalen
Form (Stadtgrundriss und Bebauung)
nicht vollständig erhalten geblieben,
aber der Stadtgrundriss ist im
Straßenverlauf, in den Fluchtlinien und
mit der besonderen städtebaulichen
Anlage der Vier Wälle und dem
Friedrichsplatz noch weitgehend
vorhanden und erkennbar. An einigen
Standorten wurden Änderungen am
Stadtgrundriss und an den räumlichen
Grundprinzipien (schmale Straßen,
geschlossene Baublöcke, Traufhöhen,
Satteldächer) vorgenommen.
Um das Polizeipräsidium und
zwischen der Lohstraße und der
Peterstraße fand eine erhebliche
Maßstabsvergrößerung statt,
insbesondere dort, wo im Rahmen
des Wiederaufbauplans von 1959
eine Neuordnung vorgesehen war
(siehe oben). Der südwestliche Teil
der klassizistischen Stadtanlage
wurde weniger stark in Mitleidenschaft
gezogen und ist immer noch in
2D und 3D vorhanden. Hier wird
der Zusammenhang zwischen

konstituierender Bebauung und
Stadtgrundriss auf einzigartige Weise
lesbar.
Die grünen Wälle sind als
städtebauliche Figur erhalten
geblieben. Ihre Gestaltung hingegen
wurde in ihrer Qualität stark
beeinträchtigt. Dies geschah aufgrund
der Ausdünnung der mehrfachen
Baumreihen, der Versiegelung der
Promenade für die Anlage von
Parkplätzen, Straßenbahnhaltestellen
usw. Die historischen Boulevards
haben dadurch ihren Zusammenhang
verloren.
Obwohl im Zweiten Weltkrieg stark
beschädigt, ist der Stadtgrundriss
immer noch weitgehend lesbar. Teile
der Stadterweiterungen von Vagedes
und Umpfenbach sind sogar komplett
erhalten geblieben, einschließlich der
ursprünglichen Bebauung.
e1 seLtenheIt – sehr hoCh
Aufgrund der Größe, der
ursprünglichen Homogenität und der
räumlichen Qualitäten des barockklassizistischen Stadtgrundrisses in
Kombination mit der ‘französischen’
Stadtfigur der Wälle ist die Stadtanlage
Krefelds einzigartig im Rheinland
und sogar in Deutschland. Der Plan
von Vagedes und Umpfenbach war
entscheidend für die Vollendung der
barock – klassizistischen Stadtstruktur.
Selten ist auch die Tatsache,
daß die barock-klassizistische
Stadtanlage unlösbar mit der
Seidenindustrie verbunden ist. Das
Verlegersystem und die Hausweberei
werden im räumlichen Aufbau der
Manufakturstadt bis heute abgebildet.

223

3.2.6
xL

3.2 - Bewertung xL

xL- konstItuIerende
ZeItsChICht ALs gAnZes

3.2.5

In der hier abgebildeten karte werden die gesamtbewertungen der
konstituierenden Zeitschichten auf der Maßstabsebene XL wie folgt
dokumentiert:

3.2.4

1. sehr hoCh
• die konstituierende Zeitschicht ist im Stadtgrundriß (2D) und in der Bebauung
(3D) vollständig oder mit geringfügigen Veränderungen erhalten geblieben.
Der gesellschaftlich-historische Wert der konstituierenden Schicht und der
Seltenheitswert unterstützen die Bewertung.
• die konstituierende Zeitschicht ist im Stadtgrundriß (2D) gut erhalten geblieben
und die Bebauung (3D) wurde in der modern-historischen Periode nur
geringfügig verändert, sodaß die Transformationen keinen großen Bruch mit
der konstituierenden Zeitschicht darstellen. Der gesellschaftlich-historische
Wert der konstituierenden Schicht und der Seltenheitswert unterstützen die
Bewertung.

2. hoCh
• die konstituierende Zeitschicht ist im Stadtgrundriß (2D) gut erhalten
geblieben, die ursprüngliche Bebauung ist aber komplett oder zum großen
Teil verschwunden bzw. wurde ersetzt durch Bebauung und Transformationen
aus Transformationsschichten, d.h. die konstituierende Zeitschicht ist im
Gebiet vor allem in 2D erhalten geblieben. Der gesellschaftlich-historische
Wert der konstituierenden Zeitschicht und der Seltenheitswert unterstützen die
Bewertung.
3.2.3

3. posItIv = hoCh, sChwer BeeIntrÄChtIgt
• die konstituierende Zeitschicht ist sowohl im Stadtgrundriß (2D) als auch
in der Bebauung (3D) beeinträchtigt. Die ursprüngliche Bebauung ist
komplett oder zum großen Teil verschwunden und wurde durch Bebauung
aus Transformationsschichten ersetzt (3D). Der gesellschaftlich-historische
Wert der konstituierenden Schicht und der Seltenheitswert unterstützen die
Bewertung.

3.2.2

4. neutrAL
• konstituierende Zeitschicht: nicht anwendbar.*
3.2.4

5. negAtIv
• konstituierende Zeitschicht: nicht anwendbar.*

* Eine neutrale oder negative Bewertung einer konstituierenden Zeitschicht
kommt im Falle der Krefelder Innenstadt aufgrund der Bewertungskriterien
nicht vor, da es sich durchweg um Zeitschichten mit hohem gesellschaftlich historischen Wert (G1 und G2) handelt.
Abb. 3.0_1
Bewertungskarte XL

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

224

3.3 Bewertung L+m

3.3 Bewertung L+m

Die räumlich - historischen Strukturen (Stadtgrundriss, Fluchtlinien, Parzellierung,
räumlicher Aufbau) werden sowohl im Stadtgrundriss L+M 1 (2D) als auch in
räumlicher Hinsicht (L+M 2 (3D) bewertet. Für die individuelle Bewertung der
Dissonanten wird eine Methodik aufgezeigt und exemplarisch für vier Standorte
vorgenommen.

L+m

Der kulturhistorisch - städtebauliche
Wert der Stadtstrukturen wird durch
den Wert der konstituierenden
Zeitschichten auf Maßstabsebene XL
vorbestimmt.
Mit den Bewertungen XL, L+M 1
(2D), L+M 2 (3D) und der separaten
Bewertung der Dissonanten
(exemplarisch) können die
Stadtstrukturen der gesamten
Innenstadt kartiert werden, s. auch
Abschnitt 3.1 zu Inhalt und Zielsetzung
der Bewertung auf den verschiedenen
Maßstabsebenen.
BewertungskArten
Für die Erstellung der
Bewertungskarten wurden
Katasterkarten als Grundlage
verwendet, die sowohl die Fluchtlinien
als auch die Einzelparzellen
zeigen. Das Urkataster von Krefeld
stammt aus dem Jahr 1826.

Dementsprechend ist der Abgleich für
den mittelalterlichen Stadtkern insofern
unvollständig zu nennen, als vom
Mittelalter und der Renaissance bis
1826 zweifellos zahlreiche räumliche
Veränderungen stattgefunden
haben, die aber nicht kartographisch
dokumentiert sind.
Veränderungen von Fluchtlinien oder
Parzellenstruktur in der vorindustriellen
Stadt vollzogen sich im Allgemeinen
eher langsam. Für Krefeld muss
davon ausgegangen werden, dass die
Veränderungen im mittelalterlichen
Stadtkern im genannten Zeitraum
vergleichsweise gering waren, und
die Karte von 1826 die Situation
der Spätrenaissance relativ gut
widerspiegelt.

Bei der klassizistischen
Stadterweiterung von Vagedes
verhält es sich anders herum. Die
Katasterkarte von 1826 zeigt die
Barockstadt im Detail, nicht jedoch
den Plan von Vagedes, da dieser zwar
1819 aufgestellt, aber noch lange
nicht vollständig realisiert worden
war. Für die Bewertungskarte der
Planstadt und Vier Wälle wird daher
eine Kombination der Katasterkarten
von 1826 und 1939 als Grundlage für
die Fluchtlinien und Parzellenstruktur
verwendet.
Neben den Bewertungskarten sind auf
den Karten kurze Erläuterungen als
Leseanleitung enthalten.

Gleiches gilt in geringerem Maße auch
für den Zeitunterschied zwischen dem
Ende des Barock und 1826.

3.3.1 BewertungskrIterIen L+m
rÄumLIChe systeme

S.17

3.3.2 L+m 1 (2d)

S.21

3.3.3 L+m 2 (3d)

S.25

3.3.4 dIssonAnten

S.26

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

225
225

3.3.1

Bewertung L+m
stAdtgrundrIss und rÄumLICher AuFBAu

3.3 Bewertung L+m

die räumlich - historischen strukturen werden sowohl im stadtgrundriss L+m 1 (2d)
als auch in räumlicher hinsicht (L+m 2 (3d) bewertet.
Die räumlichen Grundprinzipien der konstituierenden Zeitschichten wurden in Schritt
2 - Abgleich Abschnitt 2.4.1 beschrieben und in der Bewertung unter Abschnitt 3.3.1
als Kernmerkmale der räumlichen Systeme klar definiert.

Lm 1

stAdtgrundrIss
(L: Stadtgrundriss, Straßen, Plätze,
Gassen, Pfade, Gräben usw.,
Fluchtlinien, Parzellierung)

Lm 2

rÄumLIChe kohÄrenZ
Die Stadtstruktur wird nicht nur durch
den Stadtgrundriss bestimmt. Das
Zusammenspiel von Stadtgrundriss
und Bebauung bildet den räumlichen
Aufbau der Stadtstruktur. Die
Kohärenz der Bebauung bestimmt
das Stadtbild. Als Grundlage für ein
mögliches Instrumentarium zum
Schutz dieser Stadtstrukturen wurde
eine Kohärenzkarte L+M 2 (3D)
erstellt, anhand derer verschiedene
Gradienten von Kohärenz ermittelt
werden können.

Die Bewertung L+M 1 (2D) gilt nicht
für Standorte, die in Abschnitt 2.2.3
als Dissonanten markiert wurden.
Für die Dissonanten sind separate
Bewertungen notwendig, weil diese
einer eigenen räumlichen Logik gefolgt
sind, die nicht mehr unmittelbar
auf die städtebaulich - räumlichen
Grundprinzipien der konstituierenden
Zeitschichten zurück zu führen sind. In
Abschnitt 3.3.4. werden Bewertungen
der Dissonanten exemplarisch für vier
Standorte vorgenommen.

Die städtebauliche Kohärenz ist im
räumlichen Aufbau der Stadtstruktur
(M: Gebäude auf einer Parzelle,
Organisation von Parzellen und
Gebäuden, Trauf- und Firsthöhen und
Dachlandschaft) ablesbar. Anhand der
Kernmerkmale der konstituierenden
Stadtstruktur wird ermittelt, wo sich
konstituierende Bebauung befindet
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Die Bewertung L+M1 gilt auch nicht
für diejenigen Flächen, die auf den
Bewertungskarten als ‘fehlende
Bebauung’ angegeben sind. Teile
des Stadtgrundrisses, Fluchtlinien
oder Parzellen, die nicht bebaut
sind, werden als Transformationen
der Teilschicht betrachtet und in den
meisten Fällen negativ bewertet.

und wo Transformationen sich in die
Kernmerkmale der konstituierenden
Stadtstruktur einfügen bzw. von ihr
abweichen.
Zu diesem Zweck erfolgte eine
vereinfachte visuelle Aufnahme
und Überprüfung der Einzelobjekte
anhand der Kernmerkmale der
konstituierenden Stadtstruktur. Dazu
wurde anhand eines Vergleichs von
aktuellem Fotomaterial (Fassaden) und
Luftbildern mit der konstituierenden
Situation eine globale Inventarisierung
durchgeführt.
Dabei wurde die konstituierende
Bebauung im weitesten Sinne,
sowie die Bebauung aus den
Transformationsschichten, die den
Grundprinzipien der jeweiligen
konstituierenden Zeitschicht im
weitesten Sinne entspricht, direkt auf
einer Karte eingetragen.

2d

Diese vereinfachte visuelle Aufnahme
beinhaltet auch die Bebauung an den
Standorten der Dissonanten. Ein im
Stadtgrundriss (2D) negativ bewerteter
Dissonant kann räumlich (3D)
durchaus positiv bewertet werden. Es
wurden auch neutrale und negative
Bewertungen angewendet.

3d

Zusätzlich wurde die Kategorie
der 'Architektur-Ikonen' eingeführt.
Diese oft monumentalen und/oder
architektonisch spektakulären,
zumeist öffentlichen Bauten entziehen
sich zwar den Grundprinzipien der
konstituierenden Zeitschichten, sind
aber für das Selbstverständnis und die
Identität der Stadt von derart großer
Bedeutung, dass sie eine eigene
Kategorie darstellen. Eine genaue
Analyse mit historischem Bild- und
Kartenmaterial und eine detaillierte
Beschreibung der Einzelobjekte
wurden nicht durchgeführt.
226

3.3.1

3.3 Bewertung L+m

Bewertung L+m
BewertungskrIterIen L+m - rÄumLIChe systeme
Die Bebauung der vier konstituierenden Zeitschichten ist über die Jahre derart
überformt und zusammen gewachsen, dass sie als solche zum Teil nicht mehr
deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Heute lassen sich drei räumliche
Systeme identifizieren, die noch lesbar sind: der mittelalterliche Stadtkern, die
Vier wälle und die Straßen und Häuser dazwischen.
trAnsFormAtIonen
der konstItuIerenden
ZeItsChIChten - s (3d)
Wie in Schritt 2 - Abgleich, Abschnitt
2.3 Abgleich 3D bereits festgestellt
wurde, sind die Einzelgebäude der
verschiedenen konstituierenden
Zeitschichten stark miteinander
verwachsen. Auf historischen Fotos
aus der Zeit vor der Zerstörung 1943
ist dies deutlich erkennbar.
Austausch und Ergänzung der
Bebauung, Aufstockungen und
Änderungen der Fassaden haben
in einem Stadtbild resultiert, das
immer noch auf den konstituierenden
räumlich-historischen Grundprinzipien
beruht, die in Abschnitt 2.4.2 - 2.4.4
beschrieben wurden.
Die starke Horizontalität der
Straßenwände der konstituierenden
Zeitschicht des Barock, in der die
Trauf- und Firsthöhe eine wichtige
Rolle spielten, wurde allerdings
zum Teil stark beeinträchtigt.
Im mittelalterlichen Stadtkern

wiederum verschwand die
ausgesprochene Giebelständigkeit
der Fassaden. Mit dem Verlust dieser
Charakteristiken war schon in der
Zwischenkriegszeit die Rede von
einer gewissen Verwässerung der
Unterschiede zwischen den einzelnen
konstituierenden Zeitschichten. In
der Rückschau und angesichts der
Transformationen der Nachkriegszeit
ist diese Verwässerung allerdings
minimal zu nennen.
dreI rÄumLIChe systeme
Die zukünftige Entwicklung der
Innenstadt benötigt ein Fundament.
Diese Kulturhistorische städtebauliche
Analyse unterscheidet dazu zunächst
die ursprünglichen konstituierenden
Zeitschichten. Diese wurden in den
vorigen Abschnitten ausführlich
analysiert und bewertet.
Auf der Ebene der Stadtentwicklung
ist die haarfeine Unterscheidung
aller Schichten jedoch kaum mehr
zu vermittlen. Daher wurden die
konstituierenden Zeitschichten

in drei deutlich voneinander zu
unterscheidende räumliche Systeme
eingeteilt, die einen nachvollziehbaren
Rahmen bieten können für Erhalt und
Weiterentwicklung der Innenstadt.
Im Stadtgrundriss sind die folgenden
räumlichen Systeme zu unterscheiden:
• der mittelalterliche Stadtkern
mit seinem unregelmäßigen
Straßenmuster, das durch den
landschaftlichen Untergrund
bestimmt wurde,
• die großstädtische, formale Anlage
der Vier Wälle,
• die dazwischen liegende
Rasterstadt die, ausgehend von
der Oranischen Stadterweiterung
und der Periode des Barock eine
formelle Stadtanlage wurde, und
schließlich von Vagedes vollendet
wurde.

mittelalterlicher
Stadtkern:
Stadtkrone

Diese räumlichen Systeme
unterscheiden sich nicht nur im
Stadtgrundriss, sondern auch und vor
allem in ihrem räumlichen Aufbau.

barockklassizistische
Planstadt: Stadt der
Straßen und Häuser

Klassizismus:
Vier Wälle
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

227

3.3.1

MITTELALTER
MITTELALTER
UND UND
3.3 Bewertung
L+m
RENAISSANCE
RENAISSANCE

Bewertung L+m
kernmerkmALe der rÄumLIChen systeme
MITTELALTER UND

HOLLÄNDISCHE ZEIT
HOLLÄNDISCHE
(ORANIER) ZEIT
(ORANIER)

die drei räumlichen systeme
sind
MITTELALTER
UND durch
RENAISSANCE
RENAISSANCE
die folgenden Kernmerkmale
deutlich
voneinander zu unterscheiden:

0
.00
+12 00
.
x
ma . +5.0
min

000
12.
x. + .000
a
m . +5
min

2m

m

2
x.1

x .1
ma

mItteLALter
und renAIssAnCe
MITTELALTER
UND
• Fluchtlinie: Positionierung der Hauptfassade auf der historischen Fluchtlinie
RENAISSANCE
• Parzellierung: feinkörnig (maximal 12m Breite an der Hauptfassade)
• Traufhöhe: minimal 5m = 2 historische niedrige Vollgeschosse), maximal 12m
(3 historische Vollgeschosse)
• Dachlandschaft: Satteldach, giebel- und/ oder traufständig

ma

000
12. BAROCK
x. + .000
a
m . +5
min (PREUSSENZEIT)

HOLLÄNDISCHE ZEIT
(ORANIER)
MITTELALTER UND
BAROCK
RENAISSANCE

m
2.5

(PREUSSENZEIT)

000
12.
x. + 8.000
a
m n+
mi

MITTELALTER UND

HOLLÄNDISCHE ZEIT

BAROCK

RENAISSANCE

(ORANIER)

(PREUSSENZEIT)

KLASSIZISMUS (MIT

BAROCK

rAsterstAdt InnerhALB der vIer wÄLLe
(orAnIsChe ZeIt, BAroCk, kLAssIZIsmus)
• Fluchtlinie: Positionierung der Hauptfassade auf der historischen Fluchtlinie
• Parzellierung: feinkörnig (Oranier: maximal 12 m Breite an der Hauptfassade;
Barock + Vagedes: maximal 18m Breite an der Hauptfassade)
• Traufhöhe: (Oranier: minimal 5m = 2 historische niedrige Vollgeschosse,
Barock, Klassizismus: minimal 8m = 2 historische Vollgeschosse), maximal
12m (3 historische Vollgeschosse)
• Dachlandschaft: Satteldach, traufständig. Eckhäuser: Satteldach, Walmdach
oder Krüppelwalmdach
BAROCK
BAROCK
(PREUSSENZEIT)
(PREUSSENZEIT)

AUSNAHME DER BEBAUUNG

ma

x. 3

(PREUSSENZEIT)

0m

0??

.50

m

8
DER VIER WÄLLE)
x. 1
ma

BAROCK
BAROCK

000

.
+12 00
(PREUSSENZEIT)
(PREUSSENZEIT)
.0
ax.
+8
min

m

KLASSIZISMUS (MIT
KLASSIZISMUS
(MIT BEBAUUNG
AUSNAHME DER
AUSNAHME
DER
BEBAUUNG
DER VIER WÄLLE)

8m

x. 1

ma

DER VIER WÄLLE)
000
14.
x. + 8.000
a
m
.+
min

VIer wäLLe: KLASSIZISMUS
• Fluchtlinie:BAROCK
Positionierung der Hauptfassade auf der historischen Fluchtlinie
• Parzellierung:
feinkörnig (maximal 18m Breite an der Hauptfassade)
(PREUSSENZEIT)
• Traufhöhe: minimal 8m (2 bis 2,5 historische Vollgeschosse); maximal 14m (3
historische Vollgeschosse Wälle)
• Dachlandschaft: Satteldach, traufständig, Eckhäuser: Walmdach

BAROCK
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE
(PREUSSENZEIT)

Abb. 3.0_2
Kernmerkmale der räumlichen Systeme
(Fluchtlinie, Parzellenbreite, Traufhöhe,
KLASSIZISMUS (MIT
Dachform)

AUSNAHME DER BEBAUUNG
DER VIER WÄLLE)

KLASSIZISMUS (MIT

ma
x.

AUSNAHME DER BEBAUUNG

BEBAUUNG DER VIER
30m WÄLLE

m

8
x. 1

ma

DER VIER WÄLLE)
BAROCK
(PREUSSENZEIT)

0
.00
0
.00

000
14.
x. + 8.000
a
m
.+
min

BEBAUUNG DER VIER
WÄLLE

8m

x. 1

ma

228

3.3.2
Lm1

3.3 Bewertung L+m

L+m 1 (2d) mItteLALter
und renAIssAnCe
der stadtgrundriss des
mittelalterlichen stadtkerns
(Fluchtlinien, Parzellierung) hat einen
hohen wert:
mItteLALter und
renAIssAnCe
Die konstituierenden Elemente
der Stadtstruktur (Stadtgrundriss,
Fluchtlinien, Parzellierung) haben
einen hohen Wert.

Me
nno
nite
e
traß

S
rch-

n-Ki

11

e
h-Straß

ts

er

ra
st

-Kirc
elische
Evang

ße

Ev

E

e
lnstraß
Quarte

en

ied
e

raß

fst

ho

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

t

mark

anen
Schw

W

Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicherWert,
Wert Fluchtlinien beeintraechtigt

städtebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
städtebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch negativer kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
städtebaulicher
Wert

10

Das Schwanenmarkt Center (10)und
der ‘Evangelischer-Kirch-Platz’ (11)
wurden zwar als Dissonanten noch
nicht ausführlich bewertet. Aufgrund
der schweren Beeinträchtigung des
mittelalterlichen Stadtgrundrisses ist
eine negative Bewertung zu erwarten.

Auch der Platz an der Alten Kirche
(12) wurde noch nicht als Dissonant
bewertet. Im Gegensatz zum
vorgenannten ‘EvangelischerKirch-Platz’ ist hier eine positive
Fluchtlinien konstituierend
nach
Urkataster 1826
und
Fluchtlinien
konstituierend
nach Urkataster 1826 und Katasterplan
1930 wahrscheinlich, da diese
Bewertung
Katasterplan 1930
Die Grundstücksgrenzen haben
Transformation in die Grundprinzipien
Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend
sich möglicherweise zwischen dem
eines geschlossenen Stadtmodells
Parzellierung konstituierend
Beginn des 17. Jahrhunderts und
passt und in einem klar definierten,
Parzellierung
Urkataster 1826
nach
Urkataster 1826konstituierendnach
1826 in Form von Aufteilung oder
überschaubaren Stadtraum resultiert,
Parzellierung konstituierend
Zusammenfügung
älterer
Parzellen
der die Lesbarkeit des mittelalterlichen
Parzellierung
konstituierend nach Katasterplan 1930
nach
Katasterplan 1930
geändert, aber selbst dann kann
Stadtgrundrisses nicht beeinträchtigt.
Parzellierung
fehlend
davon
ausgegangen
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert werden,
Wert dass
diese in die städtische Typologie des
hoher kulturhistorisch sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,
Wert
Fluchtlinien beeintraechtigt
Mittelalters
und
der Renaissance
städtebaulicher Wert
passen.
positiver kulturhistorisch -

r
ge
n
A

aße

Der auf der Urkarte von 1826
abgebildete Stadtgrundriss hat einen
Ursprung, der bis ins Mittelalter und
in die Renaissance (16. Jahrhundert)
zurückreicht. Die neuen Straßen,
Gassen, Parzellen und Fluchtlinien,
die dieser konstituierenden
Zeitschicht zwischen 1600 und 1826
innerhalb der Stadtgrenzen von
1690 hinzugefügt wurden, gehören
zum städtischen Typ des Mittelalters
und der Renaissancestadt. Die
Nachverdichtung auf dem vormaligen
Kirchhof der Alten Kirche für die
Unterbringung der Mennoniten fand
in der oranischen Zeit statt, fügte sich
aber in die räumlichen Grundprinzipien
der konstituierenden Zeitschicht.

dIssonAnten
Die Dissonanten wurden anhand von
Überlagerungskarte 3 in Schritt 2 Abgleich, Abschnitt 2.2.3 identifiziert
und benannt. Ihre exemplarische
Bewertung ist in Abschnitt 3.3.4 zu
finden.

ße

tra
ns
e
us
ha

Hochstr

Der kulturhistorisch - städtebauliche
Wert der konstituierenden Zeitschicht
Mittelalter und Renaissance ist
HOCH, wie bei der Bewertung auf
Maßstabsebene XL ausführlich
beschrieben.

trAnsFormAtIonen
In der Kaiser- und Zwischenkriegszeit
und während des Wiederaufbaus
wurden an manchen Stellen
Einzelparzellen zusammengefügt,
wodurch sich stellenweise eine
Maßstabsvergrößerung ergab.
Dadurch wurde die mittelalterliche
Stadtstruktur beeinträchtigt, siehe auch
Schritt 2 - Abgleich.

12
Abb. 3.0_3
Bewertungskarte L+M 1
Mittelalter und Renaissance

C

229

2

s
Stern

e
straß

Nord

traße

3.3.2

L+m 1 (2d) orAnIsChe ZeIt,
BAroCk, kLAssIZIsmus

1

der stadtgrundriss (Fluchtlinien,
Parzeliierung) der rasterstadt um den
mitteialterlichen stadtkern herum hat
einen hohen wert:

platz
richs
Fried

4

wall

e

e
straß
König

raß
Lohst

Nord

3

Garte

ße

nstra

raße
richst

Fried

ilhelm
Carl-W

5

ße

tz
terpla

-Stra

Thea

6

Ostw

tz
n-Pla
er-leye

aße

all

n-Str

t-Anto

Sank

27
7

e

straß

Rhein

9

18

15
17

twall

Wes

8
13

ysiusp

Dion

16

latz

10
Pete

enwan
Sch t
mark

ße

rsstra

Der kulturhistorisch - städtebauliche
Wert der konstituierenden
Zeitschichten Barock und Klassizismus
ist HOCH, wie bei der Bewertung
auf Maßstabsebene XL ausführlich
beschrieben. Die oranische
Stadterweiterung als konstituierende
Zeitschicht wurde auf Maßstabsebene
XL aufgrund der Beeinträchtigungen
der kulturhistorisch-räumlichen
Strukturen und Elemente
(Stadtgrundriss, Fluchtlinien,
Parzellierung) POSITIV bewertet. Die
sehr hohe Bewertung der Kriterien
Altertum und historisch-städtebauliche
Entwicklung sei hier dennoch betont.

Fast alle auf den Stadtplänen von
1850 und 1876 abgebildeten Straßen,
Gassen, Parzellen und Fluchtlinien
in der konstituierenden Zeitschicht
Klassizismus haben ihren Ursprung
im 19. Jahrhundert. Die Straßen,
Gassen, Parzellen und Fluchtlinien,
die in der Periode von 1819 bis
1876 innerhalb der Stadtgrenzen in
dieser Schicht hinzugefügt wurden,
wie zum Beispiel die Petersstraße,
Mittelstraße, Lindenstraße, waren
ehemals außerhalb der Stadtgrenze
gelegene Wegestrukturen, die zu
Straßen der neuen Stadterweiterungen
umgewandelt wurden. Die historische
Parzellenstruktur an der Lindenstraße
oder zu Beginn der Geldernsche
Straße fügten sich mit ihrer älteren
Bebauung zum räumlichen System des
19. Jahrhunderts.

von-d

Lm1

orAnIsChe ZeIt, BAroCk,
kLAssIZIsmus
Die konstituierenden Elemente
der Stadtstruktur (Stadtgrundriss,
Fluchtlinien, Parzellierung) haben
einen hohen Wert.

20

ße

tstra

14

19
arkt

Neum

22
21
platz

Karls

ße

nstra

önige

23

Dreik

r

felde

irsch
Dr. H
Platz

e

24

straß

Hoch

Wied
enho

traße
hans

Step

ße

fstra

aße

e Str

Breit

Der auf der Urkarte von 1826
abgebildete Stadtgrundriss im Bereich
der konstituierenden Zeitschichten
Oranische Zeit und Barock haben
ihren Ursprung im späten 17. bzw.
im 18. Jahrhundert. Die Straßen,
Gassen, Parzellen und Fluchtlinien,
die zwischen dem späten 17.
Fluchtlinien konstituierend
nach
Urkataster 1826
und
Fluchtlinien
konstituierend
nach
Urkataster
1826
und Katasterplan
1930
dIssonAnten
Jahrhundert
und 1826
innerhalb
der
Katasterplan 1930
Die Dissonanten wurden anhand von
Stadtgrenzen in diesen Schichten
Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend
Überlagerungskarte 3 in Schritt 2 hinzugefügt wurden, wie zum Beispiel
Parzellierung konstituierend
Abgleich, Abschnitt 2.2.3 identifiziert
die Mennoniten-Kirch-Straße,
Parzellierung
Urkataster 1826
nach
Urkataster 1826konstituierendnach
und benannt. Ihre exemplarische
Marktstraße und Rheinstraße, wo die
Parzellierung konstituierend
Bewertung ist in Abschnitt 3.3.4 zu
Wegestrukturen
außerhalb
und
entlang
Parzellierung
konstituierend nach Katasterplan 1930
nach
Katasterplan 1930
finden.
der mittelalterlichen Stadtgrenze
Parzellierung
fehlend
umgewandelt
wurden Wert
in Straßen
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert
der neuen Stadterweiterungen,
hoher kulturhistorisch sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,
Wert
Fluchtlinien
fügten
sich mit
ihrer Bebauung
zum beeintraechtigt
städtebaulicher Wert
räumlichen System des späten 17.
positiver kulturhistorisch Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert,
Wert Fluchtlinien beeintraechtigt
städtebaulicher Wert
und 18. Jahrhunderts. Dasselbe gilt
neutraler kulturhistorisch für die Grundstücksgrenzen
in diesen
neutraler kulturhistorisch städtebaulicher
Wert
städtebaulicher Wert
Zeitschichten, die sich möglicherweise
negativer kulturhistorisch zwischen dem Ende
des 17.
negativer kulturhistorisch
städtebaulicher
Wert
städtebaulicher
Wert
Jahrhunderts und 1826 in Form von
Abb. 3.0_4
Die archäologischen WerteAufteilung
in diesem
Gebiet
sind zu kartieren
oder
Zusammenfügung
Bewertungskarte L+M 1
barock - klassizistische Rasterstadt
älterer Parzellen geändert haben.

Mark

rhe
lisc
ge z
an lat
Ev ch-P
ir
K

en
-Göld
Willy Platz
sbach

trAnsFormAtIonen
In der Kaiser- und Zwischenkriegszeit
und in der ersten Wiederaufbauphase
gab es vereinzelte Beeinträchtigungen
der historischen Stadtstruktur.
Erst während der zweiten
Wiederaufbauphase fanden größere
Beeinträchtigungen der Stadtstruktur
statt, siehe auch Schritt 2 - Abgleich.

eterMax-P -Platz
n
man

26
25

all

Südw

3.3.2

3.3 Bewertung L+m

L+m 1 (2d) orAnIsChe ZeIt,
BAroCk, kLAssIZIsmus

Abb. 3.0_4a
Bewertungskarte L+M 1
barock - klassizistische Rasterstadt
nördlicher Teil

2

Stern

traße

1

e
straß

s
Nord

platz
richs

4

Fried

wall

e
straß

König

traße
Lohs

Nord

3

Garte

ße

nstra

aße

tr
richs

Fried
ße
-Stra

tz

terpla

Thea

ilhelm

5

Carl-W

6
e
von-d
r-leye
ße

a
n-Str
t-Anto

nach Urkataster 1826 und Katasterplan 1930

Sank

27

Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend

7

Parzellierung konstituierend
Parzellierung
nach
Urkataster 1826konstituierendnach Urkataster 1826
Parzellierung konstituierend
Parzellierung
konstituierend nach Katasterplan 1930
nach
Katasterplan 1930

twall

Wert

17

8

beeintraechtigt

13

ysius

beeintraechtigt

16

platz

10
en
wan
Sch t
k
mar

-

ße

rsstra
Pete

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

18

15

Dion

hoher kulturhistorisch sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicherWert,
Wert Fluchtlinien
städtebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
städtebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch negativer kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
städtebaulicher
Wert

e

straß

Rhein

9
Wes

Parzellierung
fehlend
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert

all
Ostw

tz
n-Pla

Fluchtlinien konstituierend
nach
Urkataster 1826
und
Fluchtlinien
konstituierend
Katasterplan 1930

231

3.3.2

3.3 Bewertung L+m

L+m 1 (2d) orAnIsChe ZeIt,
BAroCk, kLAssIZIsmus

Abb. 3.0_4b
Bewertungskarte L+M 1
barock - klassizistische Rasterstadt
südlicher Teil

e

straß

Rhein

9

18

15
17

Wes
twall

8
13
Dion
p
ysius
latz

16

10
Pete

-

ße
rsstra

en
wan
Sch t
k
mar

20

ße

tstra

Mark

er-

h
lisc
ge z
an lat
Ev ch-P
Kir

14

19
Neum

arkt

22
en
-Göld
Willy -Platz
s
bach

21
platz

Karls

ße
nstra

önige
Dreik

23

r

felde

Wied

24

traße

s
Hoch

irsch
Dr. H
Platz

enho
ße

fstra

aße

e Str

Breit

traße

hans
Step

eterMax-P -Platz
n
man

26
25

Südw

Fluchtlinien konstituierend
nach
Urkataster 1826
und
Fluchtlinien
konstituierend
Katasterplan 1930

all

nach Urkataster 1826 und Katasterplan 1930

Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend
Parzellierung konstituierend
Parzellierung
nach
Urkataster 1826konstituierendnach Urkataster 1826
Parzellierung konstituierend
Parzellierung
konstituierend nach Katasterplan 1930
nach
Katasterplan 1930
Parzellierung
fehlend
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert

Wert

hoher kulturhistorisch sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicherWert,
Wert Fluchtlinien
städtebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
städtebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch negativer kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
städtebaulicher
Wert

beeintraechtigt
beeintraechtigt

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

232

L+m 2 (3d)
rÄumLIChe kohÄrenZ

R

Um Bereiche für verschiedene
Instrumentarien (denkmalbereich,
erhaltungssatzung, Sanierungsgebiet)
identifizieren zu können, wurde die
Kohärenz der Stadtstruktur ermittelt.

straß
Stern

3.3.3

3.3 Bewertung L+m

e
straß

e

Nord

R

richs

Fried

platz

wall

König

raße
Lohst

Nord

R

straß
e

all
Ostw

R

aße

str
Rhein

R
R

R
R

R
R

R

R

rs
Pete

-

R

e
straß

en
wan
Sch t
mark

R

traße

R

arkt
Neum

platz

Karls

ße

nstra

önige
Dreik

felde

irsch
Dr - H
Platz

straß
Hoch

R

r-

e

Wied
enho

traße

hans

Step

e

fstraß

*denkmÄLer
Auf der Karte sind die heute bereits
unter Denkmalschutz stehenden
Gebäude mit einem Stern markiert.
Ein großer Teil der konstituierenden,
historischen Bausubstanz ist zwar
identitätsstiftend, steht aber bisher
nicht unter Schutz.

R

enGöld
Willy- Platz
sbach

ArChItektur-Ikonen
Die Gebäude, die zwar den
Grundprinzipien der konstituierenden
Zeitschichten nicht immer komplett
entsprechen, aber von einer solchen
Qualität sind, dass sie durch ihre
monumentale, repräsentative und/
oder architektonisch spektakuläre
Erscheinungsform eine Bereicherung
des Stadtbildes darstellen und/oder für
das Selbstverständnis und die Identität
der Stadt von großer Bedeutung sind,
werden als Architektur-Ikonen markiert.

ts
Mark

rhe
lisc
ge z
an lat
Ev ch-P
Kir

aße

sehr hoch Bauhistorie Wert

R

rot (negAtIv)
Gebäude und Komplexe, die
derart von den Grundprinzipien
der konstituierenden Zeitschichten
abweichen, dass es zu einer schweren
Beeinträchtigung des räumlichen
Zusammenhangs kommt, wurden rot
markiert. Dies gilt zum Beispiel für
Gebäude und Komplexe, die deutlich
von den konstituierenden Fluchtlinien
abweichen.

e Str

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

R

Breit

die
sich
aufgrund
ihrer
räumlichen
übrige
Bebauung
neutraler
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
neutraler
kulturhistorisch
Kernmerkmale in die konstituierende
strukturfremde
Zeitschicht
einfügen.
negativer Bebauung
negativer
kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher
Wert

ße

konstituierende Bebauung,
hoher kulturhistorisch
hoher
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher
Wert
grün (posItIv)
beeinträchtigt
Gebäude aus den
Nachkriegsbebauung konform
positiver
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher
Wert
positiver
kulturhistorisch
räumlicher
Grundprinzipien
Transformationsschichten,

aße
n-Str

tz

Ikone

tz

terpla
Thea

Anto

tSank

la
ysiusp
Dion

Zeitschichten einschließlich der
Kaiserzeit. Je dunkler die Farbe, desto
konstituierende
ist die Bausubstanz
sehr hoher
hoherBebauung
kulturhistorisch
kulturhistorischbesser
architektonischer
städtebaulicher
Wert
Wert intakt.
Architektur
- Ikone
architektonische

ße

-Stra
ilhelm

Carl-W

tz
n-Pla

BLAu (sehr hoCh und hoCh)

Gebäude
Gebäude aus den konstituierenden

R

er-leye
von-d

denkmalgeschütztes
Gebäude
denkmalgeschütztes

e

wall

positiver
Die
archäologischen
Bauhistorie Wert
Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren

ß
nstra

Garte

R

West

Die Karte ergibt ein deutliches Bild
der räumlichen Kohärenz in der
Innenstadt. Sie kann dazu verwendet
werden, Bereiche mit besonders
hohem Erhaltungsgrad historischer
Bebauung anzuweisen. Sie ist aber
auch wichtig für die Identifikation
von Bereichen mit einer hohen
räumlichen Kohärenz. Die Bebauung
der ersten Nachkriegsmoderne bildet
wertvolle räumliche Ensembles, die
negativer kulturhistorisch architektonischer
der konstituierendenWert
Stadtstruktur
entsprechen. Aus der Kohärenzkarte
sind auch Objekte abzulesen, die
sehr hoch Bauhistorie Werteine schwere Beeinträchtigung der
historischen Stadtstruktur darstellen.
Die Einzelobjekte wurden wie folgt
hoch Bauhistorie Wert
gekennzeichnet:

grAu (neutrAL)
Gebäude aus den
Transformationsschichten, die von
den räumlichen Kernmerkmalen
der konstituierenden Zeitschichten
geringfügig abweichen. Dies kann
zum Beispiel auf die zu große Höhe
der Traufe oder beispielsweise auf ein
Fassadenbild zurückzuführen sein,
das sich nicht ausreichend auf die
Architektur der einzelnen Bestandteile
bezieht.

ra
richst
Fried

L+m

QuICksCAn
Für die hier gezeigte Kohärenzkarte
wurden die Einzelgebäude einerseits
mit den Kriterien für die räumlichen
Systeme L+M abgeglichen und
andererseits inventarisiert, wo
noch konstituierende Bausubstanz
anwesend ist. Dies erfolgte in
Form einer vereinfachten visuellen
Aufnahme der Einzelobjekte
vom Straßenraum aus. Aufgrund
der Schlichtheit vieler Häuser
war oft keine abschließende
deutliche Unterscheidung
zwischen konstituierender- oder
Nachkriegsbebauung möglich.

eterMax-P -Platz
n
man

R

R

R

all
Südw

Abb. 3.0_5
Bewertungskarte L+M 2 (3D)

233

3.3.4

3.3 Bewertung L+m

dIssonAnten (Bewertung
+ swot-AnALyse)

1
aße

str
Nord

Schn
traße
eiders

aße
esstr

d
Vage

platz
richs
Fried

ße
rstra

traße

e

ri
Fried
aße
chstr

terThea
platz

6

ße

ße

-Stra
ilhelm

Carl-W

Ostw

aße

n-Str

all

t-Anto
Sank

27
7
Rhein
Rhein

15
Hirschga

8

e
straß

e
straß

9

sse

17

13
e

straß

usen

rha
Ange

18

e
straß

noni

Men

10

16
r Str

ten-

traße
sens
Lens

ße

tra
Lohs

König

yDion
l.
siusp

Neue

Linne

aße

Neue

er

Linn

e
Straß

raße

h-St

Kirc

tr
Lohs

11

e

h-Straß

Kirc
lischeEvange

aße

raße

Marktstraße

Marktst

19

Neut
mark

22

21

ße

nstra

e
önig

aße

rsstr

e

e
straß

Anne l.
-P
Frank

24

Step

eterMax-P l.
n-P
n
a
m

26

traße

hans

Step

Mitte

traße

hans

pl.

Park

ße

aße

fstra

e Str

enho

Wied

straß

Hoch

23

Pete

Dreik

König

-Göld
Willy s-Pl.
ch
enba

pl.

20

14

E

Karls

ße

tstra

Mark

12
e
straß
verts

Breit

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

er
Von d Pl.
n
Leye

Um den kulturhistorisch städtebaulichen Wert eines
Dissonanten separat ermitteln zu
können, sind - unabhängig von der
Bewertung der Einzelgebäude Bewertungskriterien erforderlich. Da es
sich bei den Dissonanten um radikale
Veränderungen der konstituierenden
Zeitschichten handelt, sind sie nicht
anhand der unter L+M (2D) bzw. unter
XL genannten Bewertungskriterien
Die SWOT-Analyse baut auf der
zu beurteilen. Im folgenden
Fluchtlinien konstituierend
nach
Urkataster 1826 und Katasterplan
1930
Abb. 3.0_6
Bewertung auf und bietet eine
Abschnitt werden daher zusätzliche
Bewertungskarte Dissonanten
Grundlage für Entscheidungen über
Kriterien für die Dissonanten für die
Fluchtlinien
fehlend
Die exemplarische
Bewertung
die Entwicklung des Standorts.
Maßstabsebene L+M vorgestellt.
der Dissonanten 2, 6, 17 und
22 s. Abschnitt 3.3.4
wurde hier
Parzellierung
konstituierendnach
Urkataster 1826
Dazu werden die Stärken (strengths)
eingetragen.
und Schwächen (weaknesses)
In diesen Kriterien ist der
Parzellierung konstituierend
nach Katasterplan
1930
des Standortes anhand der
kulturhistorische
Wert eines
folgenden Themen benannt:
Dissonanten als Ganzes positiv,
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert Wert
Kulturgeschichte, Stadtstruktur,
wenn er sich offensichtlich auf eine
Flächenpotential, Nutzungen und
konstituierende
Zeitschicht
bezieht
sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien beeintraechtigt
Entwicklung. Anschließend werden
und auf ihren Kerneigenschaften (z.
positiver
die Möglichkeiten (opportunities) und
B. geschlossene
Blockrandbebauung)
HoherWert
positiver
kulturhistorisch
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert,
Wert
Fluchtlinien beeintraechtigt
Risiken (threats) für die Entwicklung
aufbaut. Der kulturhistorische Wert
neutraler
Wert kulturhistorisch städtebaulicher
neutraler
Wert
des Standorts anhand derselben
eines Dissonanten,
der sich nicht oder
Themen näher erläutert. Dies
nur in sehr geringem Maße auf die
negativer
Wert kulturhistorisch städtebaulicher Wert
negativer
schafft Klarheit bezüglich möglicher
konstituierende Zeitschicht bezieht, in
der
er
sich
befindet,
kann
auch
hoch
aufgehobene
Straße
Die archäologischen
Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren Entwicklungsstrategien für den
jeweiligen Standort eines Dissonanten.
sein, wenn städtebauliche und andere
fehlende Bebauung
Gestaltungswerte in sich selbst eine

rstra

aße

Darauf folgt eine Beschreibung
der heutigen Situation in 2D
(Stadtgrundriss, Fluchtlinien,
Parzellierung) und eine
zusammenfassende Bewertung.
Aus kulturhistorisch - städtebaulicher
Perspektive werden positive und
negative Aspekte des Standortes
benannt. Die Bewertung kann als
kulturhistorisch - städtebaulicher
Bezugsrahmen bei Diskussionen über
den Wert eines Standortes verwendet
werden.

5

twall
Wes

Die Bewertung der Dissonanten
beginnt mit einer Beschreibung ihrer
historisch - räumlichen Entwicklung.
Dabei werden die konstituierende
Situation und die aufeinanderfolgenden
Transformationen kurz beschrieben.
Die Beschreibung wird mit
historischem Kartenmaterial illustriert
und bietet eine klare Grundlage für
zukünftige Entwurfslösungen.

ße

nstra

Garte

Kloste

hohe räumliche Qualität haben und/
oder sie einen hohen gesellschaftlichhistorischen Wert haben (‘Stilzimmer’).

Lohs

aße

kstr
Fabri
tr
irch-S
he-K
erisc
Luth
l.
Spielp

L+m

Färbe

wall

Nord

3

Im Folgenden werden vier der
anhand von Überlagerungskarte 3 in
Schritt 2 - Abgleich, Abschnitt 2.2.3
identifizierten und benannten 27
Dissonanten beispielhaft beschrieben
und bewertet. Außerdem wird
untersucht, inwiefern eine Reparatur
der historischen Stadtstruktur möglich
und sinnvoll wäre. Dies geschieht
anhand einer SWOT-Analyse, wobei
zunächst die Stärken (strengths)
und Schwächen (weaknesses) der
bestehenden Situation inventarisiert
werden und anschließend die Chancen
(opportunities) und Risiken (threats)
einer Reparatur der historischen
Stadtstruktur genannt werden.

4

straß
König

die dissonanten sind standorte, die
deutlich von den Grundprinzipien der
räumlichen systeme abweichen und einer
eigenen städtebaulichen Logik folgen.

2

lstra

ße

25

Lindenstraße
all

Südw

234

3.3.4
L+m

3.3 Bewertung L+m

krIterIen
dIssonAnten
die kulturhistorische Bewertung der analysierten dissonanten
(städtebauliche strukturen und ensembles) mit den
Gesamtbewertungen sehr hoch, hoch, positiv und negativ
geschieht auf der Grundlage der folgenden Kriterien:
hIstorIsCh - stÄdteBAuLIChe
& LAndsChAFtLIChe werte
Die Struktur/Ensemble ist im historisch
- städtebaulichen und landschaftlichen
Sinne wertvoll, wenn sie:

s1
... in einer konstituierenden Zeitschicht
erstellt oder entworfen wurde
und immer noch erkennbar den
städtebaulichen Hauptmerkmalen der
relevanten konstituierenden Zeitschicht
entspricht

s2
... zu einer Transformationsschicht
gehört, aber städtebaulich eng mit
den städtebaulichen Hauptmerkmalen
der konstituierenden Zeitschicht
verbunden ist (z. B. in Form einer
geschlossenen Blockrandbebauung)

s3
... zu einer Transformationsschicht
gehört, die die städtebaulichen
Hauptmerkmale der konstituierenden
Zeitschicht, in der sie sich befindet,
wenig oder gar nicht berücksichtigt,
aber überdurchschnittlich hohe
städtebauliche Entwurfsqualitäten
besitzt, die außerdem in einem
starken Verhältnis zur Qualität der
Entwurfsmittel auf der Maßstabsebene
der Einzelgebäude stehen.
Für ‘überdurchschnittlich hohe
städtebauliche Entwurfsqualitäten’ auf
Maßstabsebene S: siehe Artikel 3.4.2
S(2) Basiskriterien S3 bis S5.*
*Dieses Kriterium betrifft das Prinzip
des städtebaulichen ‘Stilzimmers’.
Hiervon kann die Rede sein, wenn
ein Standort eigene, zeittypische,
räumlich kohärente und lesbar
gestaltete Entwurfsqualitäten
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

besitzt. Siehe dazu auch Artikel
4.3.4 im Leitbild.

im gesellschaftlichen und räumlichen
Sinne positiv bewertet wird.**

s4

** Das Kriterium kann in
Ausnahmefällen derart gewichtig
sein, daß sich ein hoher
kulturhistorischer Wert ergibt, auch
wenn die anderen Kriterien nicht
greifen.

... ein Überbleibsel der natürlichen
oder agrarischen Landschaft ist, in der
die Stadt zur Entwicklung kam, oder
eine vorstädtische Siedlungsphase
(z.b. ein Dorf) darstellt.

s5
... einen besonderen städtebaulichkompositorischen Wert hat für
die konstituierende – und/oder
Transformationsschicht, zu der sie
gehört
geseLLsChAFtLICh hIstorIsChe werte
Die Struktur/Ensemble ist im
gesellschaftlich-historischen Sinne
wertvoll, wenn sie:

g1
... einem wichtigen Ereignis,
besonderen Aktivitäten oder mit
bekannten /einflussreichen Bewohnern
oder Institutionen verbunden ist. **

g2
... eine für die Geschichte der Stadt
besondere sozial-ökonomische,
gesellschaftliche, politische, religiöse,
amtliche oder technische Entwicklung
repräsentiert, oder für eine Tradition
steht, die der Stadt in bedeutendem
Umfang positive und nachhaltige
Identität gegeben hat.**

g3
... ein hohes Alter hat, oder – bei
geringerem Alter – sie aufgrund ihres
Zeitabstandes zur Gegenwart eine
abgeschlossene Ära repräsentiert, die

Die im Folgenden beschriebenen
Kriterien U1, U2, U3 und E1 spielen
eine differenzierende Rolle in der
Bewertungsmethodik.
Der nach den vorgenannten
Kriterien ermittelte kulturhistorische
Wert einer Struktur/Ensemble
aus einer Transformationsschicht
wird erhöht, wenn eines oder
mehrere Kriterien der Kategorie
Unversehrtheit/Lesbarkeit (U1, U2,
U3) bzw. Seltenheit/Einzigartigkeit
(E1) erfüllt werden. Wenn eine
Struktur/Ensemble aus einer
Transformationsschicht aufgrund
starker Beeinträchtigung (zum
Beispiel dort, wo es eine erhebliche
Beeinträchtigung der Blockstruktur
gibt) nicht die Kriterien unter
Unversehrtheit erfüllt, reduziert das
den kulturhistorischen Wert.
Wenn die Reparatur der
Beeinträchtigung denkbar und
langfristig realisierbar ist, wird die
Beeinträchtigung weniger schwer
gewichtet in der Gesamtbewertung.
unversehrtheIt und
LesBArkeIt
Der kulturhistorische Wert
einer Struktur/Ensemble
aus einer städtebaulichen
und/oder landschaftlichen
Transformationsschicht wird erhöht,
wenn sie:

u1
... zu einer konstituierenden Zeitschicht
gehört, die im Stadtgrundriss gut
erkennbar ist und weitgehend
unversehrt geblieben ist. Wo die
Struktur/Ensemble eine starke
Beziehung zur erhaltenen Bebauung
auf der Maßstabsebene S hat,
bzw. die Struktur/Ensemble auf
der Maßstabsebene der Bebauung
weitergebaut hat auf historischen
Prinzipien (Kontinuität und Robustheit),
ist das zusätzlich wertsteigernd. Im
Allgemeinen gilt: je mehr die Struktur/
Ensemble erhalten geblieben ist in
Kombination mit Bebauung aus der
konstituierenden Zeitschicht, desto
wertvoller ist sie.

besitzt. Siehe dazu auch Artikel
4.3.4 im Leitbild.
seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt
Der kulturhistorische Wert der Struktur/
Ensemble werden erhöht wenn:

e1
... sie als Ganzes oder zum Teil
städtebaulich, typologisch und/oder
funktional selten ist oder besonders
charakteristisch für einen bestimmten
Zeitraum. Der Wert wird stark erhöht,
wenn die Struktur eine historische
Beziehung zur erhaltenen Bebauung
auf der Maßstabsebene S hat.

u2
... zu einer Transformationsschicht
gehört, städtebaulich mit den
Prinzipien der konstituierenden
Zeitschicht übereinstimmt und gut
erhalten ist.

u3
... zu einer Transformationsschicht
gehört, die die Eigenschaften
der konstituierenden Zeitschicht
in der sie platziert ist, nicht oder
wenig berücksichtigt, dafür
aber überdurchschnittlich hohe
städtebauliche Qualitäten besitzt,
die in einem starken Verhältnis zur
Qualität der Entwurfsmittel auf den
unteren Maßstabsebenen (M & S)
steht und gut erhalten ist.*
*Dieses Kriterium betrifft das Prinzip
des städtebaulichen ‘Stilzimmers’.
Hiervon kann die Rede sein, wenn
ein Standort eigene, zeittypische,
räumlich kohärente und lesbar
gestaltete Entwurfsqualitäten
235

3.3.4
L+m

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 02
poLIZeIprÄsIdIum
negAtIv-dIssonAnt
BesChreIBung
Bei der Neuordnung der Innenstadt
nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der
historische Stadtgrundriss an diesem
Standort aufgehoben bzw. stark
verändert, um ein großmaßstäbliches
öffentliches Gebäude frei als nördliche
Beendigung des Ostwalls platzieren zu
können.
konstItuIerende perIode
Konstituierende Zeitschicht:
Klassizistische Stadtanlage;
Bewertung: hoCh (s. 3.2.5)
stÄdteBAu konstItuIerend
• der Ostwall verlief bis an die heutige
Nordstraße
• zwei weitere Straßen idem:
Färberstraße und Lohstraße
• drei geschlossene Baublöcke,
abwechselnd schmal und breit.
entwICkLung
• 1850: an der Nordseite des
Nordwalls und der Westseite des
Ostwalls und an der Nordstraße
entstand eine zusämmenhängende
Bebauung.
• 1899/1900: das Kammergebäude
am Nordwall (Wettbewerb,
Architekten Girmes und Oediger,
‘modernisierte’ Gotik), wurde
leicht zurückgelegt aus der
konstituierenden Fluchtlinie des
Nordwalls platziert.
• 1939: die Baublöcke waren komplett
geschlossen, die Rückseiten der
schmaleren Baublöcke flankiert von
Nebengebäuden ohne ausgeprägte
Fassaden.

•
•
•
•

einem monumentalen Risalit die
Achse des Ostwalls beenden sollte als Pendant zum Hauptbahnhof am
südlichen Ende des Ostwalls
Aufheben Färberstraße und
Lohstraße
nördlichster Teil der Lohstraße
umgebogen in eine Ost-WestStraße: die ‘Nördliche Lohstraße’
alle neue Bebauung: Satteldächer
Hauptgebäude der Handelskammer
zurückgelegt gegenüber der
konstituierenden Fluchtlinie

wIederAuFBAupLAn 1959
weitere Veränderung des
Standorts und Änderung des
räumliches Gesamtbildes: offene
Raumkomposition
• nur in der Königsstraße blieb
die konstituierende Stadtstruktur
erhalten
• geplanter Baublock nördlich der
‘Nördlichen Lohstraße’ entfiel
zugunsten von Parkplätzen
• Monumentalbau in der Achse
des Ostwalls entfiel zugunsten
eines autonom platzierten
Scheibenhochhauses in
Kombination mit einer Reihe
kleinerer Punkthäuser an der Ecke
Nordwall/Ostwall
• konstituierende Fluchtlinien wurden
an mehreren Stellen aufgehoben
• die vertikale Beendigung der
Gebäudevolumen wurde mehr oder
weniger aufgehoben: zur Dachform
und -richtung wurde keine Aussage
mehr getroffen

Abb. 3.0_8
Plan der Stadt Krefeld, 1850

Abb. 3.0_9
Stadtkern vor der Zerstörung, 1939

Abb. 3.0_10
Stadtkern nach der Zerstörung, 19345

Abb. 3.0_11
erster Wiederaufbauplan, 1949

Abb. 3.0_12
zweiter Wiederaufbauplan, 1959

1962-1965: das Polizeipräsidium
wurde als Ergebnis eines
Architekturwettbewerbs errichtet.

trAnsFormAtIonen
Bombardement 22. Juni 1943: die
historische Bebauung des Standorts
wurde größtenteils zerstört. Der
Nordflügel des Kammergebäudes an
der Königsstraße blieb verschont.

Das räumliche Stadtbild aus dem
Wiederaufbauplan von 1959 entsprach
den Prinzipien der gegliederten,
aufgelockerten und autogerechten
Stadt. Hier wurde mit den Prinzipien
des historischen Gefüges gebrochen.

wIederAuFBAupLAn 1949
grundlegende Änderung des
Standortes:
• Ostwall verkürzt bzw. auf seine
östliche Fahrspur verschmälert
• Planung eines repräsentativen,
öffentlichen Gebäudes, das mit

heutIge sItuAtIon
Die bestehende Situation kommt
dem Wiederaufbauplan von 1959
ziemlich nahe. Die Lohstraße und
die Färberstraße sind nicht mehr
vorhanden. Die Nördliche Lohstraße
befindet sich an der gleichen Stelle

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Abb. 3.0_7
Urkataster, 1826

236

3.3.4
wie auf der Karte angegeben. In
Übereinstimmung mit dem Plan von
1959 gibt es auch einen Überfluss
an Parkplätzen am Standort. Das
Bild der Bebauung ist sehr vielfältig.
Neben Bebauung in der Fluchtlinie
und mit Satteldächern gibt es
auch dreidimensionale räumliche
Kompositionen und frei stehende
Einzelobjekte inmitten von Parkplätzen
und Grünflächen.
stAdtgrundrIss
Die Aufhebung des Ostwalls, der
Färberstraße und der Lohstraße
bedeutet eine schwerwiegende
Beeinträchtigung der historischen
Stadtstruktur. Die Lage der
ursprünglichen Lohstraße ist noch
deutlich an der Kontur des Baublocks
mit der IHK zu erkennen. Die Breite
des ursprünglichen Ostwalls ist am
Standort nicht mehr erkennbar.
FLuChtLInIen
Die Fluchtlinie am Nordwall/ Ecke
Ostwall wurde zurückverlegt. Die
nördliche Bauflucht der Nordstraße
wurde ebenfalls zum Teil verschoben.
Die Fluchtlinien am Ostwall,
Färberstraße und Lohstraße wurden
zum großen Teil aufgehoben. Dies
bedeutet eine schwerwiegende
Beeinträchtigung der historischen
Fluchtlinien.
pArZeLLIerung
Die ursprüngliche historische
Parzellenstruktur ging am Ostwall,
Färberstraße und Lohstraße
verloren. Sie wurde von einer völlig
neuen städtebaulichen Struktur
überschrieben. Nur entlang der
Königstraße und der Nördlichen
Lohstraße gibt es eine parzellenweise
Bebauung. Der Verlust der
feinkörnigen Parzellierung über große
Teile des Gebiets bedeutet eine
schwerwiegende Beeinträchtigung der
historischen Parzellenstruktur.

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 02
poLIZeIprÄsIdIum
Bewertung
Für den Standort treffen die folgenden
Kriterien auf Massstabsebene L+M zu:
nur g1.
Für den überwiegenden Teil
des Gebiets besteht kaum
ein Zusammenhang mit der
konstituierenden Situation.
Das Nachkriegsensemble mit
städtebaulichem Akzent und
Punkthäusern in einer offenen
Stadtlandschaft ist zu vielfältig, um
als zusammenhängendes Ensemble
lesbar zu sein.
Die Gesamtbewertung ist daher:
negAtIv-dIssonAnt.

L+m
Abb.3.0_13
Luftbild, 2019

posItIve Aspekte des
stAndorts
• Hochhaus des Polizeipräsidiums,
schwer beeinträchtigt durch
Fassadensanierung
negAtIve Aspekte des
stAndorts
• durch das Fehlen des
konstituierenden Verlaufs von
Ostwall, Färberstraße und
Lohstraße bildet das Gebiet eine
Barriere im Stadtgefüge;
• die vielgestaltige und schwierig als
Ensemble lesbare Beendigung des
Ostwalls besitzt nicht die Qualitäten
eines städtebaulichen ‘Stilzimmers’
und tut der einzigartigen
historischen Stadtanlage Abbruch;
• die Verspringungen in den
Fluchtlinien an der Nordseite der
Nordstraße und des Nordwalls
sind eine Beeinträchtigung des
geschlossenen Straßenbilds bzw.
durchlaufender Fluchtlinien mit
Hausfassaden und Gartenmauern;
• die überdimensionierten
Parkplatzflächen dominieren den
Charakter des öffentlichen Raums;
• die Monofunktionalität des
Gebiets mit hauptsächlich
großmaßstäblichen öffentlichen
Funktionen hat eine wenig
attraktive geschweige denn urbane
Ausstrahlung des Standorts zur
Folge.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Abb.3.0_14
Ausschnitt aus der Bewertungskarte L+M1

2
Fluchtlinien konstituierend
nach
Urkataster 1826
und
Fluchtlinien
konstituierend
Katasterplan 1930

nach Urkataster 1826 und Katasterplan 1930

Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend
Parzellierung konstituiered
Parzellierung
nach
Urkataster 1826konstituierendnach Urkataster 1826
Parzellierung konstituiered
Parzellierung
konstituierend nach Katasterplan 1930
nach
Katasterplan 1930
Parzellierung
fehlend
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert

Wert

hoher kulturhistorisch sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicherWert,
Wert Fluchtlinien
städtebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
städtebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch negativer kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
städtebaulicher
Wert

beeintraechtigt
beeintraechtigt

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren

237

3.3.4
stÄrken

• durch das Fehlen von Ostwall,
Färberstraße und Lohstraße bildet das
Gebiet nördlich des Nordwalls eine
Barriere im Stadtgefüge;
• die IHK besetzt den Durchgang der
Lohstraße mit ihren Parkplätzen;
• an der nördlichen Lohstraße ist eine
Hinterhofatmosphäre entstanden;
• die überdimensionierten
Parkplatzflächen dominieren den
Charakter des öffentlichen Raums;

stÄdteBAu/stAdtstruktur

• die Monofunktionalität des Gebiets
mit hauptsächlich großen öffentlichen
Funktionen hat eine wenig attraktive
geschweige denn urbane Ausstrahlung
des Standorts zur Folge.

• Anbindung der heute gefühlsmäßig
abgekoppelten nördlichen Innenstadt
an die mittlere und südliche Innenstadt
(M1 und M2);
• Wiederherstellung des feinmaschigen
Straßennetzes erzeugt kürzere
Baublöcke, dadurch mehr fußläufige
Verbindungen und damit mehr
Interaktion und mehr Frequenz auf
den Straßen (M1 und M2);
• mehr Frequenz vor allem auf der
Loh- und Färberstraße in Richtung
Innenstadt erzeugt auch mehr
Frequenz und Lebendigkeit auf dem
(heute von allen fußläufigen Routen
abgekoppelten) Theaterplatz (M2);
• Bau individueller Stadthäuser mit
Hauseingängen an der Straße erzeugt
Leben auf den Straßen (M4);
• nördlicher Ostwall und Nordwall als
hochwertiger öffentlicher Raum mit
Aufenthaltsqualität (M1 und M3).

entwICkLung

FLÄChenpotentIAL

FLÄChenpotentIAL

• der offene Städtebau des Standorts
läßt eine optimale Nutzung der
Flächen nicht zu;

nutZungen

• Die IHK hat ein Baurecht, wobei die
Lohstrasse durch einen Querriegel
blockiert würde.

• großes Flächenpotential für den Bau
individueller Stadthäuser und den
möglichen Erweiterungsbau der IHK
(M4);

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

all
Ostw

stÄdteBAu/stAdtstruktur

ohstr
che L

aße

Nördli

e
straß

• Wiederherstellung der Anlage der Vier
Wälle (M1, M3)
• Wiederherstellung von Kohärenz
und Zusammenhang im historischen
Stadtgrundriß, wobei auch spätere
Transformationen wie die IHK und
die Ackermannbauten sowie die
Eckbebauungen Ostwall/Nordwall
räumlich gefaßt und in ein lesbares
Stadtbild integriert werden. (M1, M2,
M3, M4)

2

M3
M1

M4

entwICkLung

• Pilotprojekt für die neue Gestaltung
des Ostwalls (M1);
• Platz für Bauparzellen für etwa
40 Stadthäuser, evtl auf einer
gemeinsamen (Tief-)garage als
‘Gründerviertel’ von Krefeld (vgl. s.
Gründerviertel Lübeck) (M4);
• geringe Tiefe des Baublocks zwischen
Färberstraße
undbestand
Ostwall fragt um
Bebauung
kreative Lösungen
(M4);
Bebauung fehlend
• große Tiefe des Baublocks zwischen
Bebauung Abriss
Lohstraße und Färberstraße eventuell
neu
nutzen fürBebauung
zusätzliches
Haus im
Fluchtlinien Konstituierend
Blockinnenbereich
(in einer Vereinfacht
Flucht mit
der bestehenden Bebauung an der
‘nördlichenParzellierung
Lohstraße’
(M4);
konstituierend
• Umzug des Polizeipräsidiums in einen
Parzellierung neu
Neubau (M4).
konstituierende Bäume

Bedrohungen
kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt

• Die Baupläne der IHK müssten so
geändert werden, dass sie in die
historische Stadtstruktur eingepaßt
werden können. Zum Beispiel, indem
die Verbindung zwischen Alt- und
Neubau nicht ebenerdig, sondern im
1. OG stattfindet. Dazu ist Goodwill
seitens der IHK notwendig. (M2)
• Die Verlängerung der Färberstraße
hängt von der Zukunft des
Polizeipräsidiums an dieser Stelle ab.
(M2, M3)

stÄdteBAu/stAdtstruktur

• bestehender Wohnungsbau mit
Garagen an der ‘Nördlichen Lohstraße’
muß integriert werden (M4);

FLÄChenpotentIAL

• die geringe Tiefe des Baublocks
zwischen Färberstrasse und Ostwall
läßt keine Standardlösungen zu. Hier
sind kreative Lösungen gefragt, siehe
Chancen (M4).

M4

M4

M2

M2

IHK
M4
M3

>

• die vielgestaltige und schwierig
als Ensemble lesbare Beendigung
des Ostwalls tut der historischen
Stadtanlage Abbruch;
• die verspringenden Fluchtlinien an
der Nordseite der Nordstraße und
des Nordwalls beeinträchtigen das
geschlossene Straßenbild;

kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt

<
ße

tra
Nords

r
Färbe

kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt

ChAnCen

• durch den Bau von Stadthäusern in
denen gewohnt und gearbeitet werden
kann und hier und da auch ein kleiner
Laden oder Café entstehen kann, wird
eine feinkörnigere Nutzungsmischung
im Gebiet erreicht (M4);
• durch die Integration einer
Quartiersgarage können Parkplätze
für Anwohner, aber auch Mitarbeiter
und Besucher der IHK aus dem
öffentlichen Raum gehalten werden
(M4).

>

58

134

sChwÄChen

m1 Wiederherstellung des Ostwalls (mit
konstituierenden Bäumen) zwischen
Nordwall und Nordstraße
m2 Wiederherstellung der Loh- und
Färberstraße zwischen Nordwall und
Nordstraße
m3 Wiederherstellung der nördlichen
Straßenwand des Nordwalls (mit
konstituierenden Bäumen) zwischen Ostwall
und Königstraße
m4 Nutzung des vorhandenen
Flächenpotentials zum Bau individueller
Stadthäuser + Nutzungsmischung IHK und
kleinmaßstäbliches Gewerbe

>

nutZungen

24

traße

nutZungen
• Wohnungen;
• IHK, Polizeipräsidium;

mAssnAhmen

<

Lohs

FLÄChenpotentIAL
• Parkplatz an der Nördlichen
Lohstraße;
• Parkplatz IHK;

swot dIssonAnt 02
poLIZeIprÄsIdIum
<

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• Beendigung des Ostwalls mit
Scheibe und Punkthäusern als
(schwer lesbares) modernistisches
Ensemble;

3.3 Bewertung L+m

wall
Nord

nutZungen

• Umzug des Polizeipräsidiums
erforderlich (M1, M2, M4);
• ein hoher Parkplatzbedarf setzt
den öffentlichen Raum unter
Druck. Im Falle einer Tiefgarage
könnte dies Konsequenzen für
den Grundstrückspreis bedeuten
oder umgekehrt den Zwang, höher
bauen zu wollen als hier eigentlich
wünschenswert wäre (M1, M2, M4).

entwICkLung

• Stadthäuser: Spekulation und
Auftreiben der Preise durch Investoren
(Lösung: Ausgabe nur an bauwillige
Privatinvestoren, die sich dazu
verpflichten, ihre Häuser minimal 15
Jahre selbst zu bewohnen) (M4);
• IHK könnte auf ihrem Baurecht
auf der Lohstrasse beharren und
könnte dadurch die Reparatur des
Stadtgrundrisses auf Jahrzehnte
blockieren (M2, M3, M4);
• das Polizeipräsidium könnte - wenn
die Stadt keine attraktive Alternative
bieten kann - einen Standort in einer
anderen Stadt vorziehen (M1, M2,
M4).

umsetZBArkeIt

FAZIt
Die vorgeschlagenen Maßnahmen
betreffen einerseits die Wiederherstellung
der kulturhistorisch und stadtbauhistorisch
einmaligen Anlage der Vier Wälle und des
Stadtgrundrisses von Adolf von Vagedes
(M1, M2, M3). Ein nicht zu unterschätzender
Nebeneffekt ist die seit den 60er Jahren
abgeschnittenen nördlichen mit der
südlichen Innenstadt.
• Wiederherstellung der Anlage der Vier
Wälle
• Wiederherstellung feinmaschiges
Straßennetz, Zusammenhang
historischer Stadtgrundriss
• Potential zum Bau von Stadthäusern/
Nutzungsmischung
Andererseits stellen die vorgeschlagenen
Maßnahmen ein beachtliches
Flächenpotential dar (M4).
• Pilotprojekt Neugestaltung der Vier
Wälle
• Potential zum Bau von Stadthäusern/
Nutzungsmischung

Die Maßnahmen lassen sich mehr oder
weniger schnell umsetzen. In dieser Analyse
wurde vom Augenschein ausgegangen,
da eine rechtliche Aufarbeitung für alle
Detailbereiche sehr umfangreich ist.
Die durchgängige Fortführung der
Lohstraße und die Neugestaltung des
Nordwalls wären als erster Schritt
kurzfristig realisierbar. Der Fortführung
der Färberstraße und des Ostwalls sowie
der Bebauung der dadurch entstehenden
Potentialflächen steht der Prozess der
Umsiedelung des Polizeipräsidiums
gegenüber.
Bebauung bestand
Bebauung
Bestand
Bebauung
bestand
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Fluchtlinien
Konstituierend

Vereinfac

Fluchtlinien
konstituierend,
vereinfacht
Fluchtlinien
Konstituierend
Vereinfac
Parzellierung
konstituierend
Parzellierung
konstituierend

Abb.3.0_15
Maßnahmenkarte
Polizeipräsidium

Parzellierung
Parzellierung
neukonstituierend
Parzellierung
neu
Parzellierung
neu
konstituierender
Baum
konstituierende
Bäume
konstituierende Bäume

238

3.3.4
L+m

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 06
theAterpLAtZ
negAtIv-dIssonAnt
BesChreIBung
Schon in der Zwischenkriegszeit
war im Stadtgrundriss eine große
Platzfläche freigeräumt worden, um
dort ein neues Theater errichten
zu können. Die Gestaltung des
Platzes und seine Bebauung sind
seither Gegenstand kontroverser
Diskussionen. Der Standort wird an der
West- und Südseite begrenzt durch die
1738 verlängerte Königstraße und die
zur gleichen Zeit neu angelegte SanktAnton-Straße. An der Nordseite befand
sich zunächst die neue Stadtmauer
von 1738. Die östliche Stadtmauer
verlief an der Westseite der heutigen
Färberstraße. Die Ostseite des hier
beschriebenen Standorts wurde im 19.
Jahrhundert erweitert durch die Anlage
des Ostwalls.
konstItuIerende perIode
Konstituierende Zeitschichten:
Barock, Klassizismus;
Bewertung: hoCh
(s. 3.2.4 und 3.2.5)
stÄdteBAu konstItuIerend
• der Standort lag in der nordöstlichen
Ecke der barocken Stadterweiterung
von 1738.
• Die in nord-südlicher Richtung
verlaufenden Straßen waren
mit Reihenhäusern bebaut, mit
breiteren Parzellen an der Königund schmaleren Parzellen an der
Lohstraße.
• Mit der preußischen
Stadterweiterung von 1766
(Barock) wurde das Gebiet, in dem
sich heute das Theater und die
Mediothek befinden, im Norden
hinzugefügt. Wiederum wurden
die Königstraße und die Lohstraße
verlängert. An der Lohstraße
entstanden die bekannten “Zehn
Häuser” als Reihenhausbebauung.
• Mit der Stadterweiterung von
Vagedes von 1819 wurde an der
Ostseite noch eine weitere Straße,
die heutige Färberstraße, und
ein Baublock hinzugefügt. Der
Baublock zwischen Färberstraße
und Ostwall wurde später bebaut
mit einer vor allem auf den Ostwall
ausgerichteten Blockrandbebauung

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

und Nebengebäuden auf der
Rückseite.
entwICkLung
• 1826: der 1819 hinzugefügte
Baublock war noch in Entwicklung.
Die Carl-Wilhelm-Straße wurde
an ihrem östlichen Ende noch
von einer Brauerei beendet, die
nach dem Bau des Stadtschlosses
zurückgebaut werden sollte, um
eine durchlaufende Achse vom
Stadtschloss der Familie Von der
Leyen nach Osten zu erhalten.
• 1850: der Durchbruch der CarlWilhelm-Straße wurde bis zur
neuen Anlage des Ostwalls
vollzogen. Hier wurde in der Achse
ein Denkmal für Cornelius de
Greiff errichtet. Die Färberstraße
funktionierte in dieser Periode als
Rückseite für die Bebauung am
Ostwall.
trAnsFormAtIonen
modern-hIstorIsChe perIode
Während die meisten
Transformationen der Innenstadt erst
in der Wiederaufbauphase nach dem
2. Weltkrieg stattfanden, ist der heutige
Theaterplatz das Resultat einer Reihe
von Transformationen, die schon in der
Kaiserzeit eingesetz hatten:
• Die beiden Baublocks zwischen
Ostwall und Lohstrasse wurden
zwischen 1840 und 1870
abgerissen, um Raum für den Bau
eines neuen Theaters zu schaffen.
Das Theater wurde allerdings aus
finanziellen Gründen zunächst nicht
gebaut.
• In der Zwischenkriegszeit wurde
die Freifläche begrünt als Vorplatz
für den Neubau des Grand Hotel
Crefelder Hof, der von 1910/1911 an
der Südseite der St. Antonstrasse
gebaut wurde. 1923 wurde an
der Westseite der Grünanlage
ein prunkvolles Restaurant mit
Terrasse, Musikpavillon und
einer Ladenstraße errichtet: das
Konzertcafé Parkhof
moderne perIode
• In der Kriegszeit wurde das
Konzertcafé abberissen und die
Freifläche umbenannt in ‘Platz
der SS’ und als Aufmarschplatz

Abb. 3.0_16
Urkataster, 1826

Abb. 3.0_17
Plan der Stadt Krefeld, 1850

Abb. 3.0_18
Stadtkern vor der Zerstörung, 1939

Abb. 3.0_19
Stadtkern nach der Zerstörung, 1939

239

3.3.4
L+m

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 06
theAterpLAtZ
genutzt. Ein temporärer
Theaterbau war in Planung. In
der Wiederaufbauplanung der
Nationalsozialisten wurde hier ein
monumentaler Gebäudekomplex
geplant.
• Beim Bombardement vom 22. Juni
1943 wurde die Bebauung um die
Freifläche herum zerstört. Nur das
Grand Hotel Crefelder Hof blieb
erhalten. Es waren die Engländer,
die nach der Befreiung den Anstoss
zum Theaterbau gaben.
wIederAuFBAupLAn 1949
• Die Freifläche wurde als
geschlossener, von Gebäuden
gesäumter Platz konzipiert. Die für
den Verkehr notwendige Ost-West
Verbindung, ursprünglich in der
Verlängerung der Rheinstraße über
die Dionysiuskirche geplant, wurde
mit der Verbreiterung der SanktAnton-Straße realisiert.
• Das Theater wurde an der Nordseite
der Freifläche geplant, nördlich der
Karl Wilhelmstraße. Die Lohstraße
und die Färberstraße wurden
zunächst für den Theaterbau
aufgehoben, der ursprünglich
das gesamte Gebiet zwischen
Königstraße und Ostwall einnehmen
sollte. Am Ostwall sollte er eine
Schaufassade erhalten.
• Auf der Westseite des Platzes
wurde ein tieferer Baublock geplant
als klare Begrenzung sowohl an
der Königsstraße als auch zum
Platz hin. Der Platz selbst sollte
durch ein Gebäude vom Ostwall
abgeschirmt werden. Der Platz
öffnete sich zum Theater und zur
südlichen Straßenwand der SanktAnton-Straße mit dem Grand Hotel
Crefelder Hof. Dies schuf eine
gewisse monumentale Beziehung
zwischen den beiden Gebäuden.
Das Theater wurde 1955-1958
auf der Fläche zwischen Färberund Lohstraße gebaut, die als
Sonderfläche ausgewiesen und
in nördlicher Richtung erweitert
worden war durch die Umlegung der
Gartenstraße. Die Backsteinfassade
im Stil eines monumentalen Art
Déco richtete sich auf den Platz,

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

der jetzt den Namen Theaterplatz
erhielt. Westlich des Theaters
wurde der unaufgeregt moderne
Bau der Stadtbibliothek errichtet.
Die Platzfläche wurde nicht als
monumentaler öffentlicher Raum
gestaltet, sondern strikt funktional als
Ausstellungs- und Parkplatzfläche für
die stark wachsende Zahl der Autos.
Das Theater wurde in den 60er Jahren
von Graubner umgebaut und erhielt
sein ikonisches Glasfoyer im 1. Stock.
wIederAuFBAupLAn 1959
Die städtebaulichen Entwurfsprinzipien
wurden jetzt radikale geändert. Das
geschlossene Stadtbild und eine
gewisse städtische Monumentalität
waren kein Thema mehr. Vielmehr
ging es um die Auflockerung der
Stadtstruktur, mit der Sankt-AntonStraße als moderner Verkehrsachse,
gesäumt von großmaßstäblichen
Solitärbauten:
• Als östliche Begrenzung der
Platzfläche zum Ostwall wurde
statt des Gebäuderiegels nur ein
niedriger Pavillon geplant.
• An der Westseite sollte ein untiefer
Gebäuderiegel entstehen. Die
südliche Lohstraße wäre auf diese
Weise intakt geblieben.
70er JAhre
Die Prinzipien der gegliederten und
aufgelockerten Stadt wurden mit der
Planung für das Seidenweberhaus in
eine neue Richtung weiterentwickelt.
• Der Theaterplatz sollte mit
einer Blockrandbebauung am
Ostwall und dem Neubau einer
Veranstaltungshalle entlang
der Sankt-Anton-Straße und
Königstraße verkleinert werden
und mehr Aufenthaltsqualität
bekommen.
• Statt der Parkplätze wurde der
gesamte Standort zwischen
Ostwall und Königstraße mit einer
mehrgeschossigen Tiefgarage
unterkellert.
• Der Bau am Ostwall wurde nicht
realisiert.
• Für die Veranstaltungshalle wurde
der bis dahin verbliebene Rest der
Bebauung zwischen Lohstraße
und Königstraße abgerissen.

Abb. 3.0_20
erster Wiederaufbauplan, 1949

Das Seidenweberhaus wurde als
skulpturaler Solitärbau errichtet
auf der Basis übereinander
geschichteter sechseckiger
Geschossflächen aus Sichtbeton.
Vom höchsten Punkt an der
Königstraße/ Ecke Sankt-AntonStraße fällt der Bau in Terrassen
diagonal zum Theater hin ab. Die
großzügigen, über Außentreppen
zugänglichen öffentlichen Balkone
sollten zum Verweilen einladen.
1976 wurde dem Komplex eine
skulpturale Brunnenanlage
hinzugefügt.
90er JAhre
• Nach Konzepten der 90er Jahre
wie der Anlage einer ‘Kulturachse’
vom Rathaus zum Theaterplatz
wurde 2007 am Standort der alten
Stadtbücherei die Mediothek
errichtet. Das Gebäude wurde in die
Flucht der Lohstraße geschoben,
um einerseits Platz zu machen für
eine Tiefgarageneinfahrt an der
Königstraße, und andererseits den

Anschluss an das Stadttheater zu
bewerkstelligen.
• Mit dem Bau des ‘Café Coelen’
in dem schmalen Zwischenraum
wurde die Lohstraße zwischen
Mediothek und Theater auch für
Fußgänger blockiert.
heutIge sItuAtIon
Die bestehende Situation ist als
Platz konzipiert, der durch die ihn
umgebenden Nutzungen bestimmt
wird, und der für seine Bespielung
vom Funktionieren dieser Nutzungen
abhängig ist. Die Gestaltung
ist das Resultat verschiedener
Teilentscheidungen über einen
längeren Zeitraum hinweg. Die
Architektur aus den 1960er und 1970er
Jahren wurde mit einem Gebäude aus
dem 21. Jahrhundert ergänzt.

Abb. 3.0_21
zweiter Wiederaufbauplan, 1959

Innenstadt wurden bei den Planungen
vollständig aus dem Blick verloren.
Die Sonnenseite des Platzes wird
von den spiegelnden, gläsernen
Schaufassaden der Mediothek und
des Theaters gebildet. Die Terrassen
des Seidenweberhauses sind nach
Nordosten orientiert und damit nicht
recht geeignet zum Verweilen bzw. für
Außengastronomie.

Die Verbindungen für Fußgänger
und Radfahrer über die Lohstraße
und die Färberstraße zwischen der
Sankt-Anton-Straße und der CarlWilhem-Straße zu anderen Teilen der

240

3.3.4
L+m

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 06
theAterpLAtZ
stAdtgrundrIss
Die Aufhebung der Lohstraße und der
Färberstraße ist eine schwerwiegende
Beeinträchtigung der historischen
Stadtstruktur. Die Lage der
ursprünglichen Lohstraße ist durch
die Fuge zwischen Mediothek und
Theater noch erkennbar, wenn auch
leicht verschoben. Durch die fehlende
Bebauung zum Ostwall bleibt die
Platzfläche ein offenes, ausgesetztes
Feld, das etwa viermal so gross ist wie
der Neumarkt.

Bewertung

FLuChtLInIen
Die Fluchtlinien am Ostwall, der
Färberstraße und der Lohstraße
wurden zum großen Teil aufgehoben.
Dies bedeutet eine schwerwiegende
Beeinträchtigung der historischen
Fluchtlinien.

Weder das Ensemble der
Wiederaufbauplanung mit dem
Theater als Fokuspunkt eines klar
definierten öffentlichen Raumes,
noch das 70er Jahre Ensemble
des Seidenweberhauses mit der
Blockrandbebauung am Ostwall
wurden vollständig realisiert. Mit
der Mediothek wurde der Bebauung
wiederum eine neue Entwurfshaltung
hinzugefügt, die in der Summe
mit der restlichen Bebauung kein
zusammenhängendes Ensemble
darstellt.

pArZeLLIerung
Die ursprüngliche historische
Parzellenstruktur wurde hier
vollständig ausgelöscht. Selbst die
städtebaulich dominante Anlage
des Ostwalls, aber auch die
Parzellenstruktur an der Königstraße,
Karl-Wilhelm-Straße und Sankt-AntonStraße ging verloren. Der Verlust der
feinkörnigen Parzellierung bedeutet
eine schwerwiegende Beeinträchtigung
der historischen Parzellenstruktur.

Für den Standort treffen die folgenden
Kriterien auf Massstabsebene L+M zu:
g1 und g2.
Es besteht kein Zusammenhang mehr
mit der konstituierenden Situation.
Die umgebenden Straßen sind zwar
noch vorhanden, haben aber ihre
ursprünglichen Fluchtlinien verloren.
Die Bebauung am Platz lässt jeden
Zusammenhang vermissen.

• die fehlende Begrenzung und
Bauflucht am Ostwall macht die
historische Anlage an dieser
wichtigen Stelle unlesbar;
• die Abwesenheit der
Grundprinzipien eines
geschlossenen Stadtbildes mit
Straßen- und Platzwänden und
durchlaufenden Fluchtlinien;
• die Auflösung der historischen
Fluchtlinien;
• die monofunktionale Nutzung
des Gebiets mit vornehmlich
großmaßstäblichen öffentlichen
Publikumsfunktionen, wodurch die
Platzfläche sich zwar als öffentlicher
Raum präsentiert, aber keine
urbane Lebendigkeit und soziale
Kontrolle aufweist;
Abb. 3.0_22
Luftbild, 2019

Abb. 3.0_23
Ausschnitt aus der Bewertungskarte L+M1

Die Gesamtbewertung ist daher
negAtIv-dIssonAnt.
posItIve Aspekte des
stAndorts
• Die Nordseite des Platzes mit den
gläsernen Schaufassaden der
Mediothek und des Stadttheaters
• Die Bedeutung des
Seidenweberhauses für die
Stadtgesellschaft

Carl

elm-Wilh

e

tz

Straß

a
terpl
Thea

6
6

traße

all

Sank

on-S
t-Ant

Ostw

negAtIve Aspekte des
Fluchtlinien konstituierend nach
stAndorts
Urkataster
1826 und
Katasterplan
Fluchtlinien
konstituierend
nach Urkataster 1826 und Katasterplan
1930
• durch das Fehlen des
1930
konstituierenden Verlaufs der
Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend
Lohstraße, Färberstraße, CarlParzellierung konstituierednach
Parzellierung
konstituierendnach
Urkataster
1826
Wilhelm-Straße und die Barriere
Urkataster 1826
durch die Verkehrsschneise der
Parzellierung konstituierednach
Parzellierung
Katasterplan
1930 konstituierend nach Katasterplan 1930
Sankt-Anton-Straße ist der Platz
für Fußgänger und Radfahrer
Parzellierung
fehlend
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert Wert
kaum erreichbar und wird dadurch
hoher kulturhistorisch
zu einer Barriere zwischen der
sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien beeintraechtigt
stätebaulicher Wert
nördlichen und der südlichen
positiver kulturhistorisch
Hoher
positiver
kulturhistorisch
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert,
Wert
Fluchtlinien
beeintraechtigt
Innenstadt;
stätebaulicher Wert

raße

nst
Garte

neutraler kulturhistorisch
neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
stätebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch
negativer Wert
kulturhistorisch städtebaulicher Wert
stätebaulicher

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

241

M4
M3

M2

entwICkLung
• drei Bauvolumen können
eventuell separat entwickelt
werden auf der Basis einer vorab
festgestellten Form (Fluchtlinien,
Trauf- und Firsthöhen) und
Gestaltungskriterien;
• Möglichkeit, einen verkleinerten
Theaterplatz zu schaffen mit
intimeren Abmessungen, deutlicher
Definition durch Platzwände,
ggfs. bessere Platzierung der
Brunnenskulptur; - bessere
Besonnung (die Blockrandbebauung
am Ostwall ist nicht zu hoch und
liegt an der Seite zum Theaterplatz
hin in der Nachmittagssonne);
• Schaffung einer Fußgängerpassage
zwischen dem Theater und der
Mediothek (wie zum Beispiel die
‘Schuttersgalerij’ im ‘Amsterdams
Historisch Museum’, die tagsüber
als öffentliche Straße, abends
für Feierlichkeiten genutzt wird)
sorgt für eine bessere fußläufige
Anbindung der Mediothek an die
restliche Stadt;

ie

chtlin

M4

de Flu
ieren

titu
Kons

M2

><
>< 9

23

>

56

31

1959

all

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

nutZungen
• Ratsbeschluss zum Bau eines
neuen Stadthauses;
• Möglichkeit, eine größere Mischung
von Nutzungen unterzubringen:
Wohnungen, Restaurants und
Strassencafés, kein Einzelhandel;
• bestehende Tiefgarage;

bruch

Durch

Sta

Ostw

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• Schließen der fehlenden Bauflucht
am Ostwall;
• Anbindung der heute gefühlsmäßig

ule
iff sä

ChAnCen
Kulturgeschichte/Kernidentität:
• Schließen der fehlenden Bauflucht
am Ostwall in der historischen
Fluchtlinie, Traufhöhe und Firsthöhe;
• Wiederherstellung von Kohärenz
und Zusammenhang im historischen
Stadtgrundriss, wobei auch
spätere Transformationen wie das
Stadttheater und die Mediothek
räumlich gefaßt und in ein lesbares
Stadtbild integriert werden

1738

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• durch das Fehlen der Lohstraße,
Färberstraße, Carl-Wilhelm-Straße
und die Verkehrsschneise der
Sankt-Anton-Straße ist der Platz
für Fußgänger und Radfahrer kaum
erreichbar und wird dadurch zu einer
Barriere zwischen der nördlichen
und der südlichen Innenstadt;
• der heutige Theaterplatz ist viel
zu gross um als solcher gut zu
funktionieren. Eine klare räumliche
Begrenzung fehlt;
• die Mediothek steht auf der
Lohstraße und nicht in der
historischen Bauflucht, das
Stadttheater springt gegenüber der

Die Wiederherstellung der Fluchtlinie
an der St. Antonstraße wurde wegen
der schwierigen Umsetzbarkeit außer
Betracht gelassen. Über die gesamte
Länge der St. Antonstraße würde diese
Maßnahme zu einer unverständlichen
Fragmentierung führen.

M1
M4

on
dtbalk

<

FLÄChenpotentIAL
• großes Flächenpotential: drei
Baufelder zwischen Carl-WilhelmStraße und Sankt-Anton-Straße bzw.
Ostwall, Färberstraße, Lohstraße
und Königstraße;

auer
Stadtm

kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt
• die fehlende Begrenzung und
Bauflucht am Ostwall - vor allem in
der Nachbarschaft von Primark und
dem Hamburg Mannheimer Haus
macht die historische Anlage an
dieser wichtigen Stelle unlesbar;
• die Abwesenheit der Grundprinzipien
eines geschlossenen Stadtbildes
mit Straßen- und Platzwänden und
durchlaufenden Fluchtlinien;
• die Auflösung des historischen
Stadtraums;

6

>

sChwÄChen

ße

21

entwICkLung
• die Gründung für den Baublock am
Ostwall wurde in der bestehenden
Tiefgarage bereits angelegt;

mAssnAhmen
m1 Wiederherstellung der westlichen
Straßenwand des Ostwalls in der
konstituierenden Fluchtlinie, Trauf- und
Firsthöhe zwischen Sankt-AntonStraße und Carl-Wilhelm-Straße
m2 Wiederherstellung der Loh- und
Färberstraße zwischen Sankt- AntonStraße und Carl-Wilhelm-Straße
m3 Wiederherstellung der östlichen
Straßenwand der Königstraße
zwischen St. Antonstraße und CarlWilhelm-Straße
m4 Nutzung des vorhandenen
Flächenpotentials zum Bau eines
neuen Verwaltungsgebäudes
m5 Schaffung einer intimeren, deutlich
räumlich gefaßten Platzfläche

-Stra

ilhelm

Carl-W

<

nutZungen
• Mediothek, Theater,
Veranstaltungshalle, Tiefgarage;

M5

>

FLÄChenpotentIAL
• Baublock zwischen Färberstraße
und Ostwall;

tz

terpla

Thea

65

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• nördliche Platzwand mit den
gläsernen Schaufassaden der
Mediothek und des Stadttheaters;

nutZungen
• die monofunktionale Nutzung des
Gebiets besteht vornehmlich aus
großmaßstäblichen öffentlichen
Publikumsfunktionen, wodurch die
Platzfläche sich zwar als öffentlicher
Raum präsentiert, aber keine urbane
Lebendigkeit und soziale Kontrolle
aufweist;

abgekoppelten nördlichen
Innenstadt an die mittlere und
südliche Innenstadt;
• Wiederherstellung des
feinmaschigen Straßennetzes
erzeugt kürzere Baublöcke, dadurch
mehr fußläufige Verbindungen und
damit mehr Interaktion und mehr
Frequenz auf den Straßen;
• Eine höhere Anzahl von Ein- und
Durchgängen an der Straße und am
Platz erzeugt mehr Frequenz auf der
Loh- und Färberstraße in Richtung
Innenstadt und vor allem mehr
Lebendigkeit auf dem Theaterplatz;

M2

<

kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt
• Architekur-Ikone Stadttheater;

historischen Bauflucht leicht zurück;
• der Bau des Café Coelen blockiert
den verschobenen Verlauf der
Lohstraße in nördlicher Richtung;

e
de gr

stÄrken

3.3 Bewertung L+m

e
straß
König

3.3.4

swot dIssonAnt 06
theAterpLAtZ

Abb. 3.0_24
Maßnahmenkarte
Theaterplatz

><
><9

aße

n-Str
t-Anto

Sank

• Schließen der Bauflucht an der
Sankt-Anton-Straße. Selbst wenn
die historische Bauflucht hier nicht
zurückgebaut würde sondern
die Bauflucht von 1949, könnten
Rückbau und Neugestaltung der
Sankt-Anton-Straße mit einem
deutlich breiteren Bürgersteig an
der Nordseite neue Qualitäten
schaffen. Hier wäre selbst ein
Streifen für Boulevardcafés bis an
die historische Bauflucht denkbar;

Bedrohungen
kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt
• Verlust des Seidenweberhauses als
Ikone des Brutalismus und HeimatOrt vieler Krefelder;
• die Architektur eines
großmaßstäblichen (Verwaltungs-)
gebäudes könnte die historische
Parzellenstruktur und den
ursprünglichen Maßstab des
Ostwalls in ähnlicher Weise
sprengen wie schon Primark und
das Hamburg Mannheimer Haus;
stÄdteBAu/stAdtstruktur
• Für das Funktionieren des
Theaterplatzes als lebendiger
Stadtplatz ist die Erreichbarkeit
über die Loh- und Färberstraße
aus beiden Richtungen zwingend
notwendig, um auch tagsüber
mehr Fußgänger auf den Platz zu
bekommen. Damit wird der Standort
des Café Coelen in Frage gestellt;

FLÄChenpotentIAL
• die Wiederherstellung des
historischen Straßenverlaufs
am Standort vermindert das
Flächenpotential;
• geringe Tiefe des Baublocks
zwischen Färberstraße und Ostwall
erfordert einfallsreiche Lösung;
nutZungen
• Status der bestehenden Tiefgarage
unter dem Platz unbekannt;
• Geschosswohnungsbau, Hotel;
• Publikumsfunktionen im
Sockelgeschoss, die auch tagsüber
Besucher anziehen, vorzugsweise
kein Einzelhandel, sondern Kultur
und Gastronomie;
enTwICKLUnG:
• Bürgerbeteiligung: weil der
Standort der Stadt gehört, ist eine
Bürgerbeteiligung während des
Planungsprozesses erforderlich;
• ohne deutlich steuerndes Leitbild
und Vorgaben zur Form und
Gestaltung wird der Standort aufs
Neue zum Dissonanten. Zuerst sind
Fluchtlinien, Bauvolumen, Trauf- und
Firsthöhen, Eingänge festzulegen,
bevor mit eventuellen Investoren
und Architekten über eine weitere
Ausarbeitung gesprochen wird;
• Um die Entwurfsqualität zu
garantieren, wird ein internationaler
Wettbewerb unter Architekten
empfohlen, deren Werk sich im
historischen Kontext bewährt hat;
• Schrittweise Entwicklung erfordert

sorgfältige Kommunikation und
Logistik;
• Investitionsdruck auf Bauvolumen
und Traufhöhen (z.B. am Ostwall);

FAZIt
Die vorgeschlagenen Maßnahmen
betreffen einerseits die
Wiederherstellung des historischen
Stadtgrundrisses (M1-M3), wobei
M1
die Fluchtlinie der Sankt-AntonStraße anstelle der konstituierenden
Fluchtlinie konsolidiert wird.
Andererseits betreffen Sie die
Bebauung (M4) und Verkleinerung
(M5) der Platzfläche des
Theaterplatzes.
umsetZBArkeIt
Diese SWOT-Analyse trägt
Rechnung mit dem Ratsbeschluss,
ein technisches Rathaus auf dem
Theaterplatz zu realisieren, fügen aber
weitere Nutzungen hinzu, um den
Standort rund um die Uhr mit Leben zu
füllen.
Bebauung bestand
Bebauung
Bestand
Bebauung
bestand
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Fluchtlinien
Konstituierend

Vereinfac

Fluchtlinien
konstituierend,
vereinfacht
Fluchtlinien
Konstituierend
Vereinfac
Parzellierung
konstituierend
Parzellierung
konstituierend

Parzellierung
Parzellierung
neukonstituierend
Parzellierung
neu
Parzellierung Baum
neu
konstituierender
konstituierende
Bäume
konstituierende Bäume

242

3.3.4
negAtIv-dIssonAnt

BesChreIBung
Bei der Neuordnung der Innenstadt
nach dem Zweiten Weltkrieg
wurde ein Durchbruch etwas
nördlich des östlichen Endes der
Angerhausenstraße bis an die in
östlicher Richtung zum Ostwall
abknickende Nördliche Petersstraße
geschaffen.
konstItuIerende perIode
Konstituierende Zeitschicht:
Bewertung Stadterweiterung
Oranische Zeit; Bewertung:
posItIv; Klassizistische
Stadtanlage; Bewertung:
hoCh (s. 3.2.2 und 3.2.4)
stÄdteBAu konstItuIerend
• Der mit dem Durchbruch
entstandene Stadtraum war
zwar kein Teil des städtischen
Gefüges, liegt aber im Verlauf der
mittelalterlichen Route zwischen
der frühen Siedlung Creivelt und
der Festung Cracau und weiter
nach Moers, die mit der oranischen
Stadterweiterung von 1692
unterbrochen wurde.
• 1826: auf der Urkarte ist der
längliche Baublock zwischen der
Königstraße und der Lohstraße
gut erkennbar. Vormals hiess die
Lohstraße ‘Hinter der Mauer’, weil
hier die östliche Stadtmauer mit
Graben verlief. Das Haus an der
Lohstraße 106 - möglicherweise
bestehend aus zwei schmalen
Reihenhäusschen - ist erhalten
geblieben und zeugt von dieser
für Krefeld wichtigen Periode.
Die Straßenbreite und die
Parzellenstruktur zeigen, dass die
Königstraße 1826 eine höhere
Ordnung hatte als die Lohstraße.
Der Baublock war bebaut mit
traufständigen Reihenhäusern in
der Fluchtlinie, und parallel dazu
Nebengebäude im Blockinneren.
• Auf der Urkarte von 1826 ist auch
zu erkennen, dass außerhalb des
ehemaligen Stadtgrabens eine
Parallelstraße entstanden war, an
der sich Bebauung entwickelt hatte,
und die in östlicher Richtung auf

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 17
nÖrdLIChe petersstrAsse
die historische Route abknickte.
Vagedes integrierte in seinem
Plan von 1819 die heutige
Petersstrasse mitsamt Knick in
seine Stadterweiterung, was die
schmale Abmessung des Baublocks
erklärt, der östlich an die oranische
Stadterweiterung anschloss.
enTwICKLUnG:
• 1850: der Stadtgraben ist
zugeschüttet und die Petersstraße
beidseitig bebaut. An der
Lohstraße sind lediglich kleinere
Nebengebäude an der Rückseite
der Bebauung an der Petersstraße
zu sehen.
• 1939: die Innenstadtkarte zeigt
einen höheren Bebauungsgrad.

L+m

TrAnSFOrMATIOnen:
Bombardement 22. Juni 1943: fast alle
Gebäude entlang der Königstraße, der
Lohstraße und der Petersstraße ist
zerstört.
Wiederaufbauplan 1949: der Standort
wird neu überplant:
• Die Petersstraße und der schmale
Baublock zwischen Lohstraße und
Petersstraße sollte aufgehoben
werden. Dies ermöglichte größere
Grundstücke zwischen Lohstraße
und Ostwall sowie entlang der
Petersstraße Ost.
• Durch den Block zwischen
Lohstraße und Königsstraße wurde
ein Durchgang geplant.
• Die historische Angerhausenstraße
und die Petersstraße Ost wurden
gewissermassen miteinander
verbunden, und damit eine direkte
Verbindung zwischen der Innenstadt
und der Straßenbahnhaltestelle am
Ostwall geschaffen.
• Die zerstörten Baublöcke sollten auf
den verbliebenen Baufeldern wieder
aufgebaut werden.
• Alle neuen Gebäude wurden - je
nach historischer Situation - mit
Satteldächern geplant.
• An der Königsstraße wurde eine
Verspringung der Fluchtlinie
vorgesehen.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Abb. 3.0_25
Urkataster, 1826

Abb. 3.0_26
Plan der Stadt Krefeld, 1850

Abb. 3.0_27
Stadtkern vor der Zerstörung, 1939

Abb. 3.0_28 1945
Zustand nach der Zerstörung, 1945

243

3.3.4
Wiederaufbauplan 1959: der Standort
wird komplett neu geordnet

• Es wurden zwei- bis vier- oder
fünfstöckige Gebäude geplant und
die Struktur der geschlossenen
Baublöcke wurde aufgehoben. In
Bezug auf Dachform und -richtung
der neuen Bebauung wurden keine
Aussagen getroffen.
• Der Sprung in der Fluchtlinie der
Königstraße, die schon Bestandteil
des Wiederaufbauplans von 1949
gewesen war, wurde beibehalten,
aber die Bauvolumen an der
Königstraße wurden jetzt deutlich
größer, wodurch die Lohstraße
endgültig zur Rückseite wurde.
• Die Petersstraße erhielt in der
Planung wieder ihren ursprünglichen
Verlauf. Auf dem schmalen Streifen
zwischen Petersstraße und
Lohstraße wurde ein Parkplatz mit
einem zweistöckigen Parkhaus
anstelle des nördlichen Baublocks
- und einem ebenerdigen Parkplatz
anstelle des südlichen Baublocks
geplant.
• Der schon 1949 eingeführte
Durchbruch als Ost-WestVerbindung zwischen PetersstraßeOst und der Königsstraße bzw.
Angerhausenstraße wurde in
verbreiterter Form beibehalten,
wobei seine im orthogonalen
Raster geplante rechteckige Form
die Diagonale der mittelalterlichen
Route umfasste.
heutIge sItuAtIon
In der bestehenden Situation ist die
Planung von 1959 noch erkennbar,
auch wenn Teile davon nicht
ausgeführt wurden. So wurde z.B. die
Ecke Petersstraße – PetersstraßeOst nie bebaut. Auf der Brachfläche,
vor einer Kulisse von Brandwänden,
befindet sich Außengastronomie.
Auch der nördliche Baublock
zwischen Loh- und Petersstraße
wurde nicht nach Plan bebaut. Aus
einem Wettbewerb im Jahr 1996 ging
der Entwurf des Behnischhauses
hervor. Auf einer Tiefgarage wurde
das langgereckte, skulpturale Objekt
frei auf die Brachfläche zwischen
Loh- und Petersstraße platziert. Es
löst sich von seiner Umgebung ab

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 17
nÖrdLIChe petersstrAsse
und überragt sie bei weitem. Die
Ausfahrt der Tiefgarage wurde im
Durchbruch zwischen Loh- und
Königstrasse realisiert und teilt die
Fläche in einen schmalen und einen
breiteren Durchgang. Auch auf dieser
Brachfläche - an der Nordfassade
eines Feinkosthändlers - befindet sich
Außengastronomie, mit Blick auf die
nördlich anschließende Brandwand.
Eine Reihe fester Marktstände wurde
hier an die Tiefgaragenausfahrt
gestellt. Auch die vor der Kopfseite
des Behnischhauses entstandene
Platzfläche wird fast komplett von
festen Marktständen eingenommen. An
der besonnten Seite des Stadtraums
sind Müllcontainer abgestellt.
stAdtgrundrIss
Der mit dem Durchbruch entstandene
Stadtraum war zwar nie Teil des
städtischen Gefüges, liegt aber im
Verlauf der mittelalterlichen Route
zwischen der frühen Siedlung
Creivelt und der Festung Cracau
und weiter nach Moers, die mit der
oranischen Stadterweiterung von 1692
unterbrochen wurde. Der heutige
Durchbruch ist das Resultat der
Wiederaufbauplanungen von 1949
und 1959. Eine klar lesbare räumliche
Begrenzung des Stadtraums an der
Stelle des Durchbruchs wurde nie
bewerkstelligt.
Die Position des langgereckten
Behnischhauses an der Stelle der
Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert,
einschließlich des Tordurchgangs in
der Neuen Linnerstraße, an der Stelle
des alten Linner Tores, paraphrasiert
die oranische Zeit, in der hier Mauer
und Stadtgraben waren, aber auch die
schmalen langgereckten Baublöcke
und schmalen Gassen in nordsüdlicher Richtung aus der Zeit von
Vagedes.
Die Idee einer im Wiederaufbau neu
interpretierten mittelalterlichen Route
ist durchaus positiv zu sehen. Ihre
städtebaulich - räumliche Umsetzung
ist jedoch von einer derartigen
Diskontinuität, dass eine positive
Bewertung nicht standhalten kann.
Auch die Einrichtung und Nutzung
des öffentlichen Raumes (Container

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Abb. 3.0_29
erster Wiederaufbauplan, 1949

und Marktbuden auf dem Platz,
Außengastronomie in Baulücken
und Brachflächen) konterkariert die
räumliche Lesbarkeit, indem sie die
Relation zwischen öffentlichem und
bebautem Raum auf den Kopf stellt.
FLuChtLInIen
Mit dem Durchbruch zwischen
östlicher Petersstraße und Königbzw. Angerhausenstraße werden
die konstituierenden Fluchtlinien
der König-, Loh- und Petersstraße
unterbrochen. Die Fluchtlinien an der
Petersstraße Ost entsprechen noch
dem mittelalterlichen Straßenverlauf
bzw. der Planung von Vagedes von
1819.

Abb. 3.0_30
zweiter Wiederaufbauplan, 1959

Der Durchbruch in ostwestlicher Richtung ist Teil der
Wiederaufbauplanung und nicht
konstituierend. Bei einem Vergleich
der heutigen Situation mit den
Fluchtlinien der Wiederaufbauplanung
muss festgestellt werden, dass die
Verschiebungen derart sind, dass hier
eine schwerwiegende Beeinträchtigung
vorliegt. Der öffentliche Raum ist durch
das Fehlen klarer Begrenzungen als
solcher kaum noch erkennbar: dort, wo
er offen sein müsste, ist er zugestellt
und die Brachen und Baulücken,
die eigentlich bebaut sein müssten,
sind offen geblieben, resultierend in
einer Umkehrung der geschlossenen
Stadtstruktur.
244

3.3.4

pArZeLLIerung
Viele Gebäude – mit Ausnahme
des Behnischhauses – wurden trotz
des geänderten Bauvolumens auf
der ursprünglichen feinkörnigen
Parzellenstruktur errichtet. Sie ist vor
allem entlang der niedrigen, westlichen
Straßenwand der Lohstraße noch gut
erkennbar und mit der Lohstraße 106
noch mit sichtbarer Originalbebauung.
An der Königstraße ist durch die
Verspringung der Fluchtlinien die
Breite, nicht aber die Tiefe der
Parzellen teilweise noch erfahrbar.
Obgleich die Parzellenstruktur schwer
lesbar geworden ist, ist hier aber keine
Rede von einer schwerwiegenden
Beeinträchtigung.
Bewertung
Für den Standort treffen die folgende
Kriterien auf Massstabsebene L+M zu:
keIne.
Für den überwiegenden Teil
des Gebiets besteht weder
ein klarer Zusammenhang mit
der konstituierenden Situation
noch mit den städtebaulichräumlichen Ausgangspunkten der
Wiederaufbauplanung. Wenngleich
sich zwischen 1949 und 1959
die Entwurfshaltung von der
Rekonstruktion zu einer offeneren
Komposition entwickelte, wies auch
der Entwurf von 1959 noch eindeutig
definierte Raumkanten auf.
Die Gesamtbewertung ist daher
negAtIv-dIssonAnt.
posItIve Aspekte des
STAnDOrTS:
• der Durchbruch von der
Petersstraße-Ost zur König- bzw.
Angerhausenstrasse im Verlauf
der mittelalterlichen Route nach
Cracau;
• das Haus an der Lohstraße
106, das noch auf die oranische
Stadterweiterung von 1692
erinnert;
• die (bis auf den Durchbruch)
geschlossenen Straßenprofile
der Königsstraße und der
Petersstraße Ost, sowie einseitig
die Strassenprofile der Loh- und

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 17
nÖrdLIChe petersstrAsse
•

•

Petersstrasse;
die historische Parzellenstruktur an
der König-, Loh- und Petersstraße
bzw. ihre feinkuornige Bebauung
aus der Wiederaufbauzeit;
Satteldächer, sofern vorhanden;

negAtIve Aspekte des
STAnDOrTS:
• die mangelnde räumliche
Kohärenz in der Petersstraße
Nord, wodurch der Durchbruch
nicht als klar definierter Stadtraum
erlebt werden kann; die heutige
Einrichtung des öffentlichen
Raumes ist der Lesbarkeit des
Standorts abträglich;
• Das Fehlen der Eckbebauung
im Knick Petersstraße-Ost und
Petersstraße;
• Das Fehlen einer gestalterisch
befriedigenden Lösung für
die Tiefgaragenausfahrt und
Brandwand nördlich davon;
• Die Verspringung der Fluchtlinie an
der Ostseite der Königsstraße auf
der Höhe des Durchbruchs;
• Die freie Platzierung des
Behnischhauses, die in
ihren Fluchtlinien sowohl
von der konstituierenden
Situation wie auch von der
Wiederaufbauplanung abweicht
und nicht zu einer klaren
Beziehung zwischen dem
Gebäude und dem öffentlichen
Raum führt.
• das Fehlen eines eindeutigen
Straßenprofils als Korridorstraße
entlang großer Teile der Lohstraße:
aufgrund der eingeschossigen
Bebauung ist kein Straßenprofil
erkennbar

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Abb. 3.0_31
Luftbild, 2019
Abb. 3.0_32
Ausschnitt aus der Bewertungskarte L+M1

17
17

Fluchtlinien konstituierend nach
Urkataster
1826 und
Katasterplan
Fluchtlinien
konstituierend
1930

nach Urkataster 1826 und Katasterplan 1930

Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend
Parzellierung konstituierednach
Parzellierung
konstituierendnach Urkataster 1826
Urkataster
1826
Parzellierung konstituierednach
Parzellierung
Katasterplan
1930 konstituierend nach Katasterplan 1930
Parzellierung
fehlend
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert

Wert

hoher kulturhistorisch
sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien
stätebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch
Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicherWert,
Wert Fluchtlinien
stätebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch
neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
stätebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch
negativer Wert
kulturhistorisch städtebaulicher Wert
stätebaulicher

beeintraechtigt
beeintraechtigt

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren

245

3.3.4
stÄrken

stÄdteBAu
• Verstärkung der Kohärenz und
Lesbarkeit des öffentlichen Raumes
mit einer gestalterisch ansprechenden
Raumfolge: diagonale mittelalterliche
Route versus offene Platzfläche
mit Außengastronomie vor dem
Behnischhaus (M1, M2, M3, M4);
• spätere Transformationen wie das
Behnischhaus werden räumlich gefaßt
und in ein lesbares Stadtbild integriert
(M1, M2, M3, M4, M5);
• Schließung der Baulücken rundum
(M1);
• räumliche Integration von
Tiefgaragenausfahrt, Müllcontainern
und Marktständen in die
Erdgeschosse der umliegenden
Bebauung (M1, M3);
• klare Kontur der Lohstraße zwischen
Haus Nr. 106 und Franken (M3, M5);
• Öffnung der Erdgeschoßfassade
zum öffentlichen Raum (Peters- UND
Lohstraße). Mehr Eingänge erzeugen
höhere Frequenz (M1, M2, M3, M4,
M5);

nutZungen
• Gastronomie auf dem Platz (M4);
• kulturelle Funktion in der Lohstraße
106, z.B. Ausstellung der
Stadtmodelle (M2);
• Kleinstwohnungen und Werkstätten in
zentraler Lage (M1, M5);
entwICkLung
• Impulswirkung Überbauung
Tiefgaragenausfahrt und möglicher
Austausch Flächen mit der Lohstraße
106;
• Schaffung attraktiven öffentlichen
Raums mit mehr Nutzungen und
damit kulturellen Werten und Umsatz;

Bedrohungen
kuLturgesChIChte/
kernIdentItÄt
• Traditionsgeschäft Franken hat zum
Durchbruch hin Schaufenster und
Außengastronomie;

M3
ng
bauu
Über

<

30

>

<

17

>

nutZungen
• der ‘Stadtmarkt’ blockiert die
Platzfläche.

entwICkLung
• kleinteilige Eigentümerstruktur,
komplexer Beteiligungsprozeß bei
der Planung und Umsetzung;
• Lohstraße hat ein schlechtes
Image und liegt im ‘Schatten’ des
Behnischhauses.

FAZIt
Der Standort wurde in der kulturhistorischen
Analyse nicht nur als Dissonant,
sondern wegen der Kongruenz der
wiederhergestellten mittelalterlichen
Route mit der fußläufigen Verbindung
der Haltestelle Ostwall/Rheinstraße und
dem Stadtkern auch positiv bewertet. Die
vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen
die Beseitigung von Kriegsbrachen
und die Neuordnung des öffentlichen
Raumes einerseits - und andererseits die
Restaurierung der Lohstraße 106 und
Erweiterung durch eine Teilbebauung
oberhalb der Tiefgaragenausfahrt als neue
kulturhistorische Sehenswürdigkeit zum
Stadtjubiläum.
Auch die Schließung der Bauflucht bei der
heute offen gelegten Mennonitenkirche
wurde auf der Karte dargestellt.

UMSeTZBArKeIT:
Die ‘städtebauliche Akupunktur’ an der
Lohstraße 106 kann zum Stadtjubiläum
Zeichen setzen und einen Impuls zur
Aufwertung des öffentlichen Raumes
in der direkten Umgebung setzen. Mit
dem Eigentümer der Lohstraße 106
wäre auch ein Austausch von Flächen
denkbar, wobei der Streifen neben der
Tiefgaragenausfahrt gegen die Lohstraße
106 eingetauscht werden könnte. Die Stadt
könnte die Lohstraße 106 als Dependance
bzw. Exponat des Museums selbst
denkmalgerecht wiederherstellen.

ße

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

kuLturgesChIChte
• Restaurierung und Umnutzung der
Lohstraße 106 zum Stadtjubiläum
(M2);
• durch Aufstockung lesbar machen
der westlichen Straßenwand
der Lohstraße als historische
Stadtstruktur (M5);

FLÄChenpotentIAL
• Aufstockung der Bebauung entlang
der Lohstraße auf 2 Geschosse +
traufständiges Dach (M5),
• Bebauung der diversen Baulücken
(M1);
• Überbauung der Tiefgaragenausfahrt
(M3).

M1
M4

sstra

entwICkLung
• kleinteilige Eigentümerstruktur
(eigentlich positiv, bedeutet aber
komplexen Abstimmungsprozeß).

ChAnCen

Pe

Peter

nutZungen
• Leerstand der Lohstraße 106;
• Leerstand EG Behnischhaus;
• an der Sonnenseite der ‘Platzfläche’
vor dem Behnischhaus befinden
sich die geschlossenen Rückseiten
der Einzelhandelsimmobilien an der
Rheinstraße.

Tückingsgasse
* die Wiederherstellung der Bauflucht
an der Lohstraße kann nur zum Teil
realisiert werden, da Feinkost Franken
zum Straßendurchbruch hin eine Fassade
mit Schaufenstern und Giebeln hat.
Die Wiederherstellung der historischen
Bauflucht an der Königstraße ist wegen der
ab 1949 realisierten Verspringung nicht im
Rahmen des Standorts möglich.

17

9

FLÄChenpotentIAL
• Überbauung Tiefgaragenausfahrt
aufwändig im Verhältnis zum
potentiellen Flächengewinn;
• relativ kleine Potentialflächen
nicht interessant für institutionelle
Investoren;

M2

ße

tra

95
uch 1

stAdtstruktur/stÄdteBAu
• der öffentliche Raum ist nicht
als solcher gestaltet, sondern
zugestellt mit Marktständen und
Müllcontainern. Stattdessen
werden unbebaute Brachflächen
als öffentlicher Raum genutzt. Dies
resultiert in einer unaufgeräumten
‘Hinterhofatmosphäre’;
• Das Fehlen einer gestalterisch
befriedigenden Lösung für die
Tiefgaragenausfahrt und Brandwand
nördlich davon;
• fehlende Blockrandbebauung im Knick
der Petersstraße;
• Zahnlücken auf der Nordseite der
‘nördlichen Petersstraße’
• Großmaßstäblichkeit und
Materialisierung des ‘Behnischhauses’
erzeugt unerwünschte Kontraste mit
der Bebauung entlang der Peters- und
Lohstraße;

ss
ter

hbr
Durc

kuLturgesChIChte
• die mangelnde räumliche Kohärenz in
der Petersstraße Nord, wodurch der
Durchbruch nicht als klar definierter
Stadtraum erlebt werden kann;
• schlecht lesbare, durchbrochene
Fluchtlinien an der Loh- und

•

er

traße

sChwÄChen

•

M1

u
Stadtma

Lohs

entwICkLung
• Potentialfläche Tiefgaragenausfahrt
befindet sich im Eigentum der Stadt.
Von ihr kann ein Impuls ausgehen.

•

erliche
mittelalt

r.106

nutZungen
• Außengastronomie;
• Stadtmarkt.

•

MASSnAHMen:
m1 Baulückenschließungen;
m2 denkmalgerechte Restaurierung und
Nutzung der Lohstraße 106;
m3 ‘städtebauliche Akupunktur’ durch
Überbauung der Tiefgaragenausfahrt*;
m4 Neuordnung des öffentlichen Raumes
vor dem Behnischhaus;
m5 Aufstockung/Satteldächer entlang der
Lohstraße.

Lohst

FLÄChenpotentIAL
• diverse Baulücken Petersstraße/
nördliche Lohstraße;
• Durchgang zwischen Lohstraße 106
und Tiefgaragenausfahrt;
• minderbebaute Parzellen entlang der
Lohstraße.

•

Königstraße;
vernachlässigte Bausubstanz der
denkmalgeschützten Lohstraße 106;
Baulücken Petersstraße-Ost und
Petersstraße;
die Verspringung der Fluchtlinie an
der Ostseite der Königsstraße auf der
Höhe des Durchbruchs;
die freie Platzierung des
Behnischhauses, die nicht zu einer
klaren Beziehung zwischen Gebäude
und öffentlichem Raum führt;
kein eindeutiger Straßenraum in
Teilen der Lohstraße aufgrund der
eingeschossigen Bebauung;

3.3 Bewertung L+m

M1

>
>< 8

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• Anbindung der Haltestelle
Ostwall/Rheinstraße an den
Einzelhandelskern;
• feinmaschiges Straßennetz und
dadurch gute fußläufige Verbindungen
und hohe Frequenz im öffentlichen
Raum;
• autofreies Gebiet.

swot dIssonAnt 17
nÖrdLIChe petersstrAsse

<9

kuLturgesChIChte
• Durchbruch von der PetersstraßeOst zur Königstraße auf der
mittelalterlichen Route nach Cracau;
• die Lohstraße 106, ältestes Haus der
Innenstadt ist noch erhalten;
• die (bis auf den Durchbruch)
geschlossenen Straßenprofile der
Königsstraße und der Petersstraße
Ost, sowie einseitig die Straßenprofile
der Loh- und Petersstraße;
• die historische Parzellenstruktur an
der Königs-, Loh- und Petersstraße
bzw. ihre feinkörnige Ausfüllung
aus der Wiederaufbauzeit (niedrige
Bebauung der Lohstraße erinnert an
die ursprüngliche Bebauung ‘achter
die Mauer’ der ersten oranischen
Stadterweiterung von 1692);
• Satteldächer und historische Keller,
sofern vorhanden.

e

straß
Rhein

Die übrigen Maßnahmen sind abhängig
von vielen individuellen Eigentümern und
Stakeholdern, denen mit der Planung eine
eher qualitativ als quantitativ interessante
Perspektive geboten werden kann.

Bebauung bestand
Bebauung
Bestand
Bebauung
bestand
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Fluchtlinien
Konstituierend

Vereinfac

Fluchtlinien
konstituierend,
vereinfacht
Fluchtlinien
Konstituierend
Vereinfac

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• Klärungsbedarf Lieferverkehr,
Feuerwehrzugang etc.

Parzellierung
konstituierend
Parzellierung
konstituierend
Abb. 3.0_33
Maßnahmenkarte Nördliche Petersstraße

Parzellierung
Parzellierung
neukonstituierend
Parzellierung
neu
Parzellierung
neu
konstituierender
Baum
konstituierende
Bäume
konstituierende Bäume

246

3.3.4
negAtIv-dIssonAnt

BesChreIBung
Bei der Neuordnung der Innenstadt
nach dem 2. Weltkrieg wurde die
Dreikönigenstraße zwischen dem
Ostwall und der Königstraße nach
Süden verbreitert. Der Durchbruch
wurde zur besseren Erreichbarkeit
der Innenstadt für den motorisierten
Individualverkehr geschaffen und
erschloss das heutige Kaufhof
Parkhaus und die ebenerdigen
Parkplätze auf dem südlich
angrenzenden ‘Dr.-Hirschfelder-Platz’.
Der Durchbruch wurde visuell mit dem
Akzent eines Punkthauses beendet.
konstItuIerende perIode
Konstituierende Zeitschicht:
Barock; Bewertung: hoCh;
Stadterweiterung Vagedes und
Umpfenbach; Bewertung:
hoCh
stÄdteBAu konstItuIerend
• Der Standort geht zurück auf
die erste brandenburgischpreussische Stadterweiterung von
1711 (Barock). Der westliche Teil
des heutigen ‘Dr.-HirschfelderPlatz’ liegt dort, wo ursprünglich
der südöstlichste Baublock dieser
Stadterweiterung stand. Es handelt
sich um das Baufeld zwischen
Königsstraße und Lohstraße, die
ursprünglich Hinter der Mauer hieß.
Es wurde an der Nordseite von
der Dreikönigenstraße begrenzt.
Die Stadtmauer von 1711 verlief
entlang der Süd- und Ostseite des
Baublocks.
• Mit der Stadterweiterung von
Vagedes von 1819 wurde auf der
Ostseite der schmale Streifen
zwischen der heutigen Loh- und der
neuen Petersstraße hinzugefügt.
Die Dreikönigenstraße wurde
in diesem Plan bis zum Ostwall
fortgesetzt. Die Stephanstraße
wurde südlich des Geländes
angelegt.
entwICkLung
• 1826: Erweiterung von Vagedes
noch nicht realisiert. Es ist gut
zu sehen, daß die Straßen, die

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 22
durChBruCh dreIkÖnIgenstrAsse
sich außerhalb der Stadtmauer
befanden, mitsamt dort
entstandener Bebauung in die
Planung von Vagedes integriert
wurden. Auf der Karte ist auch
zu sehen, daß die Königstraße
als Hauptstraßse funktionierte
und die Lohstraße die Rückseite
war, mit einer kleinmaßstäblichen
Reihenhausbebauung.
• 1850: die Bebauung des
Vagedesplans am Standort ist
größtenteils realisiert. Königstraße
und Petersstraße werden als
Hauptstraßen genutzt und die
Lohstraße auch hier noch sicherlich für die Gebäude entlang
der Petersstraße jetzt größtenteils
auf beiden Seiten der Straße
bebaut, was teilweise auf die
Aufteilung der tiefen Grundstücke
entlang der Straße in kleinere
Grundtücke zurückzuführen ist. Die
Karte von 1939 bestätigt dieses
letzte Bild.
trAnsFormAtIonen
Bombardement vom 22. Juni
1943: Gebäude am Standort
weitgehend zerstört. Das einzige
Gebäude, das noch übrig war,
war das Kinderkrankenhaus des
jüdischen Kinderarztes Dr. Isodor
Hirschfelder an der Ostseite der
Petersstraße. Unmittelbar nördlich
der Dreikönigenstraße blieb zwischen
Loh- und Petersstraße auch noch ein
Gebäudevolumen erhalten.

Abb. 3.0_34
Urkataster, 1826

Abb. 3.0_35
Plan der Stadt Krefeld, 1850

Abb. 3.0_36
Stadtkern vor der Zerstörung, 1939

Abb. 3.0_37
Stadtkern nach der Zerstörung, 1945

Wiederaufbauplan 1949: behutsame
Rekonstruktion mit Änderungen:
• Lohstraße südlich der
Dreikönigenstraße wird aufgehoben,
um einen tieferen Baublock
am Standort des heutigen Dr.Hirschfelder-Platz realisieren zu
können. Hirschfelders Klinik wurde
überplant.
• Das Parken spielte in dieser Zeit
keine dominante Rolle. Etwas
weiter nördlich, an der Marktstraße
zwischen Lohstraße und
Petersstraße, wurde ein Parkplatz
geplant.
• Alle neuen Gebäude werden - je
nach historischer Situation - mit
Satteldächern gedacht.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

247

3.3.4
Wiederaufbauplan 1959: das neue
Verkehrskonzept wird leitend:

• südlich der Stephanstraße wird eine
Sanierungsfläche ausgewiesen
• der 1949 geplante Baublock wird
nicht errichtet. Der ‘Dr.-HirschfelderPlatz’ wird Parkplatz. Für die
Erreichbarkeit des Parkplatzes
wurde die Dreikönigenstraße
zwischen Königsstraße und Ostwall
auf der Südseite verbreitert. Die
nördliche Brandwand der Dr.
Hirschfelder-Klinik, die nun im Plan
enthalten blieb, bestimmte die
Position der neuen Fluchtlinie der
Dreikönigenstraße.
• An der Königstrasse wird die
historische Fluchtlinie aufgelockert.
Dort wird an der Ecke König- und
Dreikönigenstraße ein Punkthaus
geplant.
• Der Plan enthält keine Aussagen
mehr zu Dachform und -richtung.
Es werden jedoch große
Höhenunterschiede zwischen den
Neubauten eingeführt.
• Mit dem Bau des Parkhauses
zwischen Königs- und Lohstraße
nördlich des ‘Dr. Hirschfelderplatzes’
wird 1962 der autoorientierte
Charakter des Standortes weiter
unterstrichen.
heutIge sItuAtIon
Die aktuelle Situation rundum den
Dr.-Hirschfelder-Platz entspricht
weitgehend den Ausgangspunkten
des Wiederaufbauplans von 1959.
Die Westseite des Platzes wurde in
den 1960er Jahren neu bebaut mit
aus der Fluchtlinie zurückgelegtem
Geschosswohnungsbau auf einem
Sockel von Geschäften. Das
Punkthaus mit Büronutzung an der
Ecke zur Dreikönigenstraße ist aus
der Fluchtlinie der Dreikönigenstraße
geschoben und ragt in die
Königstrasse hinein. Die Ostwand des
Platzes wird von der ehemaligen Klinik
des Dr. Hirschfelder gekennzeichnet.
Die Fassade des Baus aus der
Zwischenkriegszeit wurde durch
eine energetische Sanierung mit
Außendämmung stark beeinträchtigt.
Die Nordwand wird vom Parkhaus des
Kaufhofs und einem angrenzenden
Vorkriegsgebäude zwischen Loh-

Bewertung dIssonAnt 22
durChBruCh dreIkÖnIgenstrAsse

3.3 Bewertung L+m

und Petersstraße gebildet. Der
Durchbruch der Dreikönigenstraße
zwischen Ostwall und Königstraße
ist jetzt ein breiter Zufahrtsweg für
Autos und wird an der Ecke zum
Ostwall von zwei Eckgebäuden aus
der Wiederaufbauperiode eingerahmt.
Das nördliche Eckgebäude verspringt
in der Höhe vom Ostwall zur niedriger
bebauten Dreikönigenstraße. Das
südliche Eckgebäude setzt die
Traufhöhe des Ostwalls in der
Dreikönigenstraße fort. Im Sockel
der Eckhäuser befinden sich
Geschäfte. Zwischen dem südlichen
Eckhaus und der Brandwand der
Dr. Hirschfelderklinik befindet sich
ein Durchgang zu Parkplätzen im
Blockinnenbereich.
stAdtgrundrIss
Die Aufhebung der Lohstraße und
Durchbruch der Dreikönigenstraße
bedeuten eine schwerwiegende
Beeinträchtigung der historischen
Stadtstruktur.
FLuChtLInIen
Die ursprüngliche Fluchtlinie an der
Südseite der Dreikoenigenstraße
wurde komplett ausgelöscht. Die
Fluchtlinie der Königstraße westlich
des ‘Dr.-Hirschfelder-Platz’ wurde
aufgelockert und ist nicht mehr als
Kontinuum lesbar. Die zurückliegende
Fluchtlinie wurde im Zusammenhang
mit der Kolonnade unter dem
Punkthaus als ein Ensemble konzipiert
und gebaut. Die Fluchtlinien an der
Nord-, Ost- und Südseite des ‘Dr.Hirschfelder-Platz’ befinden sich noch
in der Position der konstituierenden
Periode.

Abb. 3.0_38
erster Wiederaufbauplan, 1949

Abb. 3.0_39
zweiter Wiederaufbauplan, 1959

pArZeLLIerung
Die ursprüngliche historisch
konstituierende Parzellierung am
Standort ist bis auf die Südseite des
‘Dr.-Hirschfelder-Platz’ nicht mehr
erkennbar. Die südliche Platzwand
mit überwiegend auf kleinen Parzellen
aneinander gereihten und zum
Teil im Kern noch ursprünglichen
Stadthäusern mit Satteldächern
entspricht noch der konstituierenden
Parzellenstruktur, wie sie in der
historischen Stephanstraße vorhanden
war.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

248

3.3.4
Die restlichen Platzwände sind durch
größere Parzellen und Gebäude mit
einer größeren Breite überschrieben.
Darum ist hier die Rede von einer
schwerwiegenden Beeinträchtigung.

Bewertung
Für den Standort treffen die folgende
Kriterien auf Massstabsebene L+M zu:
S2 teILweIse, G1.
In Bezug auf die Hauptform stimmt
das Gebiet immer noch mit der
konstituierenden Karte überein.
Trotzdem wurden tatsächlich zwei
Baublöcke entfernt und an mehreren
Stellen die Fluchtlinien verschoben.
Die Bebauung ist in Bezug auf große
Teile der Ost- und Westwände des ‘Dr.Hirschfelder-Platz’ sowie der Nordund Südseite der Dreikönigenstraße
weitgehend kohärent - wenn auch nicht
architektonisch hoch. Die Verwendung
von vierstöckigen Stuckfassaden
mit Satteldach war in dieser Hinsicht
für die überwiegende Mehrheit der
Wiederaufbauarchitektur leitend.

3.3 Bewertung L+m

Bewertung dIssonAnt 22
durChBruCh dreIkÖnIgenstrAsse
negAtIve Aspekte des
STAnDOrTS:
• die ebenerdigen Parkplätze auf dem
‘Dr.-Hirschfelder-Platz’
• das Aral Parkhaus, das im
Erdgeschoss keinen hochwertigen
öffentlichen Raum bietet
• die Verspringungen in den
Fluchtlinien
• die Monotonie zu langer Baublöcke
im Sockelgeschoss, wodurch sich
kein interessantes Stadtbild für
Fußgänger und Radfahrer ergibt
• die Einrichtung des öffentlichen
Raums (Straßenprofile, Platzfläche)
ist auf das Auto ausgerichtet und
bietet keine Aufenthaltsqualität

Die Gesamtbewertung ist daher
neutrAL.

Abb. 3.0_40
Luftbild, 2019

Abb. 3.0_41
Ausschnitt Bewertungskarte L+M1

Neum

arkt

22

ß
nstra

Fluchtlinien konstituierend nach
Urkataster
1826 und
Katasterplan
Fluchtlinien
konstituierend
1930
Fluchtlinien
fehlend
Fluchtlinien
fehlend

nige
reikö

e

D

nach Urkataster 1826 und Katasterplan 1930 er
feld
Hoch

Parzellierung konstituierednach
Parzellierung
konstituierendnach Urkataster 1826
Urkataster
1826
Parzellierung konstituierednach
Parzellierung
Katasterplan
1930 konstituierend nach Katasterplan 1930

e
straß

posItIve Aspekte des
STAnDOrTS:
• das Vorhandensein der Prinzipien
des geschlossenen Stadtmodells
mit Straßen- un Platzwänden und –
wo anwesend – die durchgehenden,
zusammengesetzten
konstituierenden Fluchtlinien
• die Eckbebauungen am Eingang
der Dreikönigenstraße besitzen eine
entspannte Selbstverständlichkeit;
• die Homogenität der Architectur am
Standort
• die Funktionsmischung am Standort
(Wohnen, Einzelhandel)
• die großen Bäume auf dem ‘Dr.Hirschfelder-Platz’

L+m

Parzellierung
fehlend
Parzellierung
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischer
fehlend städtebaulicher
städtebaulicher
Wert

Wert

hoher kulturhistorisch
sehr hoher
hoher
Hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
kulturhistorischer
städtebaulicher
staedtebaulicher
städtebaulicher
Wert
Wert,Wert
Fluchtlinien
aße
stätebaulicher Wert
anstr
h
p
e
positiver kulturhistorisch
StFluchtlinien
Hoher kulturhistorisch
positiver
kulturhistorisch
staedtebaulicher
städtebaulicherWert,
Wert
stätebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch
neutraler kulturhistorisch städtebaulicher Wert
stätebaulicher Wert
negativer kulturhistorisch
negativer Wert
kulturhistorisch städtebaulicher Wert
stätebaulicher

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

irsch
Dr. H
Platz

beeintraechtigt
beeintraechtigt

Die archäologischen Werte in diesem Gebiet sind zu kartieren

rPete
Max- -Platz
n
man

249

ola

Perg

Altes

Punk

ola

s

t hau

P

s
nhau

'

kuLturgesChIChte
• Investitionsdruck wegen
der Notwendigkeit einer
Quartiersgarage (M1);

P

ke
rkran
Kinde

Bedrohungen

Platz

entwICkLung
• Ausgabe individueller Bauparzellen
auf gemeinsamer Tiefgarage oder
Entwicklung eines Komplexes von
Stadthäusern auf einer großen
(städtischen) Quartiersgarage (M1);
• Möglichkeit, attraktiven Wohnraum
in der Innenstadt zu schaffen und
damit auch einen Impuls für den
lokalen Einzelhandel (M1, M2);
• eventuell ist in einer zweiten Phase
zu überlegen, ob die öffentliche
Hochgarage nach dem Bau der
unterirdischen Quartiersgarage
langfristig entfallen kann und
auch der Baublock nördlich der
Dreikönigenstraße mit Stadthäusern
bebaut werden kann (M1).

r
felde

nutZungen
• Stadthäuser mit Eingängen an den
Längs- und Querstraßen bringen
Bewohner und damit mehr Frequenz
in das Gebiet (M1);
• Wohnen und Arbeiten im
Sockelgeschoß, entlang der
Königstraße eventuell Einzelhandel
und Werkstätten zur Nahversorgung
><
(M1).
<10

Perg

<6 ><

Ho

959

traße

gens

öni
Dreik

irsch
'Dr. H

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

FLÄChenpotentIAL
• der Baublock zwischen Königs- und
Lohstraße besitzt eine größere
Zeittiefe (1711) als der schmalere
Baublock zwischen Loh- und
Petersstraße (1819). Bebauung
des ersteren Baublocks hat
aus kulturhistorischer Sicht den
ausdrücklichen Vorzug (M1, M3)).
• idealer Standort für eine
unterirdische Quartiersgarage
(inklusive Fahrradstellplätze) (M1);
• auch der Standort der Hochgarage
kann langfristig durch Stadthäuser
bzw. Wohnungen ersetzt werden
(M1).

rage
chga

r 1711

stAdtstruktur/stÄdteBAu
• die Gestaltung des öffentlichen
Raumes wird vom motorisierten
Individualverkehr dominiert: keine

stÄdteBAu
• Wiederherstellung des
feinmaschigen Straßennetzes
und damit mehr Interaktion und
Frequenz im öffentlichen Raum (M1,
M4);
• Ergänzung der Bebauung und
Abfederung der Brandwand und
Parkplatzeinfahrt an der Südseite
der Dreikönigenstraße (M2);
• mehr Eingänge an der Straße
erzeugen höhere Frequenz (M1,
M2);
• schmalere, entschleunigte,
hochwertigere Straßenprofile an
König- und Dreikönigenstraße
(=Fahrradstraßen!) (M4);

hbr
Durc

<
> 3.5

maue
Stadt

kuLturgesChIChte
• Verlust der Lesbarkeit der
historischen Stadtstruktur (fehlende
Bebauung auf dem ‘Dr. Hirschfelder
Platz’);
• Verspringungen in den historischen
Fluchtlinien;

mAssnAhmen
m1 Wiederherstellung historischer
Fluchtlinien, Parzellierung und
Bebauungstypologie (Stadthäuser)
an der Königs- Loh-, Peters- und
Stephanstraße
m2 Schließung des Baublocks an der
Südseite der Dreikönigenstraße in der
Flucht des Punkthauses König- Ecke
Dreikönigenstraße
m3 Verkleinerte, gefaßte Platzfläche
an der ehemaligen ‘Dr. Isidor
Hirschfelder Klinik’
m4 Neuprofilierung der Straßen

ße
rsstra

sChwÄChen

entwICkLung
• viele individuelle Eigentümer und
Stakeholder rundum den Standort.

kuLturgesChIChte
• Wiederherstellung von Kohärenz
und Zusammenhang im historischen
Stadtgrundriß durch Fluchtlinien,
Parzellierung, Bebauungstypologie
(M1, M2, M4);
• räumliche Fassung späterer
Transformationen wie das
Punkthaus Königstraße Ecke
Dreikönigenstraße und das Aral
Parkhaus zu einem kohärenteren
Stadtbild (M1, M2, M3);
• Lesbarkeit der Kontur der ersten
barocken Stadterweiterung
von 1711 und des Verlaufs der
Stadtmauer (M1, M2, M3);
• Schaffung hochwertigen,
bedeutungsvollen öffentlichen
Raums vor der ehemaligen ‘Dr.
Isidor Hirschfelder Klinik’ (M3).

nde
tuiere
i
t
s
n
Ko
tlinie
Fluch

uch 1

>

entwICkLung
• alle Potentialflächen befinden sich
im Eigentum der Stadt;
• der Bau der ehemaligen ‘Dr. Isidor
Hirschfelder Klinik befindet sich im
Eigentum der Wohnstätte.

ße

nutZungen
• Nutzungsmischung (Wohnen,
Einzelhandel).

nutZungen
• großflächiger Parkplatz auf dem ‘Dr.
Hirschfelder Platz’;
• großmaßstäbliche Hochgarage
mit ebenso großmaßstäblichem
Einzelhandel im Erdgeschoß;

tra
Lohs

FLÄChenpotentIAL
• substantielles Flächenpotential
(zwei heute unbebaute historischer
Baublöcke auf dem ‘Dr. Hirschfelder
Platz’;
• Baulücken in der direkten
Umgebung;
• Standort Parkhaus.

FLÄChenpotentIAL
• schmaler Baublock zwischen
Peters- und Lohstraße nicht
geeignet für Standardlösungen,
erfordert bei Bebauung kreative
architektonische Lösung (oder ist
alternativ freizulassen);
• bei Bebauung der Platzfläche
Verlust der Bäume;
• auch bei Anlage Quartiersgarage
unter der Platzfläche Verlust der
Bäume. Neubepflanzung auf
dem Dach der Quartiersgarage
kostspielig?

ChAnCen

87

stÄdteBAu/stAdtstruktur
• entspannte, sorgfältig entworfene
Eckbebauungen (Wiederaufbauplan
1949) am Ostwall;
• Punkthaus König- Ecke
Dreikönigenstraße als Endpunkt des
Durchbruchs (Wiederaufbauplan
1959);
• große Bäume auf dem ‘Dr.
Hirschfelderplatz’;

22

<7><

kuLturgesChIChte
• geschlossene Stadtstruktur mit
Straßen- und Platzwänden und – wo
noch vorhanden – durchlaufende
konstituierende Fluchtlinien als
vorherrschendes Prinzip;
• das ehemalige Kinderkrankenhaus
des Dr. Hirschfelder an der
Petersstraße (Zwischenkriegszeit)
blieb erhalten;

Aufenthaltsqualität auf den Straßen
und dem ‘Platz’;
• geringe Qualität der Bebauung,
vor allem entlang der Königstraße
(Wiederaufbau 1959);
• die Fassade des ehemaligen
Kinderkrankenhauses des Dr.
Hirschfelder an der Petersstraße
hat durch Außendämmung ihre
architektonische Qualität verloren;
• Brandwand an der Nordseite
der Dr. Isidor Hirschfelder Klinik
und Einfahrt Parkplätze im
Hinterhof sowie Blick auf die
Rückseiten der Bebauung von der
Dreikönigenstraße aus;

traße

stÄrken

s
König

3.3.4

swot dIssonAnt 22
dreIkÖnIgenstrAsse

3.3 Bewertung L+m

stAdtstruktur/stÄdteBAu
• Verlust billiger, ebenerdiger
Parkplätze (M1, M3);
• Notwendigkeit, hier eine
Quartiersgarage zu bauen, erhöht
><
den Druck auf die Baukosten
>< 7 und
6
1
damit auch das
> < Bauvolumen und
>< 7
die Architekturqualität,
die vor
30allem am neuen Platz wegen der
Aufenthaltsqualität erforderlich ist
(M1, M3);
• Kosten bei hochwertiger
Neueinrichtung der Straßen
(inklusive Leitungen) (M1, M2, M4);
• Konflikt Besucherverkehr vs.
entschleunigte Wohnstraßen (M2,
M4).
FLÄChenpotentIAL
• relativ kleine Baufläche an der
Dreikönigenstraße.
nutZungen
• ist Zielgruppe für Stadthäuser an
diesem bisher sehr ausgesetzten
Standort zu begeistern oder muß
hier an Geschoßwohnungsbau
gedacht werden?
entwICkLung
• große Bäume auf der
Platzfläche sind beim Bau einer
Quartiersgarage nicht zu erhalten
(M1, M3);
• Verlust billiger, ebenerdiger
Parkplätze und die Notwendigkeit,
hier eine Quartiersgarage zu
bauen, erfordert Lösungsstrategie

für Anwohner (z.B. temporäres
>
Anwohnerparken im Parkhaus,
nicht
übertragbar auf neue Eigentümer)
6
und 6Besucher
des Einzelhandels
(sind genügend alternative
Parkmöglichkeiten vorhanden?)
(M1, M2, M3);
• Beteiligung der heutigen Nutzer
und Stakeholder und klarer
Prozeßverlauf ist notwendig wegen
der stark divergierenden Interessen
(M1, M2, M3, M4);
• schrittweise Entwicklung ist
angesichts des Projektumfangs
und der zentralen Lage wenig
realistisch;
• Ausgabe individueller Bauparzellen
nur mit Antispekulationsklausel bzw.
Verpflichtung zum Bewohnen für
mindestens 15 Jahre (M1).
Abb. 3.0_42
Maßnahmenkarte Theaterplatz

Bebauung bestand
Bebauung
Bestand
Bebauung
bestand
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
fehlend
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
Abriss
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Bebauung
neu
Fluchtlinien
Konstituierend

Vereinfac

Fluchtlinien
konstituierend,
vereinfacht
Fluchtlinien
Konstituierend
Vereinfac
Parzellierung
konstituierend
Parzellierung
konstituierend

Parzellierung
Parzellierung
neukonstituierend
Parzellierung
neu
Parzellierung
neu
konstituierender
Baum
konstituierende
Bäume
konstituierende Bäume

250

3.4 Bewertung s

3.4 Bewertung s

Die Bewertung S (1) und S (2) kann als Grundlage für die Ausweisung von
einzelgebäuden und ensembles als Denkmal oder für die Identifizierung
erhaltenswerter und identitätsstiftender Gebäude dienen. Die Basiskriterien
sind universell anwendbar. Für Gebäude und ensembles aus den
Transformationsschichten wurden Zusatzkriterien aufgestellt.

s

3.6 Bewertung
mAssstABseBene s (3d)
Auf Maßstabsebene S werden die
einzelnen Gebäude und Objekte
aufgrund ihres architekturhistorischen
Wertes bewertet. Die Bewertung
betrifft sowohl die Gebäude
aus den konstituierenden
Zeitschichten als auch aus den
Transformationsschichten.
Der architekturhistorische Wert wird
dabei insofern großzügig aufgefasst
als hier sowohl von Gebäuden
die Rede ist, die in sich selbst unabhängig vom städtebaulichen
Zusammenhang - einen
architekturhistorischen Wert besitzen,
als auch von Gebäuden, die nicht so
sehr durch ihre Fassadenarchitektur
oder ihr Interieur auffallen, aber aus
einer konstituierenden Zeitschicht
stammen und den Grundprinzipien
des konstituierenden Städtebaus und/
oder der konstituierenden Architektur
entsprechen. Die konstituierende
Bebauung bildet die Grundsubstanz
des historischen Stadtgrundrisses und
ist damit identitätsstiftend.

Gleiches gilt für die Gebäude
der ersten Nachkriegsmoderne,
die den Grundprinzipien des
konstituierenden Städtebaus und/
oder der konstituierenden Architektur
entsprechen.
Die Bewertung auf Maßstabsebene S
kennt keinen neutralen oder negativen
Wert. Es geht darum, Einzelgebäude
und Ensembles auszuwählen, die
besonderen Schutz verdienen. Die
Untergrenze für die Auswahl ist dabei
für die historische Bausubstanz aus
den konstituierenden Zeitschichten
niedrig gehalten.
Damit soll die Wiederherstellung
historischer Bausubstanz als
nachhaltige und identitätsstiftende
Alternative zum Abriss und Neubau
in den Vordergrund gerückt
werden. Alte Häuser stellen für
das Stadtbild einen hohen Wert dar
und können Impulsgeber bei der
Innenstadtentwicklung sein.

Adressen geordnet - in einer ExcelTabelle vorgenommen und auf eine
Bewertungskarte eingetragen. Die
exemplarische Bewertungsprüfung
anhand der Kriterien erfolgte aufgrund
einer visuellen Aufnahme der
Straßenwände.
Die Bewertung S (1) + S (2) ist
relevant für die Bestimmung der
zukünftigen kulturhistorischen Politik in
Bezug auf Gebäude und Objekte. Sie
gibt eine Richtung vor hinsichtlich des
Schutzes, den Gebäude und Objekte
auf der Basis dieser kulturhistorischen
städtebaulichen Analyse verdienen.
Die Bewertung S (1) + S (2) kann als
Grundlage dienen für die Ausweisung
von Gebäuden und Ensembles als
Denkmal oder für die Identifizierung
identitätsstiftender, erhaltenswerter
Gebäude.

Die Bewertung auf der Maßstabsebene
S wurde exemplarisch - nach

3.4.1 S (1): BASISKrITerIen

S.43

3.4.2 S (2): ZusAtZkrIterIen

S.44

3.4.3 Bewertung s (1) + s (2)
(exempLArIsCh) und kArten
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

krIterIen mAssstABseBene s
(1) + s (2)
Auf Maßstabsebene S werden
die Gebäude und Objekte
sowohl aus den konstituierenden
Zeitschichten als auch aus
den Transformationsschichten
exemplarisch bewertet. Die Bewertung
findet auf der Grundlage zwei
verschiedener Kriterienlisten statt.
Die Basiskriterien S (1) werden
im Prinzip zur Bewertung aller
Gebäude und Objekte angewendet.
Gebäude und Objekte, die aus einer
konstituierenden Zeitschicht stammen,
haben aufgrund dieser Kriterien einen
sehr hohen oder hohen Wert.

angeboten. Unter Punkt A2, A3 wird
auch die Architektur der Bebauung
in die Bewertung einbezogen,
sofern es sich um eine hochwertige
Weiterentwicklung der Grundprinzipien
der Fassadengliederung der
konstituierenden Zeitschichten
oder - wenn sie davan abweicht die architektonische Qualität des
Gebäudes bzw. Objektes aus der
Transformationsschicht selbst.
Zumeist sind die vorgenannten Fragen
einfach zu beantworten. Bei Zweifel
kann die Liste der Zusatzkriterien
S (2) für Gebäude und Objekte aus
Transformationsschichten genutzt
werden.

Für Gebäude und Objekte aus den
Transformationsschichten werden
dabei unter Basiskriterien S (1) Punkt
S2, S3 als Kriterien die hochwertige
städtebauliche Weiterentwicklung
der konstituierenden räumlichen
Hauptmerkmale bzw bei
abweichenden räumlichen Lösungen
die räumliche Entwurfsqualität

S.46

251

3.4.1

3.4 Bewertung s

Bewertung s
S (1): BASISKrITerIen

Die architektonischen Grundprinzipien werden in Schritt 2 - Abgleich Abschnitt
2.4.2 beschrieben. Zusammen mit den räumlichen Grundprinzipien bilden sie das
Fundament der historischen stadtstruktur. die kulturhistorische Bewertung der
analysierten gebäude und objekte mit den gesamtbewertungen (sehr hoch, hoch,
positiv) geschieht auf der Grundlage der folgenden Kriterien:
hIstorIsCh-stÄdteBAuLIChe&
- LAndsChAFtLIChe werte
Das Gebäude/ Objekt ist in
städtebaulicher Hinsicht wertvoll, wenn
es:

s1

... zu einer ‘konstituierenden
Zeitschicht’ gehört und durch die Breite
der Parzelle, seine Positonierung
auf der Parzelle und durch seine
Hauptform anschließt bei den
städtebaulichen Hauptmerkmalen
dieser ‘konstituierenden Zeitschicht’
(räumliche Kernmerkmale: Fluchtlinie,
Parzellierung, Dachlandschaft und
Traufhöhe).

s2

... zu einer ‘Transformationsschicht’
gehört, aber städtebaulich den
Prinzipien der konstituierenden
Zeitschicht entspricht in der es sich
befindet (räumliche Kernmerkmale:
aufgenommene Fluchtlinie,
Parzellierung, Dachlandschaft
und Traufhöhe) und/oder diese
auf hochwertige Weise weiter
entwickelt (zur Bestimmung der
Weiterentwicklung auf hochwertige
Weise, siehe die Zusatzkriterien S (2).

s3

... zu einer ‘Transformationsschicht’
gehört (z.B. Wiederaufbau), die die
städtebaulichen Hauptmerkmale der
konstituierenden Zeitschicht (räumliche
Kernmerkmale) in der es sich befindet,
wenig oder gar nicht berücksichtigt,
aber überdurchschnittlich hohe
städtebauliche Entwurfsqualitäten
besitzt (zur Bestimmung der
überdurchschnittlich hohen
städtebaulichen Entwurfsqualitäten,
siehe die Zusatzkriterien S (2).
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

ArChItekturhIstorIsChe
werte
Das Gebäude/Objekt ist
architekturhistorisch wertvoll, wenn es:

A1

... zu einer ‘konstituierenden
Zeitschicht’ gehört (z.B. typische
Stadthäuser aus dem Vagedesplan)
– unabhängig davon, ob es stark
verändert wurde.

A2

... zu einer ‘Transformationsschicht’
gehört (z.B. Wiederaufbau), aber
architektonisch den Grundprinzipien
der konstituierenden Zeitschicht
entspricht (architektonische
Grundprinzipien) und/oder
diese auf hochwertige Weise
weiterentwickelt (zur Bestimmung der
Weiterentwicklung auf hochwertige
Weise, siehe u. a. die Zusatzkriterien
unter S(2).

A3

... zu einer ‘Transformationsschicht’
gehört (z.B. Wiederaufbau), die
Merkmale der konstituierenden
Zeitschicht in der es sich befindet
(architektonische Grundprinzipien)
wenig oder gar nicht berücksichtigt,
aber überdurchschnittlich hohe
Entwurfsqualität besitzt (zur
Bestimmung der überdurchschnittlich
hohen Entwurfsqualitäten, siehe die
Zusatzkriterien S (2).
geseLLsChAFtLIChhIstorIsChe werte
Das Gebäude/Objekt ist im
gesellschaftlich-historischen Sinne
wertvoll wenn es:

g1
... ein hohes Alter hat, oder – bei
niedrigem Alter – es aufgrund seines
Zeitabstandes zur Gegenwart eine
weitgehend geschlossene Ära
repräsentiert, die gesellschaftlich und
räumlich positiv bewertet wird.*

g2
... mit einem wichtigen Ereignis
verbunden ist, oder mit besonderen
Aktivitäten oder mit bekannten/
einflußreichen Bewohnern oder
Institutionen verbunden ist.*

g3
... eine für die Geschichte der Stadt
besondere sozial-ökonomische,
gesellschaftliche, politische, religiöse,
amtliche oder technische Entwicklung
repräsentiert, oder für eine Tradition
steht, die der Stadt in bedeutendem
Umfang positive und nachhaltige
Identität gegeben hat.*
* Das Kriterium kann in
Ausnahmefällen derart gewichtig
sein, daß sich ein hoher
kulturhistorischer Wert ergibt, auch
wenn die anderen Kriterien nicht
greifen.
Der kulturhistorische Wert eines
Gebäude oder Objekts aus einer
konstituierenden Zeitschicht
oder Transformationsschicht
wird erhöht, wenn es eines oder
mehrere der Kriterien erfüllt, die
zu den Kategorien Unversehrtheit/
Erkennbarkeit und Seltenheit
gehören.
Wenn ein Gebäude/Objekt aus einer
Transformationsschicht nicht die
Kriterien erfüllt unter Unversehrtheit
aufgrund starker Beeinträchtigung

(zum Beispiel wo von einer
Beeinträchtigung der Fassade
die Rede ist), reduziert das den
kulturhistorischen Wert.
Wenn die Wiederherstellung der
Beeinträchtigung denkbar und
langfristig realisierbar ist, wiegt die
Beeinträchtigung weniger schwer in
der Gesamtbewertung.

e1
... es in seiner Gesamtheit oder
zum Teil in architekturhistorischer,
städtebaulicher, typologischer und/
oder funktionaler Hinsicht einzigartig
oder besonders charakteristisch ist.

unversehrtheIt/ LesBArkeIt
Der kulturhistorische Wert eines
Gebäudes/Objekts wird erhöht, wenn

u1
... die Fassade und/oder das
Bauvolumen und/oder die
Dachform eines Objekts aus einer
konstituierenden Zeitschicht intakt
geblieben ist oder noch in ihrem
ursprünglichen Zustand gut erkennbar
ist.

u2
... die Gesamtheit des Gebäudes/
Objekts mit der dazu gehörenden
Parzelle intakt geblieben ist (Hauptund Nebengebäude, Abgrenzungen,
Gartenanlagen etc.) oder noch in
ihrem ursprünglichen Zustand gut
erkennbar ist.

u3
... die Fassade und/oder das
Bauvolumen und/oder die
Dachform eines Objekts aus einer
Transformationsschicht intakt
geblieben ist und auf der Grundlage
der vorgenannten Kriterien wertvoll ist.
seLtenheIt/eInZIgArtIgkeIt
Der kulturhistorische Wert eines
Gebäudes/Objekts wird erhöht wenn:

252

3.4.2

3.4 Bewertung s

Bewertung s
S (2): ZUSATZKrITerIen IDenTITäTSSTIFTenDe GeBäUDe
In trAnsFormAtIonssChIChten
ein einzelgebäude oder -objekt aus einer
Transformationsschicht ist kulturhistorisch wertvoll, wenn es
eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:
hIstorIsCh-stÄdteBAuLIChe
& LAndsChAFtLIChe werte
Das Gebäude/Objekt ist im historischstädtebaulichen und landschaftlichen
Sinne kulturhistorisch wertvoll, wenn
es:
s1
... Teil eines größeren Entwurfs
oder Konzepts ist, der/das zu
großräumlich und/oder zu vielgestaltig
ist, um als Ensemble definiert
zu werden, aber im Ganzen als
klares Konzept erkennbar und
kulturhistorisch, architekturhistorisch,
städtebaulich oder landschaftlich von
überdurchschnittlicher Bedeutung ist
für die Entwicklungsgeschichte und/
oder die gebaute Identität der Stadt.
Das Gebäude/Objekt besitzt dabei
überdurchschnittliche oder hohe
Enwurfsqualitäten.

s2
... Teil eines städtebaulichen Ganzen
ist, das in einem allmählichen
Entwicklungsprozess organisch
gewachsen ist. Diese gewachsene
Stadtstruktur repräsentiert einen
wesentlichen Teil der Geschichte
der Stadt oder des untersuchten
Teilbereichs, ist als historisch
gewachsene Umgebung als solche
immer noch gut erkennbar und besitzt
räumliche Kohärenz.
Das Gebäude/Objekt fügt sich ein
in die historischen städtebaulichen
Kernmerkmale, die zu diesem
allmählichen Wachstumsprozess
gehören und besitzt
überdurchschnittliche oder hohe
Entwurfsqualitäten, oder repräsentiert
in seiner Architektur die Zeit, in der die
Stadtstruktur gewachsen ist.
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

s3
... Teil eines städtebaulicharchitektonischen Ensembles ist.
Hierbei handelt es sich um eine
entworfene Gebäudekonfiguration, in
welcher Städtebau, Architektur und
öffentlicher Raum im Zusammenhang
miteinander entworfen sind, die
Einzelgebäude eine gleiche oder
sehr ähnliche Architektur haben
und der Komplex von Städtebau/
Architektur/öffentlichem Raum eine
überdurchschnittliche oder hohe
Entwurfsqualität besitzt und/oder
einen besonderen gesellschaftlichhistorischen Wert darstellt.

s4
... Teil eines kulturhistorisch wertvollen
öffentlichen Raumes, einer Grünanlage
oder Landschaft ist und diesem
Außenraum historische Identität
verleiht. Das Gebäude/Objekt besitzt
überdurchschnittliche oder hohe
Entwurfsqualität oder ist besonders
charakteristisch für den öffentlichen
Raum, Grünanlage oder Landschaft.

s5
... Teil eines Ensembles auf
einer Parzelle ist, zusammen mit
Nebengebäuden und anderen
Objekten (Brücken, Alleen, Gartenoder Grüngestaltung etc.), die
direkt zum Hauptgebäude gehören
und die dem Hauptgebäude
untergeordnet sind, ein städtebaulicharchitektonisches Ensemble ist mit
einer überdurchschnittlichen oder
hohen Entwurfsqualität. Das Objekt ist
historisch wichtig in diesem Ensemble
und hat eine überdurchschnittliche
oder hohe Entwurfsqualität.

s6
... als städtebaulicher Akzent
entworfen wurde oder als Akzent
funktioniert - eventuell gemeinsam
mit einem oder wenigen anderen
Gebäuden (zum Beispiel zwei
spiegelsymmetrische Gebäude auf
beiden Seiten einer Straßenkreuzung
oder ein Gebäude in einer Sichtachse).
Das Objekt hat dabei
überdurchschnittliche und hohe
Entwurfsqualitäten oder stellt die
Epoche/Zeitschicht dar, in der sich das
Gebiet entwickelt hat.

s7
... Teil der Stadtsilhouette ist oder
Teil der charakteristischen Ansicht
eines untersuchten Teilbereichs
der Stadt. Es besitzt ausserdem
überdurchschnittliche oder hohe
städtebauliche und architektonische
Entwurfsqualität und/oder stellt einen
gesellschaftlich-historischen Wert dar.

ArChItekturhIstorIsChe
werte
Das Gebäude/Objekt ist im
architekturhistorischen Sinne
kulturhistorisch wertvoll, wenn es:
A1
Das Gebäude/Objekt ist
kulturhistorisch wertvoll wegen seiner
allgemeinen Entwurfsqualität bzw.
der Qualitäten der architektonischen
Ausarbeitung (u.a. ausgewogenes
Verhältnis von Klarheit und Komplexität
(auch in Bezug auf die Ornamentik),
nachvollziehbare Logik des Entwurfs,
Abstimmung von Ausstrahlung und
Funktion des oeffentlichen Raums,
stimmige Materialwahl, sorgfältige
Detaillierung, stimmige Farbgebung).

A2
Das Gebäude/Objekt wurde in einem
bestimmten Architekturstil errichtet
oder in einer traditionellen Bauweise,
die für die Lesbarkeit der Geschichte
oder der historischen Identität der
Umgebung relevant ist.

A5
Das Gebäude/Objekt ist
kulturhistorisch wertvoll für das Oeuvre
eines Baumeisters, Ingenieurs,
Architekten, Innenarchitekten,
Garten- oder Stadtplaners oder eines
bildenden Künstlers.

A6
Das Gebäude/Objekt ist
kulturhistorisch wertvoll wegen der
architekturhistorischen Qualitäten
des Innenraums oder bestimmter
Teile davon, oder der besonderen
Verbindung zwischen Außen und
Innen.

A7
Das Gebäude/Objekt ist
kulturhistorisch wertvoll wegen
der (angewandten) und/oder
hinzugefügten Kunst aus einer
bestimmten Zeit.

A3
Das Gebäude/Objekt ist
kulturhistorisch wertvoll als gutes
Beispiel für eine typologische
Entwicklung von architekturhistorischer
(und gesellschaftlich-historischer)
Bedeutung.

A4
Das Gebäude/Objekt ist
kulturhistorisch wertvoll wegen seiner
bauhistorischen Werte (einschließlich
der Baukonstruktion).

253

3.4.3

3.4 Bewertung s

Bewertung s
s(1) + s (2) (exempLArIsCh)
e
straß
Stern

e

straß

Nord

ichspl

Friedr

wall

Garte

nstra

traße

e
straß
König

Lohs

Nord

atz

ße

aße
ichstr
Friedr

Drei Standorte wurden exemplarisch
bewertet. Sie gehören zu jeweils zu
einem der drei räumlichen systeme der
Innenstadt. die Bewertungen sind in der
excel Tabelle zusammengefasst.
Für die architekturhistorische Bewertung
erhalten Gebäude und Objekte auf
ebene S abschließend die folgenden
denkmalgeschütztes
Gebäude
strategischen
Gesamtbewertungen:

e
-Straß

tz

erpla

Theat

ilhelm
Carl-W

Platz

e

e
straß

Rhein

twall
siuspl

Diony

negativer kulturhistorisch
negativer
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
sehr hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
Wert

aß
n-Str
-Anto
Sankt

Wes

• Gebäude und Objekte aus den konstituierenden Zeitschichten: intakt oder
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
architektonischer
städtebaulicher
Wert aus der Kaiserzeit, wenn diese
hoher
leicht
beeinträchtigt (dies
gilt auch für Gebäude
noch zur ursprünglichen Bebauung gehören oder den Grundprinzipien und
positiver
kulturhistorisch
städtebaulicher
Wert
positiver
kulturhistorisch
architektonischer
Hauptmerkmalen
der
konstituierenden
Zeitschicht, in der sie sich befinden,
denkmalgeschütztes
Gebäude
weitestgehend
entsprechen)
neutraler
kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
neutraler
kulturhistorisch
architektonischer
• Gebäude und Objekte aus den Transformationsschichten: nicht anwendbar.

all
Ostw

nr-leye
von-de

1 sehr
sehr
hoher
hoherhoCh
kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
Wert

atz

2 hoCh
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
hoher
• Gebäude
und ObjekteWert
aus den konstituierenden Zeitschichten: stark
sehr
hoch Bauhistorie
positiver
kulturhistorisch
städtebaulicher
positiver
kulturhistorisch
architektonischer
beeinträchtigt
(dies gilt auch
für Gebäude ausWert
der Kaiserzeit, wenn diese

ss
Peter

-

traße

en
wan
Sch t
mark

noch zur ursprünglichen Bebauung gehören oder den Grundprinzipien und
denkmalgeschütztes
Gebäude
neutraler
kulturhistorisch
städtebaulicher
Wertentsprechen, in der sie sich
neutraler
kulturhistorisch
architektonischer
Hauptmerkmalen
der konstituierenden
Zeitschicht
befinden oder ihnen sehr ähnlich sind)
negativer
negativer
kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
• Gebäude und Objekte aus den Transformationsschichten (Kaiser- und
sehrZwischenkriegszeit):
hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
Wert
hohe architektonischer
architekturhistorische
Qualität und Unversehrtheit

Karls

platz

nstra

önige

Dreik

ße

felde

traße
Hochs

irsch
Dr. H
Platz

nhof

Wiede

r

raße
hanst

Step

Straß

e
straß

Breite
e

• Gebäude und Objekte aus den konstituierenden Zeitschichten: nicht
neutraler
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
neutraler
kulturhistorisch
anwendbar
• Gebäude und Objekte aus den Transformationsschichten (Kaiser- und
negativer
negativer
kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
Zwischenkriegszeit): hohe architekturhistorische Qualität und nicht unversehrt
• Gebäude und Objekte
aus den Transformationsschichten zwischen 1933
denkmalgeschütztes
Gebäude
bis heute, die den architektonischen Grundprinzipien der konstituierenden
entsprechen
oder ihnen sehr ähnlich sind
sehrArchitektur
hoch Bauhistorie
Wert
•
Gebäude
und
Objekte
aus
den Transformationsschichten, die den räumlichen
denkmalgeschütztes Gebäude
sehrKernmerkmalen
hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorisch
architektonischer
städtebaulicher
Wert
Wert
der konstituierenden
Zeitschicht,
in der sie sich befinden, nicht
entsprechen, aber hohe architekturhistorische Qualität und Unversehrtheit
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
architektonischer
städtebaulicher Wert
haben
(Architektur - Ikonen)

e

arkt
Neum

GöldWilly- s-Platz
ch
enba

hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
sehr hoch
Bauhistorie architektonischer
Wert
positiver
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
3 posItIv
positiver
kulturhistorisch

straß

Markt

rhe
lisc
ge z
an lat
Ev ch-P
ir
K

eterMax-P -Platz
n
man

all

Südw

sehr hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
Wert
positiver
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch
hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
4 neutrAL
neutraler
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
neutraler
kulturhistorisch
• nicht anwendbar
positiver
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
positiver
kulturhistorisch
negativer kulturhistorisch
negativer
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
neutraler
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
neutraler kulturhistorisch
5 negAtIv
- dIssonAnt
negativer
negativer
kulturhistorisch
kulturhistorisch
architektonischer
städtebaulicher Wert
sehr
hochanwendbar
Bauhistorie Wert
• nicht
kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

sehr hoch Bauhistorie Wert

Abb. 3.0_44
xxx

254

3.4.3

3.4 Bewertung s

Bewertung s
S(1) + S (2): BewerTUnGSKArTe weSTwALL

tZdhE'^d>>E^͕t^dt>>EKZ<yDW>Z/^,

Abb. 3.0_45-48
Westwall 209, 186, 198, 206

Z^^

EZ͘

^d/>&^^

/d^,/,d'Zm^dK:<d

ϯ^z^dD

<ŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚĞ^ĐŚŝĐŚƚŝƐƚ&Ğƚƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵĂƚŝŽŶƐƐĐŚŝĐŚƚŝƐƚŶŝĐŚƚ&Ğƚƚ

westwALL
Auf der Bewertungskarte fällt der
reiche Bestand an Gebäuden aus
den konstituierenden Zeitschichten
auf. Dies betrifft nicht nur Gebäude
mit potentiellem Denkmalstatus. Es
fällt auch auf, dass es hier eine Reihe
von Gebäuden gibt, die - obwohl sie
sich in Bezug auf das Fassadenbild
stark verändert haben - noch immer
eine Grundstruktur haben, die aus der
konstituierenden Zeitschicht stammt.

;ĂƌŽĐŬͿ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
:ƵŐĞŶĚƐƚŝů
:ĂŚƌĞϭϬ
/ŶƚĞƌďĞůůƵŵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
:ĂŚƌĞϳϬͬϴϬ
:ĂŚƌĞϵϬ͗ƉŽŵŽ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ

Die Straßenwände weisen einen
hohen Grad von Kohärenz auf, was
zum Teil auf die Gebäude aus der
Wiederaufbauzeit zurückzuführen ist.
Ihre Fassaden sind zwar nicht immer
exakt nach den Grundprinzipien der
konstituierenden Architektur gestaltet.
Dennoch entsprechen
sie in Bezug
negativer kulturhistorisch
architektonischer
auf ihre räumlichen Kernmerkmale
(Fluchtlinien, Parzellierung,
Traufhöhen, Satteldach) der
sehr hoch
Bauhistorie Wert
konstituierenden
Stadtstruktur.

e
straß

Nord

Wert

hoch Bauhistorie Wert
Abb. 3.0_44a
Bewertungskarte
S Westwall
exemplarisch
denkmalgeschütztes
Gebäude
positiver
Die
archäologischen
Bauhistorie
Wert
Werte
in diesem

Gebiet sind zu kartieren

denkmalgeschütztes
Gebäude
architektonische
Ikone
denkmalgeschütztes
Gebäude
sehr hoher
sehr hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorisch
städtebaulicher
kulturhistorisch-architektonischer
Wert architektonischer

Wert
Wert

hoher
hoher kulturhistorisch
hoher
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
kulturhistorisch-architektonischer
Wert
positiver
positiver
kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch
architektonischer
kulturhistorisch-architektonischer
Wert

kULTURHISTORISCHE
STÄdTEbaULICHE
anaLySE Wert
neutraler
kulturhistorisch
städtebaulicher
neutraler kulturhistorisch
architektonischer

negativer kulturhistorisch
negativer
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert

Nord

wall

DŝƚƚĞůĂůƚĞƌƵŶĚZĞŶĂŝƐƐĂŶĐĞ
,ŽůůćŶĚŝƐĐŚĞĞŝƚ
ĂƌŽĐŬ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
;'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚŝŶŬůƵƐŝǀtĂĞůůĞŶƵŶĚǁŽŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚͿ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
<ƌŝƚŝŬĂŵDŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͗ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
WŽƐƚͲ͕EĞŽͲƵŶĚ^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ
ϰtĂĞůůĞŶ

EŽƌĚƐƚƌĂƐƐĞ
EŽƌĚƐƚƌĂƐƐĞ
EŽƌĚƐƚƌĂƐƐĞ
EŽƌĚƐƚƌĂƐƐĞ
EŽƌĚƐƚƌĂƐƐĞ
sŽŶͲ/ƚƚĞƌͲWůĂƚnj

ϳϬ
ϳϮ
ϳϰ
ϳϲ
ϳϲ
ϭ

'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ

/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ

ϵϰ
ϵϮ
ϵϬ
ϴϴ
ϴϰ
ϴϮ
ϴϬ
ϳϴ
ϳϲ
ϳϮ
ϳϬ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
hŶĚĞƵƚůŝĐŚ͖^ƚŝůůŽƐ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
:ĂŚƌĞϳϬͬϴϬ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
hŶĚĞƵƚůŝĐŚ͖^ƚŝůůŽƐ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ƌŝƚŝŬĂŵDŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͗ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
<ƌŝƚŝŬĂŵDŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͗ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
<ƌŝƚŝŬĂŵDŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͗ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
tŝĞĚĞƌĂĨďĂƵϮ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵϮ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ
^ĐŚŶĞŝĚĞƌƐƚƌĂƐƐĞ

ϵϯ
ϴϳ͖ϴϵ
ϴϱ
ϴϯ
ϳϭ͖ϳϵ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭн
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

tŝĞĚĞƌĂĨďĂƵϮ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵн<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

EŽƌĚǁĂůů
EŽƌĚǁĂůů
EŽƌĚǁĂůů
EŽƌĚǁĂůů
EŽƌĚǁĂůů
EŽƌĚǁĂůů

ϲϳ
ϲϵ
ϳϭ
ϳϯ
ϳϱ
ϳϳ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ

ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ

tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů

ϭϳϵ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
ϭϴϭ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
ϭϴϯ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
ϭϴϱ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
ϭϴϳ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
ϭϴϵ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
ϭϵϭ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
ϭϵϱ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
ϭϵϳ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
ϮϬϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
ϮϬϯ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
ϮϬϱ͖ϮϬϳ'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
ϮϬϵ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ

ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ

ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ

EŽƌĚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů
tĞƐƚǁĂůů

ϴϭ
ϭϴϰ
ϭϴϲ
ϭϴϴ
ϭϵϬ
ϭϵϮ
ϭϵϰ
ϭϵϲ
ϭϵϴ
ϭϵϴĂ
ϮϬϬ
ϮϬϮ
ϮϬϰ
ϮϬϲ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
WŽƐƚͲ͕EĞŽͲƵŶĚ^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ

ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ
ϰtćůůĞŶ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
:ĂŚƌĞϭϬ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ

/EZh,Z,/ddhZ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ŶŝĐŚƚ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ůĞŝĐŚƚ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

^;ϭͿ͗<Z/dZ/E
Z,/d<dhZ
ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ƐĐŚǁĞƌ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

dž
dž
dž
dž
dž
dž

^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
dž
dž

dž

dž

dž
dž
dž

dž
dž

dž
dž
dž
dž

dž
dž
dž
dž

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
hϮ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ
hϮ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ
hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ

^Ϯ͕Ϯ͕hϮ͕hϯ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

^Ϯ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

dž
dž
dž
dž
dž
dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

^;ϭнϮͿ͗tZdhE'^

^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
<ŝƌĐŚĞ

^,Z,K,
^,Z,K,

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϭн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϭн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

^Ϯ

^Ϯ

^Ϯ͕ϭ͕Ϯ
^Ϯ͕Ϯ
^Ϯ͕Ϯ

,K,

WK^/d/s

,K,

^,Z,K,
^,Z,K,
,K,
^,Z,K,
,K,

^Ϯ͕Ϯ

^Ϯ͕Ϯ
^Ϯ͕Ϯ
^Ϯ͕Ϯ

^Ϯ͕ϭ͕Ϯ

^Ϯ͕Ϯ
^Ϯ͕ϭ͕Ϯ

Es>KW^d dh

t/dZ<KDDEdZ

,ŽŚĞнĂĐŚ

^Ϯ
^Ϯ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
hϮ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ͕hϯ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ͕hϯ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

dž
dž
dž

^;ϮͿ͗<Z/dZ/E
Z,/d<dhZ͕
h^ d>/,

^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
,K,

^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,
WK^/d/s
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
WK^/d/s
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd
^,Z,K,͖DKEhDEd

,ŝŶƚĞƌĨĂƐƐĂĚĞĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ
dĞŝůĞŝŶĞƐ^ƚƌĂƐƐĞŶĨĂƐƐĂĚĞŶĞŶƐĞŵďůĞƐ
,ŝŶƚĞƌĨĂƐƐĂĚĞĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

ƵƌƺĐŬŐĞƐĞƚnjǀŽŶĚĞƌ&ůƵĐŚƚůŝŶŝĞ
&ĂƐƐĂĚĞϭϴͲϭϵŵƚƌ
&ůĂĐŚĚĂĐŚ
&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ŶĞƵĞ&ĂƐƐĂĚĞ͖ǁŝƌŶĞŚŵĞŶĂŶĚĂƐĞƐĞŝŶŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚ'ĞƌƺƐƚŐŝďƚ
&ĂƐƐĂĚĞϭϰͲϭϱŵƚƌ
ǀĞƌŵƵƚůŝĐŚŶĞƵďĂƵ

ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ͕
ƚĞŝůǁĞŝƐĞ

&ĂƐƐĂĚĞϭϱŵƚƌ
dĞŝůŬĞŝŶĂĐŚ͖ŶƵƌĞŝŶdĞŝůŚĂƚŚŽŚĞƌĂƌĐŚŝƚĞŬƚƵƌŚŝƐƚŽƌŝƐĐŚĞƌtĞƌƚ
ƵŶĚŚŝƐƚŽƌŝƐĐŚĞƌĂƵƐƵďƐƚĂŶnj͖&ĂƐƐĂĚĞϱϯŵƚƌ͖ďĂƵŚŝƐƚŽƌŝƐĐŚhŶƚĞƌƐƵĐŚƵŶŐŶŽƚǁĞŶĚŝŐ

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

,ŝŶƚĞƌĨĂƐƐĂĚĞŶŝĐŚƚďĞƵƌƚĞŝůďĂƌ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵϭϵϯϵĚĂ
,ŝŶƚĞƌĨĂƐƐĂĚĞŶŝĐŚƚďĞƵƌƚĞŝůďĂƌ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵϭϵϯϵĚĂ
,ŝŶƚĞƌďĂƵϭϵϯϵĚĂ
^ŽĐŬĞůdƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵϭϵϯϵĚĂ
,ŝŶƚĞƌďĂƵϭϵϯϵ
&ůĂĐŚĚĂĐŚ

ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

,ŝŶƚĞƌďĂƵϭϵϯϵĚĂ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰŚŽŚĞнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰŚŽŚĞнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ůĂĐŚĚĂĐŚ
&ĂƐƐĂĚĞϭϱŵƚƌ

ĞƐŽŶĚĞƌĞ&ĂƐƐĂĚĞŶĂƌĐŚŝƚĞŬƚƵƌ

&ĂƐƐĂĚĞŝƐƚnjƵŚŽĐŚ͖WĂƌnjĞůůŝĞƌƵŶŐnjĞƌƐƚƂƌƚ

255

3.4.3

Bewertung s
S(1) + S (2): BewerTUnGSKArTe BreITe STrASSe
tZdhE'^d>>E^͕Z/d^dZ^^yDW>Z/^,

Z^^

EZ͘

^d/>&^^

/d^,/,d'Zm^dK:<d

ϯ^z^dD

<ŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚĞ^ĐŚŝĐŚƚŝƐƚ&Ğƚƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵĂƚŝŽŶƐƐĐŚŝĐŚƚŝƐƚŶŝĐŚƚ&Ğƚƚ

;ĂƌŽĐŬͿ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
:ƵŐĞŶĚƐƚŝů
:ĂŚƌĞϭϬ
/ŶƚĞƌďĞůůƵŵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
:ĂŚƌĞϳϬͬϴϬ
:ĂŚƌĞϵϬ͗ƉŽŵŽ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ



er-

h
lisc
ge atz
n
l
a
Ev ch-P
Kir

-Göld
Willy hs-Platz
c
enba

Gebiet sind zu kartieren

denkmalgeschütztes
Gebäude
architektonische
Ikone
denkmalgeschütztes
Gebäude
sehr hoher
sehr hoher
hoher kulturhistorisch
kulturhistorisch
städtebaulicher
kulturhistorisch-architektonischer
Wert architektonischer

Wert
Wert

hoher
hoher kulturhistorisch
hoher
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
kulturhistorisch-architektonischer
Wert
positiver
positiver
kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch
architektonischer
kulturhistorisch-architektonischer
Wert

kULTURHISTORISCHE
STÄdTEbaULICHE
anaLySE Wert
neutraler
kulturhistorisch
städtebaulicher
neutraler kulturhistorisch
architektonischer

negativer kulturhistorisch
negativer
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert

ße

hoch Bauhistorie Wert

fstra

sehr hoch Bauhistorie Wert

enho

Wied

aße
e Str

Breit

negativer kulturhistorisch architektonischer Wert

Abb. 3.0_44b
Bewertungskarte
S,
Breite
Straße exemplarisch
denkmalgeschütztes
Gebäude
positiver
Die
archäologischen
Bauhistorie
Wert
Werte
in diesem

3.4 Bewertung s

/EZh,Z,/ddhZ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ŶŝĐŚƚ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

DŝƚƚĞůĂůƚĞƌƵŶĚZĞŶĂŝƐƐĂŶĐĞ
,ŽůůćŶĚŝƐĐŚĞĞŝƚ
ĂƌŽĐŬ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
;'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚŝŶŬůƵƐŝǀtĂĞůůĞŶƵŶĚǁŽŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚͿ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
<ƌŝƚŝŬĂŵDŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͗ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
WŽƐƚͲ͕EĞŽͲƵŶĚ^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ
ϰtĂĞůůĞŶ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ůĞŝĐŚƚ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

^;ϭͿ͗<Z/dZ/E
Z,/d<dhZ

^;ϮͿ͗<Z/dZ/E
Z,/d<dhZ͕
h^ d>/,

^;ϭнϮͿ͗tZdhE'^

WK^/d/s

^Ϯ͕hϮ

^Ϯ͕ϭ͕Ϯ
^Ϯ
^Ϯ͕Ϯ
^Ϯ
^Ϯ
^Ϯ
^Ϯ

hϮ
hϮ
^Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ

^Ϯ͕Ϯ
^Ϯ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ƐĐŚǁĞƌ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϭϭϬ
ϭϬϴ
ϭϬϲ
ϭϬϬ
ϵϴ
ϵϰ
ϵϮ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ

ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž

^Ϯ͕Ϯ͕hϮ͕hϯ
^Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ

ǀĞƌƚƐƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
DĂƌŬƚƐƚƌĂƐƐĞ

ϯϮ
ϴϲ
ϴϰ
ϴϮ
ϴϬ
ϱϵ

:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ

WŽƐƚŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕EĞŽŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž

DĂƌŬƚƐƚƌĂƐƐĞ

ϳϬ

'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ

dž

ϲϴ
ϲϰ
ϲϮ
ϲϬ
ϱϴ
ϱϲ
ϱϰ
ϱϮ
ϱϬ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ͖
ĂƵĨĚŝĞƐĞƌ^ƚĞůůĞŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
WŽƐƚŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕EĞŽŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
WŽƐƚŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕EĞŽŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

sĂŐĞĚĞƐ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϰϴ
ϰϰ
ϰϮ
ϰϬ
ϯϴ
ϯϲ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ϳϬĞƌƵŶĚϴϬĞƌ:ĂŚƌĞ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϯϰ
ϯϮ
ϯϬ
Ϯϴ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

Ϯϲ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ

ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ͖
ǀĞƌŵƵƚůŝĐŚŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

Ϯϰ
ϮϮ
ϮϬ
ϭϴ
ϭϲ
ϭϰ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϭϮ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ

ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

^Ϯ͕hϮ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
^ƵĞĚǁĂůů

ϴ
ϲ
ϰ
ϲϳ

:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ

WŽƐƚŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕EĞŽŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌΘϰtćůůĞŶ

^Ϯ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
DĂƌŬƚƐƚƌĂƐƐĞ

ϴϳ
ϴϱ
ϴϯ
ϴϭ
ϳϵ
ϳϱͲϳϳ
ϳϯ
ϱϱ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
:ĂŚƌĞϭϬ͕dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ͖dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϲϵ
ϲϳ
ϲϯ
ϲϭ
ϱϵ
ϱϳ
ϱϱ
ϱϯ
ϱϭ
ϰϵ
ϰϳ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
WŽƐƚŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕EĞŽŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
WŽƐƚŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕EĞŽŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͕^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϰϱ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϰϯ
ϰϭ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭͬsĂŐĞĚĞƐ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ͕ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϯϵ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭͬsĂŐĞĚĞƐ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ͕ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϯϳ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϯϱ
ϯϯ
ϯϭ
Ϯϵ͍
Ϯϱ

ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ

ϳϬĞƌƵŶĚϴϬĞƌ:ĂŚƌĞ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž
dž

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

Ϯϭ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

sĂŐĞĚĞƐ

dž

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϭϵ
ϭϳ
ϭϱ
ϭϯ
ϭϭ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
ϳϬĞƌƵŶĚϴϬĞƌ:ĂŚƌĞ

sĂŐĞĚĞƐ
sĂŐĞĚĞƐ
sĂŐĞĚĞƐ
sĂŐĞĚĞƐ
sĂŐĞĚĞƐ

^Ϯ͕hϮ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

^Ϯ͕hϮ

dž

^,Z,K,
^Ϯ

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

,K,

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

,K,
^,Z,K,
,K,

dž
dž

dž

^Ϯ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

dž

dž

&ĂƐƐĂĚĞϭϱŵƚƌ͖KƌŝŐŝŶĂůƉĂƌnjĞůůĞŶŝĐŚƚŵĞŚƌĚĂ
ŬŽŵƉůĞƚƚŶĞƵĞ&ĂƐƐĂĚĞ
ŬŽŵƉůĞƚƚŶĞƵĞ&ĂƐƐĂĚĞ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚŽƌŝŐŝŶĂů
ŬŽŵƉůĞƚƚŶĞƵĞ&ĂƐƐĂĚĞ͖ŬĞŝŶĂĐŚŵĞŚƌ͖
&ĂƐƐĂĚĞŝŶƌĞŝŬŽĞŶŝŐĞŶƐƚƌĂƐƐĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵƚƌ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

ƌĚŐĞƐĐŚŽƐƐƚĞŝůǁĞŝƐĞŐĞćŶĚĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ͖
ĐŬůƂƐƵŶŐŝĚĞŶƚŝƐĐŚƐŽǁŝĞmďĞƌƐĞŝƚĞĚĞƌ^ƚƌĂƐƐĞ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

,K,
,K,
,K,
^,Z,K,
^,Z,K,
,K,

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖&ĂƐƐĂĚĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵƚƌ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞsĂŐĞĚĞƐƉĞƌŝŽĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚĂĐŚnjĞƌƐƚƂƌƵŶŐ͖
&ĂƐƐĂĚĞϭϯŵƚƌ

dž

dž

ĐŬďĞďĂƵƵŶŐ͖njŝĞŵůŝĐŚƵŶďĞƐĐŚćĚŝŐƚ͕ŬƵŶƐƚƐƚŽĨ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶ͖
,ŝŶƚĞƌĨĂƐƐĂĚĞǀĞƌŵƵƚůŝĐŚŐĞćŶĚĞƌƚǁŽƌĚĞŶ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

^,Z,K,

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ĂƐƐĂĚĞϮϬŵƚƌĂďĞƌĂƌĐŚŝƚĞŬƚŽŶŝƐĐŚŐĞŐůŝĞĚĞƌƚ
ƌĚŐĞƐĐŚŽƐƐĨĂƐƐĂĚĞƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖dĞŝů&ůĂĐŚĚĂĐŚ͖&ĂƐƐĂĚĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵƚƌ͖
WƌŽƚĞŬƚŝŽŶƐƚćĚƚĞďĂƵůŝĐŚǁĞŐĞŶYƵĂůŝƚćƚKďũĞŬƚ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

dž

dž
dž

ϰ^ƚŽĐŬǁĞƌŬĞнϯ^ƚŽĐŬǁĞƌŬĞ͖njƵŚŽĐŚ
Ϯ^ƚŽĐŬǁĞƌŬĞ͖&ůĂĐŚĚĂĐŚ

&ĂƐƐĂĚĞϭϳŵƚƌ͖ŬĞŝŶĞKƌŝŐŝŶĂůƉĂƌnjĞůůĞŵĞŚƌĂŶǁĞƐĞŶĚ
ĐŬďĞďĂƵƵŶŐ͖ĂĐŚŶŝĐŚƚŐĞƐĐŚůŽƐƐĞŶƵŵĚŝĞĐŬĞ͖
&ĂƐƐĂĚĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵĞƚĞƌ͕ĂďĞƌŚŝĞƌƵŵĚŝĞĐŬĞ,ĂƵƉƚĨĂƐƐĂĚĞ

^,Z,K,

^Ϯ
^Ϯ

dž

ϰƵŶĚϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐͬ
dĞƌƌĂƐƐĞ

&ĂƐƐĂĚĞϮϭŵƚƌ͖ŬĞŝŶĞKƌŝŐŝŶĂůƉĂƌnjĞůůĞŵĞŚƌĂŶǁĞƐĞŶĚ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϭн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

^Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

dž
dž

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵ͕ĐŬďĞďĂƵƵŶŐ͖&ĂƐƐĂĚĞ>ĞŶƐƐĞŶƐƚƌĂƐƐĞϮϬŵƚƌ

,K,

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐͬ
&ůĂĐŚĚĂĐŚ

Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

dž

dž
dž

,K,

,K,

hϮ
^Ϯ͕hϮ
hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

dž
dž
dž

t/dZ<KDDEdZ

,ŽŚĞнĂĐŚ

^ϲ

^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

Es>KW^d dh

^Ϯ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭͬ^Ϯ͕ϭͬϮ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ
^Ϯ͕hϮ

^Ϯ

^Ϯ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

ŶƵƌĞŝŶ'ĞƐĐŚŽƐƐĚĂ͖&ůĂĐŚĚĂĐŚ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ

ŶĞƵďĂƵ͖&ĂƐƐĂĚĞϭϰŵƚƌŝŶ>ŝŶĚĞŶƐƚƌĂƐƐĞ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
&ĞƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶƵŶĚůĞŵĞŶƚĞ&ĂƐƐĂĚĞŐĞćŶĚĞƌƚ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ͖&ĂƐƐĂĚĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵƚƌĂďĞƌdĞŝůĚĞƌtĂĞůůĞ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ĂƐƐĂĚĞϭϳ͕ϱŵƚƌ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖ƐƚĞŚĞŶĚĞƐĂĐŚĨĞŶƐƚĞƌ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
&ĂƐƐĂĚĞϭϮŵƚƌ

^,Z,K,
^,Z,K,
,K,
^,Z,K,
,K,
,K,

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖&ĂƐƐĂĚĞϭϴŵƚƌ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖ŬĞŝŶĂĐŚ
&ĂƐƐĂĚĞϭϳŵƚƌ
&ĂƐƐĂĚĞϭϳŵƚƌ
ƵǀŝĞůƚĂŐĞŶ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖ƐƚĞŚĞŶĚĞƐĂĐŚĨĞŶƐƚĞƌ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

,K,
^,Z,K,
^,Z,K,
,K,

^,Z,K,
,K,

&ĂƐƐĂĚĞϭϱ͕ϱŵƚƌ

dž
dž

^Ϯ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ

,K,

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚŽĚĞƌŶĞƵďĂƵ͖&ĂƐƐĂĚĞŝŶƌĞŝŬŽĞŶŝŐĞŶƐƚƌĂƐƐĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵƚƌ
ĂďĞƌsŽůƵŵĞŝƐƚŝŵ'ĂŶnjĞŶƉĂƌnjĞůůŝĞƌƚ

^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ;sĂŐĞĚĞƐͿ

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
hϮ

,K,

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ

,K,

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

,K,
,K,
^,Z,K,
^,Z,K,

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖ĞŶŽƌŵƐƚĞŚĞŶĚĞƐĂĐŚĨĞŶƐƚĞƌ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖&ůĂĐŚĚĂĐŚ͖ǀĞƌŵƵƚůŝĐŚĞƌƵŝŶĞsĂŐĞĚĞƐ͕
ŶŝĐŚƚǁŝĞĚĞƌŚĞƌƐƚĞůůďĂƌ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖&ůĂĐŚĚĂĐŚ͖ǀĞƌŵƵƚůŝĐŚĞƌƵŝŶĞsĂŐĞĚĞƐ͕
ŶŝĐŚƚǁŝĞĚĞƌŚĞƌƐƚĞůůďĂƌ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ͖ĞƌŚƂŚƚ͕
ĂĐŚĨůĂĐŚƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

^,Z,K,

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŬŽŵƉůĞƚƚŐĞćŶĚĞƌƚ͖'ĞƌƺƐƚŚŝƐƚŽƌŝƐĐŚ͖
&ĂƐƐĂĚĞϭϴŵƚƌ

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
hϮ

,K,
^,Z,K,
^,Z,K,
^,Z,K,

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖&ĂƐƐĂĚĞŝŶDŝƚƚĞůƐƚƌĂƐƐĞϮϰŵƚƌсŶŝĐŚƚ&ƌŽŶƚĨĂƐƐĂĚĞ
&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
,ŝƐƚŽƌŝƐĐŚĞƐ>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ
&ĂƐƐĂĚĞŝŶ>ŝŶĚĞŶƐƚƌĂƐƐĞϭϲŵƚƌсŶŝĐŚƚ&ƌŽŶƚĨĂƐƐĂĚĞ

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ

^,Z,K,

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

dž

^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϮ

,K,
^,Z,K,
,K,

ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖&ĂƐƐĂĚĞŝŶEĞďĞŶƐƚƌĂƐƐĞďƌĞŝƚĞƌĂůƐϵŵƚƌ
ĂďĞƌĂƌĐŚŝƚĞĐƚŽŶŝƐĐŚŐĞŐůŝĞĚĞƌƚ
&ĞƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶƵŶĚůĞŵĞŶƚĞ&ĂƐƐĂĚĞŐĞćŶĚĞƌƚ
&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚƵŶĚWƌŽĨŝůĞƌŝŶŐǀĞƌƐĐŚǁƵŶĚĞŶ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌŐĞćŶĚĞƌƚ

dž
dž
dž

dž

^Ϯ

&ĂƐƐĂĚĞnjƵŚŽĐŚ͖ĂĐŚƐƚŝŵŵƚŶŝĐŚƚŵŝƚŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚĞ^ĐŚŝĐŚƚ
>ĂĚĞŶĨƌŽŶƚƵŶĚ&ĞŶƐƚĞƌƌĂŚŵĞŶŐĞćŶĚĞƌƚ͖ĐĂƐĐŽnjŝĞŵůŝĐŚćŚŶůŝĐŚ͖
,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ

,K,
^,Z,K,
^,Z,K,

^Ϯ
^Ϯ
^Ϯ

ŬĞŝŶĂĐŚŵĞŚƌ
ƵŚŽĐŚ͖&ĂƐƐĂĚĞƵŶĚƐƚĞŚĞŶĚĞƐĂĐŚĨĞŶƐƚĞƌŵŝƚĞŝŶĂŶĚĞƌŝŶƚĞŐƌŝĞƌƚ͕ŵĂƐƐĞŶŚĂĨƚ

hϮ

dž

dž

dž
dž

dž

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ

ϳ

sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

sĂŐĞĚĞƐ

dž

ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
ƌĞŝƚĞƐƚƌĂƐƐĞ
^ƵĞĚǁĂůů

ϱ
ϯ
ϲϱ

dƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ

<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ

sĂŐĞĚĞƐ
sĂŐĞĚĞƐ
hŵƉĨĞŶďĂĐŚͬϰtĂĞůůĞŶ

dž

dž

Ϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖
&ĂƐƐĂĚĞŝŶƌĞŝŬŽĞŶŝŐĞŶƐƚƌĂƐƐĞϮϰŵƚƌсŶŝĐŚƚ&ƌŽŶƚĨĂƐƐĂĚĞ

&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƐĞŚƌƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖,ŝŶƚĞƌďĂƵŶŽĐŚĚĂ
&ĂƐƐĂĚĞƚƌĂŶƐĨŽƌŵŝĞƌƚ͖&ůĂĐŚĚĂĐŚƐŝƚƵĂƚŝŽŶ
ĐŬůƂƐƵŶŐŝĚĞŶƚŝƐĐŚƐŽǁŝĞmďĞƌƐĞŝƚĞĚĞƌ^ƚƌĂƐƐĞ

256

3.4.3

Bewertung s
S(1) + S (2): BewerTUnGSKArTe BreITe STrASSe

Abb. 3.0_50
Marktstraße 58

Abb. 3.0_51
Breite Straße 21

Abb. 3.0_52
Breite Straße 16

Abb. 3.0_53
Breite Straße 51

3.4 Bewertung s

Abb. 3.0_54
Marktstraße 58A
Abb. 3.0_55
Breite Straße 25

BreIte strAsse
Die Breite Straße ist bebaut mit
Einzelhäusern, die zum größten
Teil noch aus der konstituierenden
Zeitschicht stammen. Sie beziehen
sich dementsprechend nicht nur auf
die Hauptmerkmale der räumlichen
Systeme. Ihre Fassaden entsprechen
mehrheitlich den Grundprinzipien der
konstituierenden Architektur, wurden
aber oft erheblich beeinträchtigt.

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

257

3.4.3

Bewertung s
S(1) + S (2): BewerTUnGSKArTe HOCHSTrASSe

Abb. 3.0_56
Hochstraße 62

Abb. 3.0_57
Hochstraße 66

Abb. 3.0_60
Hochstraße 76

Abb. 3.0_xx
Hochstraße 79

tZdhE'^d>>E^͕,K,^dZ^^yDW>Z/^,

HOCHSTrASSe:
Der untersuchte Teil der Hochstraße
ist so angelegt, dass sich auf der
Ostseite der Straße Gebäude aus der
Zeit des Wiederaufbaus befinden,
die den sekundären Grundprinzipien
entsprechen und - im Groben und
Ganzen - noch an die räumlichen
Kernmerkmale und architektonischen
Grundprinzipien zu relatieren sind.
Auf der Westseite der Straße befinden
sich Kauf- und Warenhäuser aus der
Kaiserzeit und Zwischenkriegszeit.
negativer
kulturhistorisch
Diese wurden
in der Nachkriegszeit
schwer beeiträchtigt.

3.4 Bewertung s

Z^^

EZ͘

^d/>&^^

/d^,/,d'Zm^dK:<d

ϯ^z^dD

<ŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚĞ^ĐŚŝĐŚƚŝƐƚ&Ğƚƚ
dƌĂŶƐĨŽƌŵĂƚŝŽŶƐƐĐŚŝĐŚƚŝƐƚŶŝĐŚƚ&Ğƚƚ

;ĂƌŽĐŬͿ
sĂŐĞĚĞƐŬůĂƐƐŝƐŝƐŵƵƐ
'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ
:ƵŐĞŶĚƐƚŝů
:ĂŚƌĞϭϬ
/ŶƚĞƌďĞůůƵŵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
:ĂŚƌĞϳϬͬϴϬ
:ĂŚƌĞϵϬ͗ƉŽŵŽ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ

architektonischer Wert
enwan
Sch t
k
mar

sehr hoch Bauhistorie Wert
hoch Bauhistorie Wert
Abb. 3.0_44c
Bewertungskarte
S, Hochstraße
exemplarisch
denkmalgeschütztes
Gebäude
positiver
Die
archäologischen
Bauhistorie
Wert
Werte
in diesem

Gebiet sind zu kartieren

erch
s
i
l
ge tz
sehr hoher
van h-Pla
E
sehr
hoher
hoher
kulturhistorisch
kulturhistorisch
architektonischer
städtebaulicher
c
kulturhistorisch-architektonischer Wert
Kir

denkmalgeschütztes
Gebäude
architektonische
Ikone
denkmalgeschütztes
Gebäude

/EZh,Z,/ddhZ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ŶŝĐŚƚ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

DŝƚƚĞůĂůƚĞƌƵŶĚZĞŶĂŝƐƐĂŶĐĞ
,ŽůůćŶĚŝƐĐŚĞĞŝƚ
ĂƌŽĐŬ
<ůĂƐƐŝnjŝƐŵƵƐ;sĂŐĞĚĞƐΘhŵƉĨĞŶďĂĐŚͿ
;'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚŝŶŬůƵƐŝǀtĂĞůůĞŶƵŶĚǁŽŬŽŶƐƚŝƚƵŝĞƌĞŶĚͿ
/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϮ
<ƌŝƚŝŬĂŵDŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ͗ϳϬĞƌ:ĂŚƌĞ
WŽƐƚͲ͕EĞŽͲƵŶĚ^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚ^ƚƌĂƐƐĞŶͬ,ćƵƐĞƌ
ϰtĂĞůůĞŶ

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ůĞŝĐŚƚ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

^;ϭͿ͗<Z/dZ/E
Z,/d<dhZ

^;ϮͿ͗<Z/dZ/E
Z,/d<dhZ͕
h^ d>/,

^;ϭнϮͿ͗tZdhE'^

ŬŚͲ
ǁĞƌƚǀŽůů͕
ƐĐŚǁĞƌ
ĂŶŐĞƚĂƐƚĞƚ

,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ
,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ

ϴϯ
ϴϭ
ϳϵ
ϳϳ
ϳϱ
ϳϯ
ϳϭ͖ϲϵ
ϲϳ
ϲϱ
ϲϯ

tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ
:ĂŚƌĞϮϬϬϬ

ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
WŽƐƚͲ͕EĞŽͲƵŶĚ^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
ǁĞŝƚĞŶtĞůƚŬƌŝĞŐƵŶĚtŝĞĚĞƌĂĨďĂƵ
WŽƐƚͲ͕EĞŽͲƵŶĚ^ƵƉĞƌŵŽĚĞƌŶŝƐŵƵƐ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ
^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ

,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ

ϲϭ

'ƌƵĞŶĚĞƌnjĞŝƚ͗ŶĞŽ

/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ

,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ

ϲϲ

/ŶƚĞƌďĞůůƵŵ

/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌ͗'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚƵŶĚǁŝƐĐŚĞŶŬƌŝĞŐƐnjĞŝƚ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ

dž

,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞ

ϲϴ͖ϴϬ tŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵϭ

/ŶĚƵƐƚƌŝĞnjĞŝƚĂůƚĞƌͬtŝĞĚĞƌĂƵĨďĂƵͬWŽŵŽ

^ƚĂĚƚŬƌŽŶĞ

dž

dž
dž
dž
dž
dž

dž

Es>KW^d dh

t/dZ<KDDEdZ

,ŽŚĞнĂĐŚ

^Ϯ͕hϮ͕hϯ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^Ϯ͕Ϯ͕hϮ͕hϯ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
^ϭ͕ϭ͕'ϭ͕hϭ͕hϮ
hϮ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ
^Ϯ͕hϮ͕hϯ
hϮ

^Ϯ

ϯ͕ϭ͕hϯ

^ϰ͕^ϲ͕^ϳ͕ϭ͕Ϯ͕ϯ

WK^/d/s

ϰн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

ϯ͕ϭ

^ϰ͕ϭ͕Ϯ͕ϯ

WK^/d/s

ϱн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

^Ϯ͕ϭ͕Ϯ

,K,
,K,
WK^/d/s
,K,
,K,

^Ϯ
^Ϯ

ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϯнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϮĂϯн&ůĂĐŚĚĂĐŚ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϰнĂĐŚŐĞƐĐŚŽƐƐ
ϱн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

ϱн&ůĂĐŚĚĂĐŚ

^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ
^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ͖ƌŵĞ&ĂƐƐĂĚĞ
^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ
^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ
^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ
&ůĂĐŚĚĂĐŚ
^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ
^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚͲƵŶĚ&ĂƐƐĂĚĞŶĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ
&ůĂĐŚĚĂĐŚ

WĂŶĚĂƵƐ'ƌƺŶĚĞƌnjĞŝƚ͖ƐƉćƚĞƌĞĂĐŚĂƵĨďĂƵ͖
^ĐŚƂŶĞ&ĂƐƐĂĚĞŶĂƌĐŚŝƚĞŬƚƵƌƵƌƐƉƌƺŶŐůŝĐŚ͖
ǁŝĐŚƚŝŐŝŶƐƚćĚƚĞďĂƵůŝĐŚĞ^ŝŶŶĞǁĞŐĞŶYƵĂůŝƚćƚƵŶĚ>ĂŐĞĚĞƐKďũĞŬƚƐĂŵEĞƵŵĂƌŬƚ͖<ĂƵĨŚĂƵƐ
Ăŵ,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞƵŶĚƌĐŚŝƚĞŬƚƵƌŝŬŽŶĞ
WĂŶĚĂƵƐ/ŶƚĞƌďĞůůƵŵ͖ƐƉćƚĞƌĞĂĐŚĂƵĨďĂƵ͖^ŽĐŬĞůͬ'ĞƐĐŚćĨƚƐĨƌŽŶƚŐĞćŶĚĞƌƚ͖
ǁŝĐŚƚŝŐŝŶƐƚćĚƚĞďĂƵůŝĐŚĞ^ŝŶŶĞǁĞŐĞŶ<ĂƵĨŚĂƵƐĂŵ,ŽĐŚƐƚƌĂƐƐĞƵŶĚƌĐŚŝƚĞŬƚƵƌŝŬŽŶĞ
WĂŶĚĂƵƐ/ŶƚĞƌďĞůůƵŵ͖&ĂƐƐĂĚĞƵŶĚ'ĞƐĐŚćĨƚƐĨƌŽŶƚƐĞŚƌŐĞćŶĚĞƌƚ͖&ůĂĐŚĚĂĐŚ

Wert
Wert

hoher
hoher kulturhistorisch
hoher
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert
kulturhistorisch-architektonischer
Wert
positiver
positiver
kulturhistorisch
städtebaulicher Wert
positiver kulturhistorisch
architektonischer
kulturhistorisch-architektonischer
Wert

kULTURHISTORISCHE
STÄdTEbaULICHE
anaLySE Wert
neutraler
kulturhistorisch
städtebaulicher
neutraler kulturhistorisch
architektonischer

negativer kulturhistorisch
negativer
kulturhistorischarchitektonischer
städtebaulicher Wert

arkt

Neum

258

3.4 Bewertung s

BILd
s.1
Abb. 3.0_0
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.15
Abb. 3.0_1
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.18

Abb. 3.0_10
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.7)
Abb. 3.0_11
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.12 - Abb.8)
Abb. 3.0_12
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.87 - Abb.68)

Abb. 3.0_2
MIR Architecten/ Flexus AWC
s.28
s.20
Abb. 3.0_3
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_13
Stadt Krefeld, Befliegung vom 28.06.2019
Abb. 3.0_14
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.21
s.29
Abb. 3.0_4
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_15
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.22
s.30
Abb. 3.0_4a
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_16
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 1)

s.32
Abb. 3.0_22
Stadt Krefeld, Befliegung vom 28.06.2019
Abb. 3.0_23
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_35
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 5)
Abb. 3.0_36
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.6)

s.33
Abb. 3.0_24
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_37
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.7)

s.34
Abb. 3.0_25
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 1)

s.39

Abb. 3.0_26
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 5)

Abb. 3.0_38
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.12 - Abb.8)

Abb. 3.0_27
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.6)

Abb. 3.0_39
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.87 - Abb.68)

Abb. 3.0_28
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.7)

s.35

s.40
Abb. 3.0_40
Stadt Krefeld, Befliegung vom 28.06.2019
Abb. 3.0_41
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.23
Abb. 3.0_4b
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.24
Abb. 3.0_5
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.25
Abb. 3.0_6
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_17
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 5)
Abb. 3.0_18
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.6)
Abb. 3.0_19
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.7)

s.27

s.31

Abb. 3.0_7
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 1)

Abb. 3.0_20
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.12 - Abb.8)

Abb. 3.0_8
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 5)
Abb. 3.0_9
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.10 - Abb.6)

kULTURHISTORISCHE STÄdTEbaULICHE anaLySE

Abb. 3.0_21
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.87 - Abb.68)

Abb. 3.0_29
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.12 - Abb.8)
Abb. 3.0_30
Stadtplanungsamt: Krefeld Stadtkern,
Denkschrift über die bauliche Entwicklung des
Gebietes zwischen den Vier Wällen, Krefeld
1959 (S.87 - Abb.68)

s.41
Abb. 3.0_42
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.46
Abb. 3.0_44
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.36

s.47

Abb. 3.0_31
Stadt Krefeld, Befliegung vom 28.06.2019

Abb. 3.0_44a, 45, 46, 47, 48, 49
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_32
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.48

s.37

Abb. 3.0_44b, 50, 51, 52, 53, 54, 55
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_33
MIR Architecten/ Flexus AWC

s.49

s.38

Abb. 3.0_44c, 56, 57, 58, 59, 60, 61
MIR Architecten/ Flexus AWC

Abb. 3.0_34
ROTTHOFF, Guido: Rheinischer Städteatlas
Bonn 2003 (Tafel 1)

259